Zur Karriere von Elisabeth Leitenberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Grundschule und einem Jahr Handelsschule in Wien und Mödling absolvierte ich von 1969 bis 1972 eine Lehre zum Industriekaufmann bei der Firma Newag (EVN) in Maria Enzersdorf, wo ich bis 1975 als Bürokraft tätig war. In späterer Folge besuchte ich diverse Führungs- und Managementseminare. Von 1976 bis 1977 arbeitete ich als Bürokraft bei der Firma Hugo Michtner, ehe ich im Jahr 1978 als Bürokraft zur Firma Steyr-Daimler-Puch AG wechselte. Nach der Geburt meines Sohnes im Jahr 1979 erfolgte eine berufliche Pause bis zu meinem Wiedereinstieg als Bürokraft bei der Firma Ikea in Vösendorf im Oktober 1985. Im März 1987 wechselte ich in die Personalabteilung als Recruiterin, wo ich für Personalbeschaffung, Lehrlingsausbildung, die Integration neuer Mitarbeiter, Vertragswesen und Personaladministration zuständig war. Im September 1996 ergab sich für mich die Möglichkeit, mich selbständig zu machen. In meinem Teeladen führe ich eine reiche Auswahl an Qualitätstees, alle Produkte rund um den Tee, Geschenkartikel, ätherische Öle u.v.m.

Zum Erfolg von Elisabeth Leitenberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Aus kaufmännischer Sicht ist Erfolg finanzieller Aufstieg, aus meiner persönlichen Sicht bedeutet Erfolg, daß ich mit meiner Tätigkeit zufrieden bin und Spaß daran habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht als übermäßig erfolgreich, fühle mich jedoch mit meinem Leben und meiner Arbeit sehr wohl.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war einfach die Tatsache, daß ich den Mut hatte, etwas Neues anzugehen. Das war kein bestimmter Punkt, sondern ein Entwicklungsprozeß. Wichtig sind einfach die Entscheidungskraft, der Mut, zu neuen Ufern aufzubrechen, und die richtige Selbsteinschätzung. Vielleicht liegt mein Geheimnis darin, daß ich meine Stärken und Schwächen gut erkannt habe. Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu, und es ist sicherlich auch von Vorteil, daß ich bei Menschen relativ gut ankomme, ein hohes Einfühlungsvermögen besitze und gut zuhören kann.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Es ist ganz sicher der bessere Weg, originell zu sein, als mit dem Strom zu schwimmen. Auch das einladende Ambiente meines Ladens, besonders die Stimmung um die Vorweihnachtszeit, spielt eine gewisse Rolle.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Rückblickend gesehen, habe ich sicherlich mehreren Ex-Kollegen bei Ikea einiges zu verdanken, von denen ich viel gelernt habe und die meinen Lebensweg in einer gewissen Weise beeinflußt und geprägt haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mein Mitarbeiter ist mein Ex-Mann. Auf ihn kann ich mich verlassen, und er agiert in meinem Sinne. Die Grundlage für unsere geschäftliche Verbindung ist das Vertrauen, das uns verbindet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind unsere reiche Produktpalette in bezug auf verschiedenste Teesorten und unser erfolgreiches Bemühen, auf die Wünsche des Kunden gezielt einzugehen. Wesentlich sind auch unser Kundenservice, unsere Freundlichkeit, unsere fachliche Beratung und unsere Kreativität. Besonders geschätzt von unseren Kunden werden unsere originellen Geschenkpackungen, die wir ganz nach ihren Wünschen anfertigen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich gehe immer wieder in andere Teegeschäfte, schaue mir die Konkurrenz an und versuche, gute Ideen mitzunehmen. Ich informiere mich ständig auf Teemessen über Neuigkeiten und versuche, mit meinen diversen Produkten immer am laufenden zu bleiben. Man darf die Konkurrenz nicht auf die leichte Schulter nehmen, deshalb muß man sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Obwohl ich Alleinerzieherin war, ist es mir immer gelungen, Beruf und Privatleben gut zu vereinbaren. Ich hatte auch das Glück, daß mir die Firma Ikea bei meiner Arbeitseinteilung immer sehr entgegenkam, sodaß ich auch meinem Kind genügend Zeit widmen konnte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wesentlich erscheint mir, daß ein junger Mensch seine Stärken und Schwächen analysiert und herausfindet, was ihm wirklich Spaß macht. Dann befindet er sich automatisch auf dem richtigen Weg und wird auch erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, daß das Geschäft weiterhin gut läuft, sowohl was die Finanzen als auch den kreativen Bereich betrifft, um unser Niveau auf dem jetzigen Stand zu halten. In der heutigen Zeit muß man mit einem kleinen Geschäft schon froh sein, zu bestehen und keinen Rückschritt zu machen. Wenn sich die Wirtschaftslage bessert, kann ich meine Ziele wieder höher stecken.
Ihr Lebensmotto?
Humor und eine positive Lebenseinstellung.