Zur Karriere von Theodor Eder

Welche waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere ? Nach der Matura am Realgymnasium Stubenbastei in Wien im Jahre 1957 leistete ich meinen Präsenzdienst bei der Hochgebirgsjägereinheit in Absam in Tirol ab. 1958 folgte die Inskription an der TU Wien wo ich Technische Physik studierte. Während meiner Studienzeit arbeitete ich in der Firma meines Vaters, Schlämmtechnik Dr. Eder, mit, baute selbst mein Haus in Perchtoldsdorf sowie meine erste Segelyacht, mit welcher ich mit Freunden 1964 eine halbjährige, abenteuerliche Segelfahrt nach Afrika und zurück unternahm, was der Anlaß zur Gründung eines Charterunternehmens war. 1967 ehelichte ich meine Frau Ingeborg. 1968 beendete ich mein Studium mit Auszeichnung, als zweites Highlight wurde im selben Jahr unsere Tochter Barbara geboren. Bis 1982 war ich als Leiter der Vermarktung von Arbeiten des Forschungszentrum Seibersdorf für Industrielle Forschung (Europa und USA) tätig, und entwickelte dort ein Verfahren zur schnellen Sieblinienbestimmung von Betonsanden. 1972 wurde mein Sohn Theodor geboren. Von 1970 bis 1984 kam ich nebenbei einer Lehrverpflichtung an der HTL Mödling nach. Zu dieser Zeit entwickelte und baute ich die damals größte, serienmäßig gefertigte Segelyacht Österreichs, die Pinica 11 11. Die beiden ersten solchen Yachten verwendete ich für mein Charterunternehmen. Als erste Charterfirma Österreichs erzielte ich infolge dieser Monopolstellung besonders gute wirtschaftliche Erfolge. Auch Geldverdienen kann langweilig werden und da der Bau von Aluminiumschiffen immer interessanter wurde, entwickelte ich das oben erwähnte Pinicalverfahren. Dazu leistete die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Aluminiumwerke in Ranshofen viele Beiträge und es wurden Patente in allen wesentlichen Ländern der Welt angemeldet und auch erteilt. Ich erwarb Industriegrund in Wienerherberg (nähe Flughafen Schwechat) und baute Industriehallen mit Werkstätten und Büros. Weiters entwickelte und baute ich eine einmalige Streckbiegemaschine zum Verformen der Aluminiumprofile des Pinicalsystems. 1985 wurde eine 20 Tonnen schwere Pinicalprototypsegelyacht komplett fertiggestellt und auf der weltgrößten Bootsausstellung in Düsseldorf vorgestellt. Das Schiff war die Sensation der Messe und erweckte derartiges Interesse, sodaß die AMAG eine gemeinsame Firma mit mir, die Pinicalyachtbau Ges.m.b.H. gründete und entsprechend investierte. Leider wurde das Unternehmen durch schwerwiegende interne Probleme in eine Sackgasse geführt. Die Firma wurde stillgelegt und 1991 kaufte ich mit einer großen Risikobelastung das Unternehmen zurück und gründete die Dipl.Ing. Eder Ges.m.b.H. Durch Verkauf eines Teiles meines Industriegrundstückes und einer nicht für mich wesentlichen Halle wurde die Firma schuldenfrei und ich konnte sogar Rücklagen bilden. Es folgten Aufträge aus dem Arabischen Raum, Japan, Europa und Chile. Das Pinicalsystem wurde konsequent ausgereift und nach einer Pinical Diplomarbeit meiner Tochter in Architektur kam es zu ersten Aufträgen auf diesem Gebiet wie das Sonnenschutzsegel in der Kuppel des Deutschen Reichstages in Berlin und einer schiffskörperartigen, abgehängten Aluminiumdecke im Museumsquartier Wien und ähnlichem mehr. Weiters erfolgte der Bau des 15m langen nicht wellenbildenden Prototyp- DG Bootes welches im Wiener Hafen und später in Grado vorgeführt wurde und derzeit erfolgreich vermarktet wird. Ich arbeite hauptsächlich mit selbständigen Mitarbeitern wie Konstrukteuren und Aluminiumfachleuten, welche auftragsgemäß eingesetzt werden.

Zum Erfolg von Theodor Eder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg ? Erfolg gehört zwar zur Arbeit, für mich ist die Freude am Schaffungsprozeß selbst aber wichtiger. Erfolg bedeutet für mich die Anerkennung und Anwendung neuer Ideen aber auch Begeisterung bei anderen Menschen wecken zu können. Die Lust an Herausforderungen pervertiert ab und zu schon fast zu einer Sehnsucht nach Schwierigkeiten. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg ? Sicherlich verdanke ich meinen Erfolg meiner Freude und Konsequenz zeitgemäße Erfindungen auch real anzuwenden. Die sicher genetisch bedingte Triebkraft, Neues zu schaffen, läßt sich in meiner Familie weit zurück verfolgen. Geprägt wurde ich besonders von meinem Vater, Prof. Dr. Theodor Eder. Dieser brachte es durch seine Erfindungen und deren weltweite Anwendung (das Rheaxverfahren zur Aufbereitung von Betonfeinsanden) bis zum Ehrenprofessor der Republik Österreich.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Infolge der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des Pinicalystems sowie verschiedener Unterwasserformen von Schiffen werde ich automatisch laufend zu einer Fortbildung auf diesem Gebiet gefordert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Betreffend den genannten Entwicklungen möchte ich eine Anlage mit modernsten Maschinen für die rationelle Fertigung von Pinicalbausätzen für Schiffbau und Architektur errichten. Dabei soll vor allem eine neue verbesserte Streckbiegemaschine gebaut werden. Weiters möchte ich mehr Zeit gewinnen, um mich dem Gebiet der physikalischen und biologischen Philosophie intensiver widmen zu können.

Von Erfindungen, wie das weltweit patentierte Pinicalsystem zur Herstellung gekrümmter Flächen im Raum aus Aluminiumprofilen für Schiffsrümpfe und Bauwerke, weiteres von Erfindungen für Schiffsrümpfe welche keine Wellen bilden und wesentlich an Antriebsenergie sparen.