Zur Karriere von Karl Friedrich Schmidt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich begann 1962 die Lehre zum Gürtler im Meisterbetrieb von Professor Hagenauer in Wien. Dieser unterrichtete parallel zu seiner Tätigkeit als Unternehmer auch an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien. Somit hatte ich das große Glück, in einem Betrieb ausgebildet zu werden, in dem vor allem Kreativität, aber auch handwerkliches Können sehr hoch gehalten wurden. 1969 konnte ich erfolgreich die Meisterprüfung ablegen. Das Handwerk des Gürtlers beschäftigt sich vor allem mit der Gestaltung von Gegenständen aus Buntmetall. Mein Lehrbetrieb verfügte auch über eine Schlosserwerkstatt sowie eine Schleiferei und war auch für Arbeiten aus Holz bestens gerüstet. Der Betrieb beschäftigte zum Zeitpunkt meines Eintritts 25 Mitarbeiter und hatte damit eine respektable Größe. Das Unternehmen produzierte aufgrund seiner hohen kreativen Kompetenz vorwiegend Einzelanfertigungen im figuralen Bereich. In weiterer Folge wurde ich Werkstättenleiter und Atelierassistent. Nach dem Tod von Professor Hagenauer 1986 wurde das Unternehmen mit mir als Geschäftsführer noch ein Jahr weitergeführt und anschließend von der Familie Hagenauer geschlossen. Ich machte mich wenig später selbständig und gründete das Atelier Schmidt mit angeschlossener Werkstätte. Sehr hilfreich war mir die Familie Hagenauer, in dem sie mir im Zuge eines Gegengeschäftes Maschinen und Werkstätteneinrichtungen überließ, die ich durch Arbeitsleistung abgelten konnte.

Zum Erfolg von Karl Friedrich Schmidt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich kann heute sagen, daß ich dieses alte Handwerk in einer Weise ausübe, die mir Freude, Spaß und Lebenssinn gibt, denn es ist mir gelungen, mein Atelier in einer Nische im Bereich Kunst-Skulpturen und Einzelanfertigungen mit hohem Designanspruch zu positionieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Durchaus, denn abgesehen von meinem hohen handwerklichen Niveau führte auch meine Kreativität im Sinne der Kunst letztendlich zu meinem Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Freude an meinem Beruf ist, so meine ich, der wesentlichste Faktor. Besonders die Tatsache, meine Stücke vom Entwurf bis zum Ende der Herstellung allein fertigen zu können, stiftet in einem hohen Maß Sinn und Zufriedenheit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Beginn meiner Selbständigkeit war sicherlich ein solcher Zeitpunkt, denn ich durfte realisieren, daß meine Kunden, die sich hauptsächlich aus Architekten rekrutierten, meine Fähigkeit schätzten, ihre hohen Designansprüche umzusetzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zu meinen Kunden gehören Museen, Kunsthändler und Private, die meine Fähigkeiten im Bereich Restaurierung schätzen, das Königshaus von Jordanien, aber auch Museumsdirektoren wie Herr Prof. Dr. Leopold, der immer wieder bei mir vorbeikommt, um zu sehen, was es Neues gibt. Diese Klientel ist mir eine wichtige Bestätigung und Anerkennung für meine Arbeit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Dieses Gewerbe hat im Laufe seiner Geschichte seine Produktpalette sehr oft geändert, dies verursachte hinsichtlich der Positionierung eines Betriebes immer wieder große Herausforderungen, bezüglich einer etwaigen Neuorientierung des Unternehmens.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich arbeite schon seit geraumer Zeit alleine, und meine Stärken sind hohe Kreativität bei gleichzeitiger handwerklicher Fachkompetenz, um diese auch durchsetzen zu können. Die Tatsache, daß ich allein tätig bin, läßt mir die Freiheit, vollkommen flexibel zu arbeiten. Im Bereich Arbeitszeit hat dies natürlich enorme positive Auswirkungen für den Kunden, aber auch für mich und mein Privatleben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte Freude an der Arbeit finden, denn sie ist die Voraussetzung für hochqualitatives Handwerk und Engagement im Beruf, also letztendlich Garant und Voraussetzung für persönlichen Erfolg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine wichtigsten Ziele habe ich bereits erreicht, privat bin ich ebenfalls sehr glücklich, also ist mein höchstes Begehren, gesund zu bleiben.