Zur Karriere von Peter Nagy

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volksschule besuchte ich das Realgymnasium Wasagasse und maturierte 1973. Ich studierte Publizistik, Politologie und Soziologie mit dem Nebenfach Philosophie. Während meiner Studienzeit begründete ich die Studentenzeitschrift Argument mit und arbeitete danach bei dem Magazin Extrablatt als innenpolitischer und Kulturredakteur. Im Anschluß wurde ich Reporter des Landesstudios Niederösterreich und entwickelte die Sendung Ombudsmann Burgenland für das Landesstudio Burgenland mit, danach schrieb ich Sendungen für Der Kopfhörer von Ö3. Ab 1978/1979 führte ich Regie und war auch Moderator der Jugend- und TV-Illustrierten Okay und damit einer der vier Redakteure des Teams Nora Frey, Vera Russwurm und Gebhard Wimmer. Ich gestaltete weiters nicht nur die Sendung X-Large wesentlich mit - als Redakteur war ich in die Entwicklung vieler sonstiger Produktionsbeiträge involviert: Seitenblicke, Versteckte Kamera und Life am Samstag. Viele Beiträge sonstiger Unterhaltungssendungen, Dokumentationen und Musikvideosendungen entsprangen meiner Feder. Gemeinsam mit Barbara Stöckl gründete ich 1981 die Produktionsfirma KIWI. Wir produzieren 95 Prozent unserer Beiträge für den ORF, immer wieder auch für deutsche Sender, so zum Beispiel Tele 5 und RTL 2.

Zum Erfolg von Peter Nagy

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist schlicht und einfach innere Genugtuung.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als absolut erfolgreichen und glücklichen Menschen.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Leidenschaft und Genauigkeit sind die wesentlichsten Erfolgsfaktoren. Geduld und Konzentration sind auch wichtig.

Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die europaweite Ausstrahlung einer meiner Dokumentationen über den Zerfall der Barockklöster für Ö1 war eines meiner Schlüsselerlebnisse. Diesen Beitrag hörte ich im Autoradio auf dem Weg nach England völlig überraschend.

Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Gerade im TV-Geschäft ist es notwendig, Ideen immer wieder zu modifizieren und neu aufzugreifen. Es gibt Trends im Fernsehen, denen natürlich zu folgen ist. Jedoch ist Originalität jedenfalls in der Aufbereitung von Themen unumgänglich.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt viele Menschen, die ich anerkenne, dennoch eiferte ich niemandem nach.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Brot und Liebe.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Leidensweg eines Regisseurs ist lehrplanmäßig nicht vorgesehen - eine handwerkliche Grundstruktur fehlt im Lehrplan. Es gibt nämlich hunderte verschiedene Möglichkeiten, seinen beruflichen Weg nach dem Studium zu beschreiten.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Fernseharbeit ist Teamarbeit, und im Hinblick darauf haben Mitarbeiter einen enorm hohen Stellenwert.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mitarbeiter werden nach den Kriterien Leidenschaft, Einsatzfreude und Humor ausgewählt.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sorgt man dafür, daß Mitarbeiter Erfolgserlebnisse verzeichnen, schafft man Motivation.

Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin der Trainer.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind eine leidenschaftlich arbeitende, verläßliche Produktionsfirma, die das Optimum aus der jeweiligen Arbeit herausholt, egal, wie kurz die Vorlaufzeiten sind.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir beobachten TV-Programme und beziehen daraus die eine oder andere Inspiration.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Kraft schöpfe ich aus einem ausgeglichenem Privatleben wie aus meinem mich erfüllenden Beruf.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Auswertung von TV-Sendungen ist wichtig, um den Ideenfindungsprozeß für unsere Sendekonzeptionen zu unterstützen.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Positives Denken und die leidenschaftliche Aufnahme aller Informationen und Bildungsangebote sind Goldes wert. Die meisten Regisseure gehen an die Filmakademie mit der Intention, Kinofilme zu produzieren. Dafür ist der Markt in Österreich zu klein. Redaktionelle Arbeit wird nun bereits in Journalistenschulen in Krems und in Wien gelehrt. Von großem Wert ist Praxis als Regieassistent.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich weiterhin der Entwicklung interessanter Formate, die in Europa ausgestrahlt werden, widmen.

Ihr Lebensmotto?
We ought to, but we don't!