Zur Karriere von Gerhard Oleschko

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem frühen Tod meines Vaters arbeitete ich bereits als Jugendlicher im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb mit. Aufgrund meines Interesses für grafisches Gestalten absolvierte ich nach der Pflichtschule eine Lehre zum Reprofotografen und schloß nebenbei zahlreiche Abendkurse und -studien, darunter auch die Refa-Ausbildung ab. Bereits im vierten Lehrjahr leitete ich einen großen Teil meiner Lehrfirma. Als diese verkauft wurde, wurde ich mit 20 Jahren von den neuen Besitzern als Arbeitsplaner, Arbeitsvorbereiter und Leiter der technischen Abteilung aufgenommen. Nach einigen Jahren übernahm ich die Verkaufsleitung der Firma und 1985 gemeinsam mit einem Partner die Geschäftsführung des rund 60 Mitarbeiter umfassenden Betriebes. Im Jahr 1997 übernahm ich den Verkauf für die Abteilung Druck. Ich bildete im Laufe der Jahre über 30 Lehrlinge aus, die später fast alle in leitenden Positionen oder als selbständige Unternehmer arbeiteten. 1985 begann meine politische Karriere in der Gemeinde Keutschach. 1992 wurde ich Vizebürgermeister, wobei nach meiner Kandidatur der Mandatsstand unserer Partei von einem auf drei Mandate stieg. 1997 erzielten wir acht Mandate. Seit dieser Zeit bin ich Bürgermeister von Keutschach und betrachte die Gemeinde als Servicestelle für unsere Bürger.

Zum Erfolg von Gerhard Oleschko

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich nicht nur in finanziellen Maßstäben meßbar. Er zeigt sich, wenn ich ein Umfeld erzeugen kann, in dem mir Zufriedenheit und Achtung entgegengebracht werden. Erfolg hängt auch damit zusammen, anderen Menschen mit Akzeptanz und Toleranz zu begegnen und ihnen zuhören zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich meine Definition von Erfolg in meinem Leben umsetze, sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war in erster Linie Konsequenz sowohl in beruflicher als auch in privater Hinsicht. Ich bin seit 34 Jahren verheiratet und mir bewußt, wie wichtig Zusammenhalt ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Speziell von meinem leider sehr früh verstorbenen Vater wurde ich in einem sehr humanistischen Weltbild erzogen. Wir beschäftigten in unserem landwirtschaftlichen Betrieb zahlreiche Dienstboten, die stets gleich wie die Familienmitglieder behandelt wurden. Während meiner Arbeit hatte ich mit Vorgesetzten zu tun, mit denen ich trotz häufiger Auffassungsunterschiede und kontroversieller Arbeitsweisen stets zu einer Lösung in Wahrung gegenseitiger Achtung gelangte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Gesetze gehören viel einfacher und klarer formuliert, um mißverständliche Aussagen und Auslegungen zu vermeiden und sollten bei Novellierungen auch entsprechend entrümpelt werden. Die enorme Regelungscharakteristik ist für die Entwicklung des Menschen nicht gut und untergräbt die Individualität.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen die größte Rolle beim Erfolg. Wenn man mit seinen Mitarbeitern nicht gut zusammenarbeiten und sie nicht motivieren kann, ist kaum Erfolg zu erzielen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich stellte sowohl bei der Firma als auch in der Gemeinde zahlreiche Mitarbeiter ein. Ich legte stets viel mehr Wert auf den persönlichen Eindruck, auf Augenkontakt und einen festen Händedruck als auf die Fähigkeiten und Kenntnisse. Damit hatte ich stets erstklassige Mitarbeiter an meiner Seite. Das wichtigste ist, daß man miteinander umgehen kann. Alles andere kann man lernen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Im Beruf kam ich stets gut mit meinen Mitarbeitern aus. In der Gemeinde war es anfangs etwas schwieriger, da sie durch die jahrzehntelange parteipolitische Arbeitsweise geprägt war und ich als Freiheitlicher zunächst als Schreckgespenst galt. Inzwischen gibt es jedoch ein wunderbares Arbeitsklima, in dem große Akzeptanz und Toleranz herrscht. Meine Mitarbeiter wissen, daß ich stets für sie da bin und größten Wert auf menschlichen Umgang mit ihnen lege.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin im Beruf sehr engagiert. Dadurch kommt mein Privatleben manchmal zu kurz, ich achte aber darauf, so viel als möglich gemeinsam mit meiner Frau zu unternehmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die wichtigsten Faktoren sind Toleranz und Akzeptanz anderen gegenüber. Diese werden jedoch in vielen Bereichen nicht gelebt. Schnellebiger Erfolg geht oft auf Kosten anderer. Eltern sollten ihren Kindern mehr Verantwortung übertragen und ihnen die Möglichkeit geben, selbst zu ihrem Erfolg beizutragen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte zufrieden in einer intakten Umwelt leben und wünsche mir, daß es möglichst allen Leuten gut geht. Das ist mein soziales Engagement. Grundsätzlich wäre ich auch bereit, für eine weitere Legislaturperiode zur Verfügung zu stehen.

Artikel in Büchern, Katalogen und Gemeindezeitung.