Zur Karriere von Wolfgang Mang

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich hatte das Glück einen sehr guten Lehrplatz in Steyr zu bekommen, in der Lehrwerkstatt von SNF (Steyr Nutzfahrzeuge, LKW-Produktion). Ich muß ewig dankbar sein, daß ich so viel lernen durfte. Nach fünfeinhalb Jahren interessanter Arbeit wechselte ich zu FMP (Fahrzeug- und Maschinen-Prototypenbau) und blieb dort sieben Jahre angestellt. Auch dieser Arbeitsplatz hat mir auch außergewöhnlich viel an Erfahrung gebracht. Meisterprüfung und Lehrlingsausbilderprüfung waren dann die nächsten Schritte in Richtung Selbständigkeit. 2001 übernahm ich den Betrieb von meinem Vater. Wir machen Einzelteilfertigungen und Sonderanfertigungen, Schlosserarbeiten, Geländer und Vordächer. Wir realisieren Projekte, von denen andere die Finger lassen. Wir arbeiten mit Aluminium, Edelstahl und Normalstahl sowie Messing. Mein Vater machte bereits Ladeneinrichtungen in Systembauweise für die großen Lebensmittelketten, und ich führe seine Arbeit weiter.

Zum Erfolg von Wolfgang Mang

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie eine gewisse Absicherung in finanzieller Hinsicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In der kurzen Zeit seit der Betriebsübernahme habe ich sehr viel erreicht. Ich begann in Aluminium und Edelstahl zu fertigen, und nun fertigen wir rund die Hälfte der Arbeiten mit Edelstahl. Ich wurde anfangs als Sohn abgestempelt, konnte meine Kritiker aber umstimmen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Schlüssel zum Erfolg sind unsere Zuverlässigkeit, die Spezialanfertigungen und die positive Mundpropaganda. Man braucht besonders in schwierigen Zeiten Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit sowie die Einigkeit von Familie und Mitarbeitern.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche Sachen so ruhig wie möglich anzugehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein Jahr nach der Übernahme des Betriebes erkannte ich, wie ich das in der Lehrzeit erworbene Wissenspotential nutzen konnte.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitieren kann jeder. Es gibt nur wenige Originale, und die bewähren sich am Markt besser.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein Facharbeiter im Betrieb arbeitete gegen mich, er hat mich viel Geld und Nerven gekostet, und ich mußte mich schließlich von ihm trennen. Dieser Prozeß hat mich stark geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich verweigerte schon immer den Kundenwunsch, Lebensmittelregale aus Lochblechen zu bauen, und zwar wegen der Unfallgefahr für Kleinkinder. Schlußendlich wurden nach meinem Einwand diese potentiell gefährlichen Regale innerhalb der gesamten Lebensmittelkette ausgetauscht. Ältere Kollegen größerer Betriebe schätzen meine Arbeit, das ist für mich auch Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unser Problem ist der Praktiker- und Fachkräftemangel, es wollen zu viele junge Menschen höhere Schulen besuchen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als arbeitsamen, umgänglichen und gesprächsbereiten Menschen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich sehe mich nicht als den großen Chef, in unserem Team entscheidet jeder gleichwertig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich fordere Leistung und honoriere sie auch mit leistungsbezogenen Prämien.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als sehr kollegial.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir produzieren hohe Qualität und stehen für Zuverlässigkeit, haben sehr kurze Lieferzeiten und gehen zu hundert Prozent auf die Kundenwünsche ein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben keine Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf fordert viel Zeit, ich nehme mir aber auch genügend Zeit für meine Familie.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich in meiner Freizeit sehr intensiv fort.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für junge Leute gilt: Lernen, lernen, lernen! Für Jungunternehmer: Es gibt viele Neugründer, die nicht wissen, worauf sie sich da einlassen. Sie sollten sich Möglichkeiten suchen, sich vergleichbare Betriebe anzusehen.