Zur Karriere von Günther Jedliczka

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Mittelschule in Wien studierte ich Handelswissenschaften und Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Während dieser Zeit studierte ich zwei Monate in London und einen Monat in Paris, was mir sprachlich und in meiner persönlichen Entwicklung sehr half. Nach dem Studium absolvierte ich zehn Monate den Zivildienst als Behindertenbetreuer beim österreichischen Hilfswerk für Taubblinde. Ich war zunächst etwa acht Monate in einem privaten Unternehmen tätig. Seit zehn Jahren arbeite ich bei dem ÖAD, dem österreichischen Austauschdienst. Zunächst fungierte ich als Geschäftsstellenleiter des Wirtschaftsreferates, und seit 1998 bin ich Geschäftsführer der ÖAD Wohnraumverwaltungs GmbH.

Zum Erfolg von Günther Jedliczka

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg in erster Linie die Zufriedenheit mit meiner Tätigkeit, in der ich doch einiges bewegen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig war zunächst das Backgroundwissen in Form meines Studiums, die Einstellung meiner Familie und deren positives Umfeld. Da wir ein Non-Profit Unternehmen sind, sind wir auch nicht gewinnorientiert, die Wohnraumbeschaffung der Studierenden ist unser eigentliches Ziel. Sehr wichtig ist mir die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Kämpfertyp, werfe die Flinte nicht ins Korn und versuche angesichts von Herausforderungen zu relativieren und das Beste daraus zu machen. Außerdem liebe ich Herausforderungen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist auf jeden Fall wichtiger, da besonders in schnellebigen Zeiten Imitationen nicht zum Ziel führen. Auf diese Weise bauen wir zum Beispiel das erste Studentenhaus in Wien in Passivhausbauweise, nachdem mir die Idee aufgrund eines Buches von Friedrich von Weizsäcker (Faktor 4) kam.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Außer meinen Eltern gab es in meinem beruflichen Werdegang eigentlich niemanden, der mich geprägt hätte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich freue mich natürlich über Anerkennung, bin aber nicht darauf angewiesen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Je besser die Mitarbeiter sind, desto größer ist der Erfolg eines Unternehmens: ohne gute Mitarbeiter kein Erfolg.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle meine Mitarbeiter nach fachlichen wie auch persönlichen Kriterien aus und achte sehr genau darauf, ob der Kandidat von seinem Typus her in mein Team paßt. Das selbständige Agieren meiner Mitarbeiter ist mir sehr wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch Anerkennung und finanzielle Anreize. Fehler der Mitarbeiter kritisiere ich sehr behutsam. Ich betrachte dies als Ansporn für bessere Ergebnisse.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ich führe einen sehr kollegialen Führungsstil und achte auf eine sehr menschliche Umgangsweise, unabhängig von Rang und Namen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke unseres Unternehmens liegt in dem großen Angebot verschiedenster Unterkunftsmöglichkeiten und extremer Flexibilität, auf die ich großen Wert lege. Außerdem betrachte ich unsere Organisation als Dienstleistungsunternehmen und nicht als eine Art Behörde.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da nur wir für die Universitäten und ihre im Rahmen von Austauschprogrammen kommenden internationalen Studenten und ausländisches akademisches Personal zuständig sind, gibt es für uns keine direkten Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin heute in einer Position tätig, die mir erlaubt, meine Zeiteinteilung frei zu wählen, und weil ich denke, halbwegs effektiv zu arbeiten, gelingt mir die Vereinbarung von Beruf und Privatleben ganz gut.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Weiterbildung ist natürlich wichtig, ich erkenne aber, daß ich auf diesem Gebiet noch größere Anstrengungen machen sollte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Offenheit, eine positive Grundeinstellung und der Wille, viel zu lernen, sind wichtige Faktoren, um erfolgreich zu werden. Fremdsprachen sind die Grundlagen für eine breit gefächerte Berufsauswahl. Die richtige Einstellung in der Auswahl zwischen Arbeit und Leben ist wichtig - man darf die eigenen Bedürfnisse nicht vergessen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich bin ich mit meiner Position sehr zufrieden.