Zur Karriere von Jürgen Schaller

Welche waren für Sie die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere? Nach Abschluß der Handelsschule begann ich in der Volksbank eine Ausbildung zum Kundenbetreuer. Mein Vater war in der Spirituosenbranche tätig, die Gastronomie interessierte mich schon immer sehr. Ich kündigte meinen Job und nahm den Posten des Geschäftsführers im Lokal des Wasserschlosses Kottingbrunn an. Aufgrund von Anrainerproblem mußte das Lokal geschlossen werden. Ich verblieb nunmehr selbständig in der Branche und erkaufte mir Anteile an einem Lokal in Mödling. Nach Unstimmigkeiten innerhalb der beruflichen Partnerschaft setzte ich diesem Projekt nach einem Jahr ein Ende. Ich konnte dann aber bald als 50 Prozent-Teilhaber und Partner mit Kaufoption auf die andere Hälfte bei meinem heutigen Lokal einsteigen. Diese Option nahm ich nach bereits eineinhalb Jahren wahr, nach kleinen Anlaufschwierigkeiten und Problemen läuft die Sache jetzt rund. 2002 gründete ich mit einem Partner die FSK Entertainment Group, bei der ich 50-Prozent Gesellschafter bin. Über diese Firma führen wir Veranstaltungen durch, und beide Unternehmen laufen momentan sehr gut.

Zum Erfolg von Jürgen Schaller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn es mir innerlich gut geht, dann geht auch das Geschäft gut. Dann fühle ich mich nämlich wohl und kann dieses Gefühl auch meinen Gästen vermitteln. Das ist dann persönlicher Erfolg für mich. Ich bin sehr stolz auf die Tatsache, vom Geschaffenen leben zu können. Das klappt bisher ganz gut.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich führe das einzige Jugendlokal im Bezirk, das schon so lange existiert. In der Gastronomie können sich rasch Änderungen ergeben, der Bereich ist gefährlich. Ich halte das Geschäft am Laufen und sehe mich daher auch als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein hoher persönlicher Einsatz, konsequente Werbung und auf die Zielgruppe abgestimmte Aktionen. Das erfordert viel Kraft und ein hohes Werbebudget. Ich danke meinen Eltern für die Unterstützung beim Erwerb der ersten 50 Prozent des Lokals. Im Vergleich zu anderen Lokalen betriebe ich eine kundenfreundliche Preispolitik. Dieser Weg ist natürlich sehr gut durchdacht und kalkuliert. Durch verschiedene Aktionen und Partys biete ich meinen Kunden ständig Neues. Ich beachte Trends und passe mich den Bedürfnissen und Wünschen meiner Kunden an. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ein klein wenig Imitation schadet nicht, bringt aber auf lange Sicht nichts. Jeder bedient sich irgendwelcher Ideen am Markt, trotzdem muß man Originalität in sein Handeln einfließen lassen. Die Ideen müssen auf den eigenen Stil, auf das eigene Lokal umgelegt werden. Ideen werden immer und überall kopiert und gestohlen, wichtig ist daher nur die Umsetzung. Weiters muß man auch seine eigenen Ideen auf den Markt bringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Trotz meiner jungen Jahre werde ich bereits als Institution gesehen. Die Leute halten mich für erfolgreich, es gibt auch Neider.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle für mich. Die Leute arbeiten schon lange bei mir, ich baue meine Mitarbeiter auf. Sie müssen mit dem Kunden reden können und kommunikationsfreudig sein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Die Leute müssen nicht unbedingt aus der Gastronomie kommen, aber zumindest sollte ich sie kennen. Freundlichkeit und Geselligkeit sind in unserer Branche natürlich wesentliche Kriterien. Während eines Probetages achte ich auf den Umgang mit Menschen und den Einsatz des Hausverstandes. Ein potentieller Mitarbeiter sollte außerdem nicht in finanziellen Schwierigkeiten sein, das bringt aus Erfahrung Probleme.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich begegne meinen Mitarbeitern mit Freundlichkeit, wir haben auch privat Kontakt untereinander und ich verhänge meinen Mitarbeitern gegenüber kein Alkoholverbot.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Da es mein Lokal schon lange gibt, habe ich einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Wir sind sehr flexibel und passen uns den Gäste an, bieten ständig neue Aktivitäten im Bereich Event und Musik.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt in meiner Sparte nicht viele Mitbewerber. Ich würde mir sogar mehr Lokale in der Nähe wünschen, dann würden mehr Kunden in die Gegend kommen. Ansonsten habe ich keine Probleme mit der Konkurrenz, der andere muß erst einmal besser sein als ich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf verlangt von mir, mein Privatleben in den geschäftlichen Bereich mit einzubeziehen. Es bleibt nur eine Woche Urlaub pro Jahr übrig, ich kann mich in meinem Job jedoch gut amüsieren. Beziehungsaktivitäten muß ich unter der Woche setzen, das Wochenende bedeutet Streß.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Im Getränkebereich bilde ich mich punktuell fort, doch fehlt mir die Zeit für konstante Weiterbildung. Für mich steht eher im Vordergrund, Trends zu erkennen und erfolgreich umzusetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß das Geschäft auch weiterhin so gut läuft. Ich will mir keine Sorgen um meine Zukunft machen müssen.