Zur Karriere von Franz Eder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach vier Jahren Volksschule, einem Jahr Hauptschule und drei Jahren Gymnasium absolvierte ich eine kaufmännische Lehre und einen Kurs für Bilanzbuchhaltung. Nach deren Abschluß war ich 15 Jahre in der Buchhaltung und Lohnverrechnung sowie in der Verwaltung und im Rechnungswesen in einer Baufirma tätig, wo ich es bis zum Leiter brachte. Die Firma ging in Konkurs, und ich besuchte in der Folge Abendkurse an der Wirtschaftsuniversität. 1978 trat ich als Leiter des Rechnungswesens in die Firma Prema ein, war jedoch weiterhin nebenberuflich in der Baubranche tätig. In der Zwischenzeit konnte ich 1984 gemeinsam mit einem Partner die Firma Prema kaufen sowie einige andere Geschäfte aufbauen und führen, wie etwa einen Imbißstand und einen Gasvertrieb mit Installationen, die ich beide aber Anfang der neunziger Jahre aus zeitlichen Gründen wieder aufgab. Im Moment betreibe ich auch eine Steuerberatungskanzlei, teilweise mit Geschäften im Ausland.

Zum Erfolg von Franz Eder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Aufgewachsen als Nachkriegskind mit vier Geschwistern wußte ich in kürzester Zeit, was ich wollte. Den Aufbau habe ich mir mit Schulden finanziert, da ich aus den ärmlichen Verhältnissen so rasch als möglich heraus wollte. Die vielen verschiedenen Tätigkeiten haben mir dabei geholfen, und zur damaligen Zeit herrschte außerdem Konjunktur.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden, auch weil es meinen Kindern gut geht. Leider hat bei all meiner Arbeit meine Gesundheit gelitten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Beharrlichkeit und mein Durchhaltevermögen brachten mich dorthin, wo ich heute stehe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gebe immer mein Bestes, denn alle Probleme und Aufgaben lassen sich bewältigen. Auch handwerklich bin ich recht geschickt, sodaß ich an meinem Eigenheim vieles selbst bewerkstelligen konnte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war nach einigen Jahren der Selbständigkeit, als sich das Gefühl der Unabhängigkeit einstellte, was auch mit einer positiven Finanzgebarung zu tun hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war 1978, als ich aus konjunkturellen Gründen gezwungen war, in eine andere Branche zu wechseln. Diese Entscheidung hat sich langfristig als gut und richtig erwiesen, da ich heute unabhängig bin.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich meine, daß einen ein praktisches Geschick, verbunden mit einem gesunden Hausverstand, weiterbringt. Die Lebensnähe und die Praxis punkten weit vor der Theorie.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Motor war immer das Bedürfnis, mir selbst etwas zu schaffen. Dabei kann ich keine bestimmte Person nennen, die mich maßgeblich beeinflußt hätte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Anerkennung war der Neid mancher Mitmenschen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Branchenspezifisches Problem sehe ich keines. Nicht ganz einfach gestaltet sich allerdings das Thema meiner Nachfolge, da meine Kinder anderweitig bestens versorgt sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr wichtige Rolle, und der Mitarbeiterstamm muß daher erhalten werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ehrlichkeit, Verläßlichkeit und Teamfähigkeit sind mir wichtig. Ein straffes Gefüge, in dem jeder seinen Part erfüllt, trägt zum Erfolg der Firma bei.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jeder ist für sein Aufgabengebiet verantwortlich - das spornt enorm an.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir sind ein eingespieltes Team und harmonieren gut.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Qualität und Kompetenz haben ihren Preis.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich weigere mich, mit dem Mitbewerb Preistreiberei zu betreiben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit Jahren gehört das Wochenende der Familie. Es gelingt mir ganz gut, abzuschalten und meinen Hobbys nachzugehen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich betreibe ständige Weiterbildung, wie etwa das tägliche Studium von Broschüren oder Fachliteratur.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ziele müssen gesetzt und mit Beharrlichkeit verfolgt werden. Alles auf einmal zu wollen, ist fehl am Platz. Rationalität und Sparsamkeit erweisen sich als sinnvoll. Entbehrungen müssen in Kauf genommen, Prioritäten gesetzt werden.
Ihr Lebensmotto?
Jeden in seiner Eigenheit akzeptieren.