Zur Karriere von Gernot Engel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In der vierten Klasse Gymnasium wechselte ich die Schule, da man mich quasi hinauswarf. Ich setzte meine Ausbildung an einer HAK fort und begann danach das Studium der Betriebswirtschaft. Parallel dazu studierte ich noch Wirtschaftspädagogik. Ich schloß jedoch nur das Wirtschaftspädagogikstudium ab, da ich während der Studienzeit merkte, daß dieses Fach für meine weitere berufliche Zukunft die bessere Ausbildung sein würde, auch im betriebswirtschaftlichen Sinn. Ein Grund dafür ist, daß in diesem Institut immer schon in kleinen Gruppen gearbeitet wurde. Nach Abschluß dieser Ausbildung 1994 absolvierte ich meinen Zivildienst und wurde danach als Berufsanwärter zum Steuerberater in der Steuerberatungskanzlei Frank Peter in Wiener Neustadt tätig. Von 1996 bis 2002 arbeitete ich parallel dazu als Lehrer an der HAK in Baden bei Wien. 1999 legte ich die Prüfung zum Unternehmensberater und 2000 die zum Steuerberater erfolgreich ab. Ebenfalls im Jahr 2000 wurde ich Lehrbeauftragter am Institut für Wirtschaftpädagogik der Universität Wien, unter der Leitung von Univ.-Prof. Schneider, den ich schon seit meiner Studienzeit kannte. Im Jahr 2003 trat der Inhaber der Kanzlei in den Ruhestand, und ich kaufte gemeinsam mit meinem Kollegen Hans Gradwohl das Unternehmen. Seither bin ich geschäftsführender Gesellschafter dieser Kanzlei mit zwei Standorten in Wiener Neustadt und Neudörfl, die zu einer GmbH vereint wurden. Im Laufe der Zeit konnten wir immer mehr strategisch wichtige Kunden dazugewinnen.

Zum Erfolg von Gernot Engel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin ehrlich und gestehe, Geld ist ein sehr wichtiger Faktor, denn Geld garantiert Unabhängigkeit und in weiterer Folge die Möglichkeit, seinen Beruf in einer Art und Weise ausüben, die einem Spaß und Freude bereitet, das bedeutet für mich persönlichen Erfolg. Aber noch viel wichtiger ist Erfolg im privaten Bereich. Ausgeglichenheit ist unerläßlich für ein erfolgreiches Berufsleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition durchaus, umso mehr, da mein Rat laufend gefragt wird.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Einerseits spielte der Hinauswurf aus dem Gymnasium eine Rolle, aber in weiterer Folge war wohl meine Ausbildung mit den fachübergreifenden Lehrinhalten von enormer Bedeutung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Kanzleikauf war sicherlich eine solche Schlüsselentscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Als Fundament ist Bewährtes unerläßlich und notwendig, um in weiterer Folge mit persönlicher Authentizität und Originalität den eigenen Weg zu gestalten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, Mag. Werner Jungwirth, selbst Steuerberater und Geschäftsführer der größten Fachhochschule Österreichs in Wiener Neustadt. Er ist mir ein wirklicher Mentor auf meinem beruflichen Weg gewesen. Aber auch Univ.-Prof. Dr. Schneider vom Institut für Wirtschaftspädagogik hat mich beruflich wesentlich geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich durch die Wertschätzung meiner Klienten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz zentrale Rolle, denn das gegenseitige Vertrauen ist von enormer Bedeutung.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Alle unsere Klienten können sehr leicht auch den Kontakt zu mir halten, denn unsere überschaubare Größe ist ein wesentlicher Faktor unseres Erfolges. Sie beeinflußt wesentlich die Qualität der Kundenbetreuung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe in diesem regionalen Raum eigentlich keinen wirklichen Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Rahmen einer Aufgabenteilung mit meiner Frau, wobei sie privat den Hauptteil bestreitet, funktioniert diese Vereinbarung recht gut.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung muß in meinem Fall tagtäglich passieren, wieviel Zeit das im Jahr ausmacht, kann ich jetzt nur schwer abschätzen. Extern besuche ich etwa drei Seminare pro Jahr.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich glaube an die nächste Generation, diese wird um nichts schlechter sein als unsere. Ich möchte daher auch keinen Ratschlag erteilen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin so viel Spaß und Freude an meinem Beruf haben wie bisher.

Lehrbuch: Rechnungswesen heute, Trauner Verlag.