Zur Karriere von Marcus Salhofer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Schihauptschule in Windischgarsten. Das dortige Internatsleben und die sportliche Ausbildung prägten mich sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht und lehrten mich, selbständig zu agieren. Nach der Diagnose eines Herzfehlers und verschobener Wirbel mußte ich die sportliche Ausbildung leider aufgeben und absolvierte auf Wunsch meines Vaters eine Lehre als Großhandelskaufmann. Eine wichtige Station war 1983/84 die Absolvierung meines Zivildienstes als Sanitäter und Behindertenbetreuer beim Arbeitersamariterbund in Linz, wo ich mit dem Umgang mit Verletzten und der unmittelbaren Berührung mit dem Tod konfrontiert wurde. Von 1984 bis 1991 besuchte ich mit Unterbrechungen die Abendmittelschule in Graz, die ich mittels verschiedenster Jobs in Bereichen wie Reprographie, Sanitäter-Behindertenbetreuung, Personalwesen, Altenfürsorge, Kindergruppenbetreuung und als Praktikant bei Vöest Alpine finanzierte. Von 1989 bis 1991 absolvierte ich eine Lehre als Goldschmied bei der Firma Karl Huber GmbH in Graz. Nachdem ich 1991 die Matura abgelegt hatte, studierte ich bis 1997 Soziologie und Ethnologie in Wien. Ich verbrachte als Ethnologe sehr viel Zeit in Afrika. Um mich von der Art des genormten, konformistischen, akademischen Denkens, wie es auf den Universitäten gelehrt wird, zu lösen, begann ich eine Ausbildung zum NLP-Trainer, Lebens- und Sozialberater. Hier erkannte ich, daß ich im Coaching-Bereich meine bisher gewonnenen Erfahrungen sehr gut einbringen konnte. Meine Diplomarbeit, deren Thema Aids im Gefängnis lautete, war für meine Einstellung zum Erfolg äußerst wichtig. Ich begann zum Thema Mobbing, Psychoterror am Arbeitsplatz eine Doktorarbeit zu schreiben, nachdem ich allerdings über dieses Thema auch eine viel beachtete Dokumentation für 3sat und ORF gedreht hatte, wurde für mich durch diese Veröffentlichung eine weitere Bearbeitung dieses Themas uninteressant. Ich agierte in den verschiedensten Unternehmungen als Coach für Konfliktmanagement, Kommunikationstraining, Beratung bei Mobbing, Verkaufsschulungen, und begann mich trotz der Möglichkeiten, in diesen Bereichen viel Geld zu verdienen, als Mentalcoach im Sportbereich zu spezialisieren. Seit 2000 bin ich in der Frank Stronach Fußball-Nachwuchs-Akademie in Hollabrunn als Lehrbeauftragter für Mental-Coaching und Persönlichkeitsbildung tätig. Daneben coache ich verschiedenste Hochleistungssportler und Mannschaften.

Zum Erfolg von Marcus Salhofer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg generell die Loslösung von Bedeutungen, jenseits von der Einteilung in gute und schlechte Kategorien und von den Erwartungen anderer an mich. Erfolg beginnt für mich, wenn ich frei von Bewertungen und Bedeutungen bin, die meinen Handlungsspielraum eingrenzen. Menschen, die sehr lange leben, sind für mich erfolgreich, da sie mit ihren Streßhormonen sehr gut umgegangen sind und in einem entspannten und entschleunigten Zustand agiert haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weiß aber sehr genau, daß ich mich auf einem ganz bestimmten Weg befinde, der mich von gewissen Regeln und Normen befreit, die mich daran hindern, im Fluß zu treiben. Für mich stehen der Kant‘sche Imperativ und das soziale Gewissen ganz oben. Verhaltensregeln, die von der Gesellschaft aufgestellt werden, betrachte ich oft als beklemmend und gefangennehmend. Für mich ist die Nähe zur Glückseligkeit unabhängig von finanziellem Erfolg und von festgesetzten Normen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich besitze ein hohes Vertrauen in meine Fähigkeiten und sehe mich als Kanal und als Ventil einer größeren umfassenden Energie, auf die ich keinen Einfluß habe. Ich lasse zu, daß etwas durch mich passiert. Dazu gehört der Mut, ohne Haltegriffe im freien Fall der nächsten Minute entgegenzutreten. Vertrauen und Mut sind die beiden Kriterien, die notwendig sind, selbst auferlegte Regeln loszulassen zu können. Die Intuition und die Verbindung von intuitiver mit der logischen Intelligenz zuzulassen, ist der Schlüssel für jedes erfolgreiche Handeln. Ich verlasse mich auf die inneren Energien, die man Instinkt oder Intuition nennen kann und die den Zugang zu den universellen Energien darstellen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme Herausforderungen als Soheit an. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Beide haben zur richtigen Zeit ihre Berechtigung. Ich halte Seminare niemals auf die gleiche Weise ab, da ich mich nicht mehr darauf vorbereite und mich intuitiv leiten lasse.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Unter den verschiedensten Persönlichkeiten, die mich beeinflußt haben, bot mir mein Ausbildner in NLP, Peter Schütz, eine sehr große Reibungsfläche für meine persönliche Formung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen in Projektgruppen insofern eine Rolle, als ich sie als Spezialisten einsetze.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide sehr intuitiv und achte auf die Energie, die sich zwischen uns aufbaut, während ich die Augen und die Gestik meines Gegenübers sehr genau beobachte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mir ist die Zufriedenheit meiner Partner äußerst wichtig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei mir gehen Berufs- und Privatleben Hand in Hand. Sehr wichtig ist mir die Zeit, die ich mit meiner Tochter gemeinsam verbringe.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verfüge bereits über einen großen Fundus an nötigem Wissen, bilde mich aber trotzdem stetig weiter. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll nicht alles glauben, stattdessen in sich hineinhören und das eigene Zentrum suchen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als NLP-Coach ist man natürlich zielorientiert. Wichtig ist aber nach dem ersten Schritt des Erfassens des Ziels der zweite Schritt des Loslassens des Ziels. Mein Ziel ist es, ohne große Anstrengung im Fluß zu bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Lebe im Moment, dann lebst du dein Leben.