Zur Karriere von Stefan Nikl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura 1993 begann ich das Studium der Medizin an der Universität Wien, brach dieses aber 1994 ab und verpflichtete mich als einjährig Freiwilliger zum Österreichischen Bundesheer. Nach Abschluß der Ausbildung zum Milizoffizier rüstete ich 1995 ab, um in der Folge in den Familienbetrieb einzutreten, der von meinem Großvater, dem ehemaligen Innungsmeister, Karl Nikl, gegründet und von meinem Vater, Walter Nikl, erfolgreich weitergeführt worden war. So absolvierte ich die Ausbildung zum Gold- und Silberschmied und Juwelier, die ich 1999 mit der Meisterprüfung erfolgreich abschloß. Als mein Vater im Jahr 2000 in den Ruhestand getreten war, übernahm ich die Firma, die ich seither alleinverantwortlich führe. 2001 absolvierte ich in Wien die Ausbildung zum Edelsteinfachmann (Gemmologen), und meine Fachkompetenz kommt natürlich unseren Kunden und dem Unternehmen gleichermaßen zugute. Parallel zur Führung des Unternehmens unterrichte ich seit 2001 an einem evangelischen Gymnasium in Wien die Goldschmiedklasse. Diese AHS bietet neben ihren normalen Bildungsauftrag zusätzliche Berufsausbildungen, unter anderem zum Goldschmied. Ich betreue derzeit den ersten Lehrgang dieses Faches, der demnächst zur Lehrabschlußprüfung antreten wird.

Zum Erfolg von Stefan Nikl

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, daß ich in relativ kurzer Zeit einiges erreicht habe. Dazu gehört meine fachliche Ausbildung, die ich als einer der schnellsten in Österreich absolviert habe, ohne die fachliche Kompetenz zu vernachlässigen. Mittlerweile absolviere ich das berufsbegleitende Studium Mittelständische Unternehmensführung und Management an der Fachhochschule der Wiener Wirtschaft, das ich 2006 abschließen werde.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich schöpfe meine Kraft und meine Motivation aus der Vielfalt meiner Tätigkeiten, in denen naturgemäß neben Erfolgserlebnissen auch Rückschläge zu verzeichnen sind. Mein Beruf macht mir große Freude, daher lege ich hohes Engagement an den Tag und nehme neue Herausforderungen gern an.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Kreativität entfalten zu können, ist das besonders Schöne an diesem Kunsthandwerk. Natürlich setzt der Markt dieser Kreativität gewisse Grenzen, aber mit einem gesunden Bezug zu den eigenen Fähigkeiten ist es möglich, den Kunden an die Besonderheiten der einzelnen Stücke heranzuführen. Selbstverständlich setzen wir auch die Vorstellungen unserer Kunden eins zu eins um, wenn dies gewünscht wird.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern und meine Schwester sowie einige sehr gute und langjährige Freunde prägten mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Zufriedenheit unserer Kunden stellt die wichtigste Anerkennung für mich dar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Diese Branche hat derzeit auch aufgrund eines Generationswechsels in vielen Unternehmen mit einem Strukturwandel zu kämpfen und sieht sich mit einem derzeit geringen europäischen Wirtschaftswachstum konfrontiert, deshalb versuchen wir in Nischen vorzudrängen und sehr spezielle Kundenwünsche zu erfüllen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein enger Freundeskreis, den ich schon in meiner Schulzeit kannte, betrachtet meinen beruflichen Werdegang durchaus positiv, und ich könnte umgekehrt nichts anderes berichten. Vielleicht waren wir ein besonders guter Jahrgang. Die gegenseitige Wertschätzung unter Freunden bezieht sich nicht nur auf unsere beruflichen Aktivitäten, sondern vor allem auf menschliche und charakterliche Eigenschaften. Generell denke ich, als ausgeglichener Mensch gesehen zu werden, der mit einem gewissen Tatendrang ausgestattet ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter, die sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren können, sind einer der wichtigsten Faktoren des Erfolges.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind hohe fachliche Kompetenz und eine langjährige Tradition bei einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis. Wir sind in der Lage, zu 99 Prozent jeden Kundenwunsch zu erfüllen und pflegen ein Vertrauensverhältnis zu unseren Kunden. Manche Stammkunden sind uns seit Jahrzehnten treu geblieben.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Im allgemeinen kennt man sich in dieser Branche; wir haben Kontakte, die bereits seit Jahrzehnten bestehen und von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann und will die beiden Bereiche nicht trennen, weil das in einem Familienbetrieb unmöglich wäre.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel ist es, das Studium abschließen, um in weiterer Folge dieses Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Ich möchte unseren Namen in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Wien zu einer Marke machen, mit der man ausgezeichnetes Design und handwerkliches Können verbindet.
Ihr Lebensmotto?
Es sind nicht die Menschen arm, deren Träume nicht in Erfüllung gehen, sondern jene, die keine Träume haben.