Zur Karriere von Wolfgang Braier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Volksschule in Etmissl und anschließend die Hauptschule in Kapfenberg. Danach absolvierte ich von 1972 bis 1975 die Lehre zum Schuster und Einzelhandelskaufmann bei der Firma Wukitschewitsch in Kapfenberg. Mit 16 Jahren stand bereits mein Entschluß fest, mich eines Tages selbständig zu machen. Nach Ableistung des Präsenzdienstes war ich bei der Firma Interspar in Kapfenberg beschäftigt und wurde dort auch zum damals jüngsten Abteilungsleiter bei Interspar befördert. Da die Entlohnung für meine Leistungen allerdings nicht meinen Vorstellungen entsprach, beschloß ich im Jahr 1979, mich beruflich zu verändern, und fand eine Beschäftigung im Versicherungsbereich bei der Volksfürsorge in Bruck an der Mur. Ich hatte mir vorgenommen, mit 30 Jahren Direktor zu sein, und das gelang mir auch: 1986 war ich bereits Bezirksdirektor. 1987 fusionierte die Volksfürsorge mit der Jupiter Versicherung und wurde VJV. Ich wurde Verkaufsleiter in der Landesdirektion in Graz, doch ich wollte in meiner beruflichen Tätigkeit selbständiger und unabhängiger sein. Kurz entschlossen fuhr ich nach Deutschland und in die Schweiz, um mich dort über andere Strukturen zu informieren und Anregungen zu holen. Nach meiner Rückkehr gründete ich 1994 die Agentur Fair, arbeitete jedoch weiterhin intensiv mit VJV zusammen. In den darauffolgenden Jahren absolvierte ich verschiedene Prüfungen, unter anderem die Vermögensberater- und die Versicherungsmaklerprüfung. Im Jahr 2000 wagte ich schließlich den Schritt in die vollkommene Unabhängigkeit. Mein heutiges Unternehmenskonzept ist das der Vollkundenberatung, wo - ausgehend von einer gründlichen Bestandsaufnahme und Analyse - nicht das Produkt in den Vordergrund gestellt wird, sondern der Kunde. Um für jeden Kunden die richtige Vermögens- und Versicherungssituation zu schaffen, habe ich mittlerweile Übereinkommen mit 46 Versicherungen und acht Banken.

Zum Erfolg von Wolfgang Braier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe da eine eigene Formel. Sie lautet: Erfolg ist Fleiß mal organisierte Konsequenz. Erfolg bedeutet für mich Selbstbewußtsein, Ausstrahlung und Bewegung. Natürlich hat Erfolg auch einen finanziellen Aspekt. Es bedeutet für mich Erfolg, wenn ich mir auch etwas leisten kann, was mir sonst nicht möglich wäre, und dies mit meiner Gattin zu teilen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich durchaus als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe mir das Ziel gesetzt, finanziell und persönlich unabhängig zu sein. Ich war bereit, mehr als 100 Prozent zu geben, und ich höre nie auf, mich weiterzubilden und mich auf dem laufenden zu halten. Das Wort Ausharren gewann für mich große Bedeutung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte den beruflichen Alltag wie Sport und bin stets für alle Herausforderungen bereit - ich freue mich darauf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war bereits einige Zeit in der Versicherungsbranche tätig, als ich alles verlor und meine Existenz von neuem aufbauen mußte. Ich rechnete mir aus, wie viele Jahre ich täglich von sechs bis 23 Uhr arbeiten müßte, um das zu schaffen. Als ich mein Ziel vor der errechneten Zeit erreicht hatte, war ich besonders stolz auf mich und meinen Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Eltern konnten es sich nicht leisten, mich in jene Schule zu schicken, die ich gerne besuchen wollte. Damals beschloß ich, daß mein Leben einmal anders verlaufen würde, daß ich mir Bedingungen schaffen würde, wo ich nicht jeden Cent zweimal umdrehen und immer vor anderen kuschen würde müssen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Männliche Mitarbeiter sollten zwischen 22 und 35 Jahre alt sein und weibliche zwischen 35 und 50. Die Bewerber sollten eine Einkommenserwartung von mindestens 2.000 Euro haben und kommunikationsfreudig und teamfähig sein. Wichtig sind mir auch geordnete familiäre und finanzielle Verhältnisse. Ein gepflegtes Äußeres und seriöses Auftreten sind in diesem Job natürlich selbstverständlich. Die Bewerber sollten ein eigenes Kraftfahrzeug besitzen und eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Grundkenntnisse am PC setze ich auch voraus, allerdings nicht unbedingt Branchenkenntnisse.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiter werden sehr gut ausgebildet und bekommen alle technischen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, um gute Arbeit leisten zu können. Sie werden langsam an die Arbeit mit dem Kunden herangeführt und haben umfangreiche Möglichkeiten, sich zu entwickeln (mehr als 25 Jahre eigene Erfahrung).Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Markt ist groß genug, und da ist für alle Platz. Deshalb macht mir der Mitbewerb keine Angst. Wenn allerdings jemand mit unlauteren Mitteln arbeitet, kann ich auch sehr ungemütlich werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann intensiv und hart arbeiten, und wenn ich eine Auszeit brauche, dann fahre ich drei oder vier Tage weg und erhole mich mit meiner Gattin beim Mountainbiken. Sie ist mein Ruhepol.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich kann jungen Menschen nur empfehlen, sich ganz und gar für eine Sache einzusetzen. Wenn man bereit ist, 120 Prozent oder mehr zu geben, dann kommt auch eines Tages der Zeitpunkt, wo man einmal ein paar Stunden aussetzen kann.
Ihr Lebensmotto?
Hart, fair, Mensch sein und Mensch bleiben.