Zur Karriere von Claudia Handl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1983 am Sigmund Freud Gymnasium in Wien und studierte anschließend Humanbiologie. Parallel zu meinem Studium war ich in verschiedenen Unternehmen berufstätig. 1992 konnte ich es mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen. Von 1993 bis 1997 arbeitete ich in verschiedenen Bereichen im Pharmaunternehmen Astra/Zeneca. Im Jahr 1998 begann meine Karriere bei Novartis Austria, wo ich anfangs als Medical Advisor und ab 2002 als Medical Marketing Manager tätig war. Seit August 2005 bin ich Business Unit Head und Mitglied der Geschäftsleitung.

Zum Erfolg von Claudia Handl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich mit Zufriedenheit, Sicherheit und einer gewissen Unabhängigkeit zu tun.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich konnte die Karriereleiter hochklettern und verantwortungsvolle Positionen übernehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Basis meines Erfolges sind meine gute Ausbildung und permanente Fortbildung, Zielstrebigkeit und soziale Kompetenz. Glückliche Umstände darf man auch nicht vergessen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mein Beruf bereitet mir große Freude. Herausforderungen zu bewältigen kann eine reizvolle Aufgabe sein.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich denke, daß es für Frauen generell schwierig ist, in die oberste Führungsetage zu kommen. Das mittlere Management ist aber bereits gut zwischen beiden Geschlechtern aufgeteilt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie prägten mich mein langjähriger Lebenspartner im menschlichen und mein erster Vorgesetzter durch seinen sozialkompetenten Führungsstil im beruflichen Bereich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Lob ist ein essentieller Beitrag, ebenso positives oder negatives Feedback, weil es mit Erkennen der Kompetenz zu tun hat. Anerkennung sollte sich auch pekuniär positiv bemerkbar machen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Pharmabranche leidet an einem Imageproblem - ihr wird vorgeworfen, ihren Umsatz mit kranken Menschen zu erwirtschaften. Die hohen Forschungs- und Entwicklungskosten werden dabei aber nicht berücksichtigt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Qualifikation vorausgesetzt, muß die menschlich persönliche Komponente stimmig sein, die Chemie muß stimmen. Team- und Kommunikationsfähigkeit sind uns sehr wichtig. Erfahrung ist von Vorteil.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich Interesse an meinen Kollegen und ihrer Arbeit zeige, durch Anerkennung, Prämien und das Angebot von firmeninternen und externen Weiterbildungsmöglichkeiten. Es gibt für jeden einzelnen Mitarbeiter Entwicklungspläne.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter beschreiben mich folgendermaßen: zielstrebig, enthusiastisch, innovativ, risikofreudig, energiespendend, kreativ und optimistisch; als starke Führungspersönlichkeit und Konfliktmanagerin. Ich gehöre zu jenen Personen, die von vornherein versuchen, Konflikte zu vermeiden, um die Energie anderswo sinnvoller einzusetzen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein innovatives Unternehmen und investieren viel in die Forschung. Der CEO ist eine sehr starke, erfahrene Persönlichkeit und leitet das Unternehmen und sämtliche Tochterfirmen weltweit von der Zentrale in der Schweiz aus. Er sorgt innerhalb des großen Konzerns für beispielhafte Kommunikation.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Work-Life-Balance ist subjektiv und muß von jedem selbst festgesetzt werden. Ich trenne die beiden Bereiche nicht und versuche, den für mich optimalen Mix zu leben. Das gelingt einmal besser, einmal schlechter.
Ihr Lebensmotto?
Freude am Leben!

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