Zur Karriere von Dieter Wagner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die Basis für meinen beruflichen Weg wurde geschaffen durch meine Ausbildung im Bereich Nachrichtentechnik an der HTL in Klagenfurt, die ich im Jahr 1978 erfolgreich mit der Matura abschließen konnte. Danach begann ich das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Graz, wobei ich mich auf Industriebetriebslehre spezialisierte. Diese Ausbildung schloß ich im Jahr 1985 ab. Ich hatte schon ein Jahr davor bei der Österreichischen Akademie für Führungskräfte zu arbeiten begonnen. Dieses Institut war damals das größte seiner Art in Österreich, es bot Seminare für Führungskräfte an. Im Jahr 1986 ging ich aus privaten Gründen, wegen der Liebe, wieder nach Kärnten zurück. Damit folgte mein Einsteig in die BKS, die Bank für Kärnten und Steiermark. Ich wurde damals im Finanzierungsbereich, in der Kundenbetreuung und in der aktiven Akquisition tätig. Ich blieb bei dieser Bank bis zum Jahr 1992, wobei ich 1989 intern in die Abteilung für Kreditprüfung wechselte. Ich baute innerhalb der Bank gemeinsam mit Juristen und Betriebswirten eine Organisation zur Betreuung von riskant gewordenen Kreditengagements und Insolvenzfällen auf. Im Jahr 1992 bekam ich die Chance, als Quereinsteiger und ohne jegliche Aufnahmeformalitäten ein kleines Werk im Bereich des Unternehmens Unilever in Österreich zu leiten. Die Aufgabe in diesem Unternehmen war sehr interessant. Durch den damals bevorstehenden EU-Beitritt ergaben sich viele neue Möglichkeiten. Der Betrieb stellt Backmittel und Körnermischungen für Bäckereien und Konditoreien her. Ich machte es mir zur Aufgabe, die Exporte ankurbeln. Ich wollte so eine solide Wettbewerbsposition innerhalb der EU erreichen. Innerhalb von vier Jahren konnten wir die Exportquote von zehn auf über 25 Prozent steigern. Heute ist dieser Betrieb das einzige ehemalige Unternehmen von Unilever in Österreich, das immer noch selbst produziert - und das in höherem Umfang als je zuvor. Im Jahr 1996 trat ich aus dem Unternehmen aus, unterschrieb aber vorher einen Vertrag, durch den der Export der Produkte an die von mir gegründete Firma übertragen wurde. Ich machte mich also selbständig, und gründete die Firma W & W Foodtrading, eine reine Exportfirma. Ein Jahr später wurde in Kroatien eine Tochterfirma gegründet, die nicht nur Backmittel und andere Rohstoffe für Bäckereien vertreibt, sondern, gemeinsam mit einem Partner, auch Bäckereimaschinen. Unser Exportschwerpunkt ist heute der osteuropäische Raum. Im Jahr 2000 trat ein Unternehmensberater an mich heran und fragte mich, ob ich bereit wäre, eine neue Herausforderung anzunehmen - ich sagte zu. So bin ich nun seit Herbst 2000 der alleinige Geschäftsführer der Firma Dr. Hans Kraus GmbH, einem Büro- und Betriebsausstatter mit dem Schwerpunkt Innerbetrieblicher Transport. Das Unternehmen W & W Foodtrading wird, wie auch die Tochterfirma Pekservice d.o.o. in Zagreb, heute von meiner Frau geleitet.

Zum Erfolg von Dieter Wagner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat viele Dimensionen. Er ist sicher etwas, das jeder Mensch für sich selbst braucht, und zwar im Sinne von Erfüllung, weil man etwas geschafft hat. Erfolg muß Auswirkungen auf das eigene Leben haben, denn sonst hat er keinen Sinn. Erfolg ist immer eng verbunden mit dem Erreichen von Zielen. Die Ziele, die man sich setzt, müssen zwar ambitioniert, aber trotzdem realistisch erreichbar sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Glaube an eine positive Zukunft. Auch ein Rückschlag kann am Ende zu einem Erfolg führen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter leisten einen ganz wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Man braucht ein erfolgreiches Team, und es ist absolut wichtig, daß man sich auf seine Mannschaft verlassen kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn ich neue Mitarbeiter auswähle, lege ich den allergrößten Wert auf die Fähigkeit, sich in ein hochmotiviertes Team zu integrieren. Ich mag Menschen, die sich selbst ambitionierte Ziele setzen, und nicht Minimalisten, die nur das tun, was man ihnen aufträgt. Eine spezifische Fachkenntnis ist natürlich als Basis notwendig, noch mehr aber ist eine ausgeprägte Begeisterungsfähigkeit wichtig, um hochgesteckte Ziele zu erreichen. Mit Menschen, die man nicht begeistern kann, kann man keine größeren Herausforderungen bewältigen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Erfolg ist der größte Motivator. Ich werde also versuchen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es meinen Mitarbeitern erlauben, ihre Fähigkeiten optimal einzusetzen und erfolgreich zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Anfangs, als es in dieser Firma viel zu verändern gab, war die Koordinierung von Beruf und Privatleben sehr, sehr schwierig für mich. Ich hatte ein Jahr lang kein einziges ganzes Wochenende frei. In solchen Zeiten ist es sehr wichtig, eine intakte Familie zu haben, die einem Rückhalt gibt, doch das Verhältnis zu meiner Frau war in diesem einen Jahr angespannt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Leben heißt ständig lernen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, ständig geistig rege und flexibel zu sein. Man soll das Lernen als Herausforderung sehen und versuchen, aus allen Erlebnissen etwas mitzunehmen.
Ihr Lebensmotto?
Etwas erleben, jemandem begegnen, etwas schaffen im Leben. (Viktor Frankl)