Zur Karriere von Hans Haugeneder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1967 in Mödling und übernahm anschließend den kleinen Installationsbetrieb meines erkrankten Vaters in Weyer an der Enns in Oberösterreich. In meinem 21. Lebensjahr war ich schon beruflich selbständig. Ich befaßte mich zu dieser Zeit intensiv mit dem Sektor Installationstechnik und spezialisierte mich in weiterer Folge als einer der ersten in den siebziger Jahren auf Fußbodenheizungen. 1978 entwickelte ich unter der Bezeichnung Thermowall ein neues Fußbodenheizungssystem. Mit diesem Produkt baute ich eine europaweite Vertriebsgruppe auf, die in Österreich, Deutschland, Italien, Belgien und Frankreich sehr schnell expandierte. 1982 war dieses Produkt europaweit unter den fünf meistverkauften Fußbodenheizungssystemen. Als das Unternehmen in weiterer Folge von den deutschen Partnern übernommen worden war, stieg ich 1984 aus dem Unternehmen aus und gründete das Ingenieurbüro Altherm in Baden bei Wien. Bis 1993 beschäftigte das Büro nur vier Mitarbeiter und betreute anfangs nur kleine und mittelgroße Projekte, um nicht zu schnell zu wachsen. Auf diese Erfahrungen aufbauend wurden schließlich auch Großprojekte in Angriff genommen. Zu Beginn standen Aufgaben im Tourismusbereich, wir statteten fast alle Fünf-Sterne-Hotels am Arlberg mit neuer Gebäudetechnik aus bzw. sanierten sie. Derzeit beschäftigten wir 20 Mitarbeiter und zählen sicherlich zu den zehn größten Ingenieurbüros Österreichs. Wir planen und überwachen die Installierung der gesamten technischen Gebäudeausrüstung bei einem Auftragsprojekt. Das beinhaltet die Bereiche Klima, Lüftung, Stark- und Schwachstrom, Fördertechnik, Sanitär und Heizung. Seit 1998 arbeitet mein Sohn im Unternehmen mit, und seit dem Jahr 2000 fungiert er gemeinsam mit mir als Geschäftsführer. Er hat Gebäudetechnik studiert und bei einem Auslandsaufenthalt in Kanada in einem Unternehmen mit 70 Mitarbeitern internationale Projekte umgesetzt. Aufgrund unserer guten Referenzen ist unser Unternehmen auch im europäischen Ausland tätig, bis hin nach Moskau. Derzeit arbeiten wir sogar an einem Auftrag im Königreich Butan im Himalaja, ein von Österreich gefördertes Entwicklungsprojekt. In Neu-Delhi haben wir im Ingenieurbüro Selector und seinem Inhaber Herr Dr. Flem einen Partner gefunden, der für uns vor Ort Ausschreibungen abwickelt und Projekte selektiert. Einige unserer Vorzeigeprojekte sind die Twin Towers in Wien und die Sporthalle in Linz. Außerdem haben wir den Wettbewerb für das neu zu bauende Konferenzzentrum der UNO-City in Wien gewonnen.

Zum Erfolg von Hans Haugeneder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, in meinem Umfeld gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden innovative Ideen umsetzen zu können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine nach wie vor vorhandene Neugierde, was Innovationen auf dem Sektor der Gebäudetechnik betrifft, ist in dieser Frage sicherlich von Bedeutung. Aber auch mein starkes Interesse, erneuerbare Energien einzusetzen, ist ein Erfolgsgarant.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es wird hier nötig sein, Maßnahmen zu ergreifen. Es gilt, den Export von Dienstleistungen zu forcieren, da diese dann die Produktion von innovativen Produkten nach sich ziehen. Weiters ist es erforderlich, Arbeitskosten zu senken, damit sich Unternehmer Mitarbeiter leisten können, denn arbeitslose Menschen erzeugen kein Wirtschaftswachstum. Und es wird erforderlich sein, die Tagesarbeits- und die Lebensarbeitszeit zu erhöhen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die neuen Herausforderungen dieser Branche stellen sich unter anderem durch die Vorgaben der modernen Architektur, die immer mehr mit Verglasungen arbeitet und dadurch klimatechnisch hohe Innovationskraft einfordert. Dieser voranschreitenden Dynamik innerhalb der Gebäudetechnik gilt es gerecht zu werden. Die richtigen technischen Lösungen für das jeweilige Gebäude individuell zu finden ist eine Aufgabe, die der Schaffung eines Prototypen gleich kommt, der sich in der Praxis jedoch vorher nicht testen läßt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Unsere Mitarbeiter stellen das eigentliche Kapital des Unternehmens dar. Wir legen großen Wert auf laufende Weiterbildung, besonders im Bereich Meßsteuerungstechnik verfügen wir mit unserer eigenen Abteilung über hohe Kompetenz.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine wesentliche Stärke dieses Unternehmens ist die hohe Identifikation mit den technischen Lösungen während und nach der Umsetzung eines Projektes. Eine weitere maßgebliche Stärke ist die Altersstruktur unserer Mitarbeiter. Unsere Belegschaft stellt eine gesunde Mischung aus jungen und älteren Mitarbeitern dar, die Erfahrung und neue ungewöhnliche Ideen miteinander vereint.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate dazu, eine sehr gute Ausbildung zu absolvieren, die auch den Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen beinhaltet. Aber auch das Verständnis für fremde Kulturen und andere Meinungen gehört dazu, um auch für sich selbst neue Möglichkeiten zu entdecken. Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen ist stets von Vorteil.