Zur Karriere von Heinz Haberfeld

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater flüchtete zu Beginn der Annektierung Österreichs durch die Nationalsozialisten nach Buenos Aires. Er kehrte 1953 nach Österreich zurück, heiratete meine Mutter und fuhr abermals nach Buenos Aires zurück, wo ich 1957 geboren wurde. 1961, 25 Jahre nach seiner Emigration, kehrten meine Eltern mit mir nach Österreich zurück und nahmen die damals arisierte Apotheke in Baden, die von meinem Großvater Otto Haberfeld 1913 gekauft worden war, wieder in Besitz. Nach meiner Matura reiste ich nach Argentinien und besuchte die Orte meiner frühen Kindheit. Anschließend absolvierte ich das Studium der Pharmazie, das ich Anfang 1983 erfolgreich abschloß. Danach folgte das Aspirantenjahr bei Mag. Herwig Schmack in der Salvator-Apotheke im neunten Wiener Gemeindebezirk. Meine Aspirantenprüfung legte ich mit Auszeichnung ab. Daraufhin war ich drei Monate lang in der Apotheke Zum Grünen Kreuz im 14. Bezirk tätig. Anschließend leistete ich meinen Zivildienst beim Roten Kreuz ab. Im Anschluß daran war ich ein Jahr in der Anstaltsapotheke des Krankenhauses Lainz tätig. Es folgte ein weiteres Jahr bei Mag. Josef Binder in der St. Anna-Apotheke in Wien 21. 1986 trat ich in den väterlichen Betrieb ein, und seit 1990 besitze ich die Konzession. Parallel dazu fungierte ich gemeinsam mit anderen Kollegen als Konsiliarapotheker des Krankenhauses Baden, so lange, bis eine Anstaltsapotheke eingerichtet wurde. In dieser Zeit durfte ich mit dem Onkologen Dr. Wolfgang Halbritter aus Bad Vöslau Pionierarbeit bei der Herstellung bzw. Aufbereitung der Medikation für Chemotherapien leisten, durch den Aufbau einer zentralen Zytostatika-Werkbank für das Krankenhaus Baden.

Zum Erfolg von Heinz Haberfeld

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Einerseits bedeutet Erfolg für mich berufliches und wirtschaftliches Vorwärtskommen, andererseits die Anerkennung durch meine Kunden. Auch bedeutet Erfolg für mich ein harmonisches und funktionierendes Familienleben. Natürlich ist mir die Anerkennung meiner Arbeit seitens der Kollegenschaft ebenso sehr wichtig. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Entscheidend war in erster Linie mein starkes Engagement, das ich sowohl in beruflichen wie auch in privaten Dingen an den Tag legte. Von Rückschlägen ließ ich mich nicht entmutigen. Neben meiner Ausdauer und Hartnäckigkeit war jedoch auch meine Authentizität für meinen Erfolg ausschlaggebend. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater und mein Großvater prägten mich sicherlich sehr, vor allem das Schicksal und die Geschichte meines Vaters spielte in meiner Entwicklung eine wesentliche Rolle. Er hatte trotz seiner leidvollen Erfahrungen nie seine humanistische Lebenshaltung verloren. Meinen kämpferischen Geist habe ich allerdings von meiner Mutter geerbt. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die voranschreitende Überalterung der österreichischen Bevölkerung bringt neue und problematische Finanzierungsdefizite im Gesundheitswesen hervor. Die Handelsspanne der Arzneimittel wurde dadurch bereits gekürzt und wird auch in Zukunft weitere Kürzungen erfahren. Die Schmerzgrenze wurde jedoch bereits überschritten, und so stellt die allgemeine Situation in unserer Branche ein wesentliches Problem dar. Abgesehen davon sollte man eine private Gesundheitsvorsorge treffen. Was die Gesetzgebung in diesem Bereich betrifft, so gibt es hier ebenfalls genug Verbesserungsmöglichkeiten. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte von seiner Tätigkeit überzeugt sein, gleichgültig was man tut, und das dementsprechende Selbstvertrauen entwickeln. Der gewählte Beruf sollte Freude bereiten, auch sind Ausdauer und Konsequenz wichtig, um Erfolg zu erlangen.