Zur Karriere von Nicolas Yves Pawloff

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura studierte ich Politikwissenschaften und wechselte danach zur Studienrichtung Volkswirtschaft an der Universität Wien. Meine favorisierten Themen waren Geldtheorie, Geldpolitik und Kapitalmarkttheorie. 1990 begann ich in der Abteilung Kapitalmarkt Inland und Wertpapieranalyse bei der damaligen Zentralsparkasse zu arbeiten und war zudem in Sonderprojekte eingebunden. 1991 fusionierte das Unternehmen mit der Bank Austria Gruppe, und ich wurde im Zuge dessen Senior Securities Analyst der Abteilung Investor Relations. Ich führte anspruchsvolle Arbeiten für ein London Listings-Projekt durch und arbeitete eng mit dem Vorstand zusammen, so z.B. auch im Bereich des Umtausches der Vorzugsaktien der Bank Austria. 1999 wurde ich von einem Personalberater abgeworben. Es war keine leichte Entscheidung, nach zehn Jahren den Bankenbereich zu verlassen, aber ich begann bei der AT&S und begleitete den Börsengang dieses Unternehmens am Neuen Markt in Frankfurt. Dieses IPO wurde zum zweitbesten des Jahres 1999 ausgezeichnet. Ich widmete mich klassischen Investor Relations-Aufgaben. 2001 kehrte ich nach Wien zurück und war bis 2003 bei der Anglo Irish Bank in der Abteilung Marketing & Sales beschäftigt. 2003 wirkte ich für Genesto bei der Erstellung des elektronischen Geschäftsberichts mit, und seit Juni 2005 bin ich bei der SEG Immo AG als Leiter der Investor Relations tätig. Die SEG hält und vertreibt Immobilien und ist die einzige Gesellschaft, die ausschließlich Investitionen in Österreich tätigt.

Zum Erfolg von Nicolas Yves Pawloff

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat mit Glück, Zufriedenheit und Offenheit zu tun - einfach mit einem Ja-Sagen zum Leben. Dabei muß man eine gewisse Risikoneigung haben, und man muß bereit sein, sich auf Neues einzulassen. Bestimmt birgt Erfolg auch eine Zufallskomponente, deshalb ist es wichtig, sich Entwicklungen bewußt zu machen und Ereignisse einfach geschehen zu lassen. Ich denke, daß Erfolg durchaus auch im Prinzip der Langsamkeit beziehungsweise der Kontemplation verborgen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe noch einen langen Berufsweg vor mir, aber ich konnte bereits viele Erfahrungen machen und schon einige Ziele umsetzen. So gesehen war ich bisher in einem gewissen Sinn erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Loyalität ist für mich ein beiderseitiger Vertrag, und ich nehme meinen Part sehr ernst. Ich erkenne Grundprobleme schnell und eigne mich besonders als Trouble-Shooter. Ich entwickle gern Lösungsperspektiven und neige zum Generalistentum, wobei ich es bevorzuge, von der Makro- auf die Mikroebene zu gehen. Zusammenhänge zu verstehen und einen guten Überblick zu wahren, ist mir wesentlich. Zudem beherrsche ich drei Sprachen fließend, was beruflich ein Vorzug ist. Mir liegt das Thema Kommunikation, ich glaube an die Macht des Wortes. Die Spielvarianten der Ansprache von Menschen, um ein Kommunikationsklima zu schaffen, faszinieren mich. Ich brauche den Kontakt mit anderen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder inspirieren, und man kann von ihnen lernen. Reine Imitation wird aber meistens zum Scheitern führen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Loyalität, Offenheit, Eigeninitiative und Ehrlichkeit sind mir die wichtigsten Kriterien. Fachkompetenz kann man auch nachträglich erwerben. Es ist mir jedenfalls auch wichtig, daß Mitarbeiter die Bereitschaft zur Einsicht zeigen, wenn ein Fehler passiert ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeitern müssen die notwendigen Instrumente in die Hand gegeben werden, um Unternehmensziele zu erreichen. Ich gebe Ziele vor, aber wie jemand vorgeht, obliegt seinem Gestaltungswillen. Außerdem stehe ich bei Problemen meinen Mitarbeitern auf Abruf als Ansprechpartner zur Verfügung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als junges, dynamisches und wachstumsorientiertes Unternehmen agieren wir erfolgreich auf dem Markt. Langjährige Erfahrung und ein gutes Netzwerk mit Bauträgergesellschaften zeichnen uns aus und führen uns zu interessanten Projekten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beides ist mir wichtig, aber ich gebe keinem Bereich einen Vorzug. Der goldene Mittelweg ist nicht so einfach zu finden, denn der Beruf erfordert seinen Zeit- und Arbeitseinsatz. Ich neige dazu, Workaholic zu sein, brauche aber private Zeit für mich, um zu neuen Kräften zu finden. Wenn man unruhig ist, kommt man schneller aus dem Gleichgewicht, Gelassenheit ist daher sehr wichtig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Entwicklung der persönlichen Neigungen und Begabungen ist ein sehr wesentliches Element des Erfolges. Solidarität verkümmert immer mehr, und das Sicherheitsnetz wird löchriger - insofern ist es Goldes wert, seine Stärken zu stärken und alles zu tun, was den persönlichen Horizont erweitert. Sprachkenntnisse und Auslandsaufenthalte sind bestimmt ein unerschöpflicher Erfahrungsschatz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin an der Weiterentwicklung meiner Aufgaben im Sinne meines Arbeitgebers interessiert. Es kommt oft anders, als man denkt, und deshalb bin ich einfach offen für das, was das Leben mir noch bringt.

Diverse Fachartikel als Co-Autor.