Zur Karriere von Wilhelm Lindner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs am elterlichen Hof auf, und nach Abschluß der Pflichtschule in Bad Kreuzen und Grein erlernte ich den Müllerberuf. Hier im Schmiedgraben - so heißt unsere Liegenschaft in Bad Kreuzen - hatten meine Vorgänger eine Schmiede betrieben, 1902 war das Sägewerk dazugekommen. Mein Urgroßvater hatte die Liegenschaft im Jahr 1913 erworben und sie kontinuierlich ausgebaut. Bis zum heutigen Tag haben wir stets in unseren Betrieb investiert, ihn auf dem laufenden gehalten und modernisiert. Die Mühle ist mittlerweile nicht mehr aktiv, die Schmiede wurde geschlossen und die Landwirtschaft verpachtet, dafür wurde jedoch das Sägewerk ausgebaut, vergrößert und vor allem modernisiert. Zum größten Teil beschäftige ich mich heute mit dem Lohnschnitt und habe an die 200 Kunden in meiner Kartei. Neben der Land- und Forstwirtschaft betreibe ich heute noch eine kleine Gastwirtschaft, vorwiegend für Stammgäste.

Zum Erfolg von Wilhelm Lindner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit meiner Arbeit auch finanziellen Gewinn zu erzielen, mir etwas leisten zu können und auch die Früchte meiner Arbeit genießen zu dürfen. Ich reise gerne und habe mir mittlerweile gemeinsam mit meiner Frau über 30 Länder angesehen, so führten uns unsere Reisen auch bis Amerika und China.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann mich als erfolgreich bezeichnen, da ich in der Lage war, das Familiengut bis zum heutigen Tag zu erhalten. Ich habe stets klug investiert, auch befinden sich Gebäude und Maschinenausstattung unseres Betriebs in einem guten Zustand. Ebenso werte ich es als Erfolg, über ein glückliches Familienleben zu verfügen. Meine Frau betreibt auch eine eigene Landwirtschaft mit Hühnerhaltung und auch einen Gasthof neben unserer Liegenschaft.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Arbeitskraft und mein Fleiß waren für den Erfolg notwendig. Auch ist es wesentlich, auf die Anforderungen der Zeit zu reagieren, man darf eben nicht stehenbleiben und muß sich der Entwicklung anpassen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung war, den Gewinn eines Aktienpakets für die Immobiliensanierung zu verwenden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein Branchenkollege, Herr Engelbert Leimer aus Perg, war mir ein berufliches Vorbild. Er führte seinen Betrieb auf vorbildliche Weise und war auch wirtschaftlich sehr erfolgreich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich seitens meiner treuen Stammkunden im Sägewerk, einige Landwirte arbeiten auch gerne mit, und wir pflegen ein gutes kollegiales Verhältnis. Die langjährigen Stammgäste meiner Gastwirtschaft verbringen gemütliche Stunden bei mir, oft beim Kartenspiel.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Preisverfall stellt in unserer Branche ein Problem dar - leider ist es schwierig, einen wirtschaftlich interessanten Preis zu erzielen. So habe ich meine Geschäftsfelder ausgeweitet und auch Wohnraum geschaffen, der nun Mieteinnahmen bringt, sozusagen als Ausgleich für die mageren Zeiten in unserer Branche.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Unternehmer mit Handschlagqualität gesehen. Auch mein Hobby, das Renovieren von alten Motorrädern und Traktoren, findet in meiner Umgebung großen Anklang, und man bestaunt die Schönheit der alten Fahrzeuge. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Flexibilität beim Lohnschnitt, die gute maschinelle Ausrüstung und die rasche Abwicklung der Arbeiten zählen zu unseren Stärken. Auch erzeugen wir zum Teil unseren Strom selbst, was ich bei den heutigen Energiepreisen als großen Vorteil sehe.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Man schätzt mich als Kollegen, auch bin ich Mitglied beim Sägerverband.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei unserer Tätigkeit haben wir sechs Monate pro Jahr Vollbetrieb, drei Monate herrscht Normalität, und drei Monate geht es etwas lockerer zu. Dann habe ich Zeit, meinen Hobbies - vor allem dem Reisen - nachzugehen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, eine fundierte Ausbildung zu absolvieren und das lebenslange Lernen im Auge zu behalten. Hilfsarbeiten können bald von jemandem erledigt werden, Kopfarbeit jedoch nicht. Auch ist es wichtig, niemals stehenzubleiben, sondern neugierig zu sein und stets Fleiß an den Tag zu legen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin meine Arbeit gut machen, mein Leben genießen und den Markt beobachten. Auch ist es mir ein Anliegen, mich noch besser gegen Umwelteinflüsse zu schützen - wir hatten Hochwasser, und ich habe eine Schutzmauer errichtet, die ich noch ausbauen möchte.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.