Zur Karriere von Georg Fischel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der HTL studierte ich von 1986 bis 1988 an der Technischen Universität Wien Elektrotechnik und anschließend Technische Informatik. 1994 schloß ich das Informatikstudium mit Auszeichnung ab. Schon mit Beginn des Studiums begann ich nebenbei als Programmierer zu arbeiten. Ich entwickelte für verschiedene Firmen Software für die mobile Datenerfassung, eine Abrechnungssoftware für Rechtsanwälte und auch Kassensysteme. Nach Beendigung des Studiums und abgeleistetem Grundwehrdienst erhielt ich als freier Programmierer einen größeren Auftrag zur Entwicklung einer individuellen Softwarelösung für das Textilgroßhandelsunternehmen Astro GmbH. Man war mit meiner Arbeit sehr zufrieden und ich wurde mit der Systembetreuung des gesamten Konzerns mit 15 Filialen beauftragt. Das lief höchst erfolgreich und war ein wichtiger Schritt beim Aufbau meiner Karriere als selbständiger Unternehmer. Bis zum Jahr 2000 war ich mit stetig wachsenden Kundenstock als Einzelunternehmer tätig. Schließlich waren die Aufträge als freier Programmierer nicht mehr zu bewältigen, und so gründete ich 2001 die Fischel GmbH. Mit dieser Firma spezialisierte ich mich auf die Entwicklung von Kassensystemen und Abrechnungssoftware. Unsere Schwerpunkte sind Speziallösungen für den Textil- und Getränkehandel, Vinotheken und Rechtsanwälte sowie die Wartung von EDV-Anlagen für den Groß- und Einzelhandel. In dieser Nische sind wir sehr erfolgreich und können auf zahlreiche Kunden, die uns auch immer wieder weiterempfehlen, verweisen.

Zum Erfolg von Georg Fischel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Obwohl Geld und Reichtum ein vordergründiger Indikator für Erfolg sind, ist für mich vielmehr ein glückliches Leben gleichbedeutend mit Erfolg. Zu einem glücklichen Leben gehören mehrere Faktoren, wie zum Beispiel Zufriedenheit und Erfolg im Beruf, ein intaktes Familienleben oder Gesundheit. Die Balance muß stimmen. Es nützt mir nichts, wenn ich als Unternehmer steinreich werde, dabei aber meine Familie kaputt geht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Durch meine Ausbildung, mein ausgeprägtes Interesse an der Informatik und meine langjährige Praxis konnte ich einen zufriedenen Kundenkreis aufbauen. Ich pflege auch ein sehr persönliches, von Vertrauen geprägtes Verhältnis zu meinen Kunden. All das ist die Grundlage für meinen geschäftlichen Erfolg. Ebenso wichtig ist aber auch der Rückhalt aus der Familie. Ich nehme mir die Zeit, aktiv am Familienleben teilzunehmen und für meine Frau und die drei Kinder da zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Entwicklung des Kassensystems für die Firma Astro war mein erster großer Auftrag und damit auch die Initialzündung. Als sich dann noch andere Firmen und Auftraggeber für meine Lösung begeisterten, erfüllte mich das mit Stolz und mit der Hoffnung, ein erfolgreiches Unternehmen auf die Beine stellen zu können. Diese Hoffnung hat sich bisher auch erfüllt.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Es ist definitiv beides gleich wichtig. Als Entwickler individueller Softwarelösungen und Kassensysteme muß ich natürlich Kreativität und Originalität einbringen, um das Programm auf die Anforderungen des Kunden anzupassen. Auf der anderen Seite kann ich nicht jedes Mal das Rad von Grund auf neu erfinden, sondern bediene mich schon eines Basispaketes. Auch wenn ich beispielsweise einen Online-Shop im Internet entwickeln soll, werde ich nicht bei Null beginnen, sondern auf bereits funktionierende, erfolgreiche Systeme zurückgreifen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Strohmaier, der Chef meines ersten großen Auftraggebers Astro, hat mich persönlich sehr gefördert. Er ist ein Kaufmann durch und durch, bringt aber eine menschliche Komponente mit, die mir sehr imponiert. Wir sind seit meinen unternehmerischen Anfangstagen ständig in Kontakt und er ist wirklich ein Vorbild für mich.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Aufgrund der Kleinheit des Betriebes sind wir sehr flexibel und können wirklich auf die Wünsche des Kunden eingehen, während große Unternehmen doch eher Standardlösungen anbieten.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Gerade auf dem Computer- und Softwaresektor schreitet die Entwicklung unheimlich rasch voran. Daher muß man den Markt ständig im Auge behalten und sich laufend informieren und weiterbilden. Dazu gehört das Lesen von Fachliteratur ebenso wie der Besuch von Seminaren und Kursen. In Stunden, Tagen oder Wochen kann ich das gar nicht ausdrücken. Aber Fortbildung ist in jedem Fall ein wesentlicher Bestandteil in unserer Branche.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der Beruf des Programmierers erlebte bis 2002/2003 eine absolute Hochblüte. Durch die Euro-Umstellung und die Entwicklung des Telekommunikationsmarktes - Stichwort UMTS - wurden sehr viele Softwarespezialisten gebraucht. Der Boom ist inzwischen wieder abgeflaut und in den meisten Betrieben werden Stellen abgebaut. Wer diesen Beruf ergreifen will, sollte sich den Schritt gut überlegen. Andererseits gibt es heute ja kaum mehr krisensichere Jobs.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Firma sollte in absehbarer Zukunft noch etwas wachsen, da steckt noch Potential drin. Von den Schwerpunkten her möchte ich neben der Softwareentwicklung den Service von EDV-Anlagen etwas stärker ausbauen.