Zur Karriere von Annemarie Reiter

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte 1972 die Matura ab und konnte anschließend bei verschiedenen Jobs meinen beruflichen Horizont erweitern. Meine erste langfristige Anstellung war als Sachbearbeiterin in höherer Verwendung bei der Sozialversicherungsanstalt der Bauern in Linz. Nach neun Jahren heiratete ich, und es folgten die Geburten meiner beiden Kinder. Im Anschluß an die Karenzzeit stieg ich ins Unternehmen meines Mannes, Betten Reiter, ein, das ich nach neun Jahren verließ, um 2003 im Atrium City Center im Linzer Stadtzentrum mein eigenes Oui- Damenmodengeschäft zu eröffnen.

Zum Erfolg von Annemarie Reiter

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg werte ich, meine Ziele zu erreichen und meine Vorhaben in die Praxis umsetzen zu können. Die daraus folgende Zufriedenheit genieße ich sehr.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin eine gewinnbringende geschäftliche Systempartnerschaft eingegangen, mit der ich mich inhaltlich ganz und gar identifizieren kann. Damit bin ich von Anfang an erfolgreich gewesen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine gründliche Planung war ein wichtiger Erfolgsfaktor. So habe ich mein selbst erstelltes Konzept von einer Unternehmensberaterin überprüfen lassen, die mir als Fachfrau die Stärke des Konzepts bestätigte. Vor allem war aber meine Intuition ausschlaggebend. Ich schaue mir meine Kundinnen genau an, versuche ihre Wünsche zu verstehen und biete ihnen dann passende Stücke aus meiner reichhaltigen Kollektion an. Beratung steht bei uns an erster Stelle. So konnten wir in dieser kurzen Zeit schon zahlreiche Stammkundinnen gewinnen. Die eigene Zufriedenheit und die meiner Kundinnen ist sicher ein Schlüssel zum Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch perfekte Planung und Zeitmanagement, zudem nutze ich intensiv die vielen Vorteile der Systempartnerschaft.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Allerhöchstens in männerdominierten Branchen, doch ansonsten verfügen wir Frauen über besseres vernetztes Denken. Dieses kommt mir in meiner Arbeit als Geschäftsinhaberin und im Verkauf sehr zugute.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich mußte mir schon früh durch Nebenjobs Geld verdienen und mir meinen Lebensstandard selbst erarbeiten. Weil ich früh meinen Vater verlor, mußte ich in jungen Jahren Eigeninitiative zeigen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Flexibilität wurde besonders geschätzt, und hierfür erhielt ich stets Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als überlegt, weniger als risikofreudig. Ich mache mir wenig Illusionen; erst wenn ich von etwas überzeugt bin, verwirkliche ich meine Vorhaben, dann aber besonders gründlich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mode von Oui zeugt von extrem großer Liebe zum Detail. Jedes einzelne Teil zeichnet sich durch etwas Besonderes aus und erhält so einen ganz individuellen Touch. Denn Stil ist eine Frage der persönlichen Wahl. Es gilt nicht mehr, der Mode zu folgen, sondern sie zu leben, und das genau so, wie man ist: individuell. So haben auch meine Mitarbeiterinnen diese Philosophie integriert, und wir leben gemeinsam erfolgreich diese Mission.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Wurzeln der Marke Oui reichen ein halbes Jahrhundert zurück. Heute ist Oui ein florierendes Familienunternehmen, dessen Mode - vom trendigen Shirt bis zum glamourösen Cocktailkleid - weltweit in 42 Länder exportiert wird. Oui macht Mode für alle modernen Frauen, das heißt für junge und alte, schlanke und füllige. Oui respektiert jede Frau, egal welche Konfektionsgröße sie trägt oder welches Alter in ihrem Paß steht - entscheidend sind allein ihre Persönlichkeit und die weibliche Stärke, die von einer modernen Geisteshaltung geprägt ist. Durch unseren persönlichen Einsatz leben wir die Philosophie im Sinne der Gründer, und sie deckt sich vollinhaltlich mit meinem Wertesystem.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich erhalte von meiner Familie den für den Erfolg nötigen Rückhalt, worüber ich besonders glücklich bin. Im Garten und bei sportlichen Aktivitäten schöpfe ich zudem Kraft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der Marke liegt die Kraft. Die Modebranche ist zwischen den beiden Polen - den Giganten der Massenkonfektion auf der einen und den Riesen der Luxusmarken auf der anderen Seite - einer extremen Bewährungsprobe ausgesetzt. Der härter gewordene Wettbewerb ist eine Herausforderung, und deswegen gibt es nur eine Richtung: nach vorne, mit der klaren Vision vor Augen, die Stärke und Begehrlichkeit der Marke Oui weiter zu forcieren und auszubauen. Ich eröffne im Jänner 2006 meinen zweiten Shop in der Innenstadt von Wien.