Zur Karriere von Franz Weinberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich hatte als Kleinkind eine schwere Operation, daher kam ich erst mit sieben Jahren in die Volksschule. In der Hauptschule mußte ich ein Jahr wiederholen, da ich neuerlich operiert wurde und einige Zeit aussetzen mußte. Nach Abschluß der Pflichtschule war ich zunächst in der Textilbranche tätig, begann aber danach die Lehre zum Bäcker, um anschließend als Geselle im elterlichen Betrieb zu arbeiten, der bereits in zweiter Generation geführt wurde. 1997 legte ich die Meisterprüfung ab. Nachdem meine Eltern in den Ruhestand gegangen waren, übernahm ich die Bäckerei gemeinsam mit meiner Frau und baute ihn auf einen Mitarbeiterstand von fünf aus.

Zum Erfolg von Franz Weinberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, sich Ziele zu setzen und zu erreichen. Er ist etwas Positives, Erfreuliches und Motivierendes.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte gemeinsam mit meiner Frau die Erfolgsgeschichte meiner Vorfahren fortsetzen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Fleiß, ein gutes Konzept, Klarheit, Glück, die richtigen Kontakte sowie die Sicherheit aus der Familie und dem Freundeskreis waren ausschlaggebend für meinen Erfolg. Der Bekanntheitsgrad unseres Hauses und die Qualität unserer Produkte waren ebenfalls mitausschlaggebend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch klare Aufgabenverteilung und gutes Zeitmanagement bewältige ich die zahlreichen Anforderungen, die an mich gestellt werden.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Im Rahmen der Landesausstellung in Bad Hall stellte ich 76 Stück Schaugebäck und das Bäckerwappen im Großformat her. Originalität und Kreativität sind notwendig, um einzigartige Backwerke zu produzieren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Selbstverständlich habe ich durch mein Elternhaus eine starke Prägung erfahren, was meinen Berufsweg betrifft. Meine Frau habe ich in einer Linzer Bäckerei kennengelernt, wir kommen aus dem selben Berufsfeld und haben Freude an unserer Arbeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Unser Frühstücksservice wird von Kunden sehr geschätzt. Bei uns kann man ab 4.45 Uhr im Café frühstücken. Das positive Feedback unserer Kunden bestärken uns in der Annahme, daß wir auf Kundenwünsche richtig reagiert haben. Auch von Großkunden erhalte ich Lob für unsere Verläßlichkeit und gleichbleibende Qualität.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Bäckergeselle Franz Schacherbauer bringt immer wieder nutzbringende Verbesserungsvorschläge ein, und meine Familie spielt ebenfalls eine große Rolle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich versuche zu guten Mitarbeitern zu kommen, indem ich mich umhöre. Die klassischen Arbeitsvermittler konnten mich nicht besonders überzeugen. Fachliches Know-how ist wichtig, noch wichtiger erscheint mir aber die Bereitschaft, sich in das bestehende Team zu integrieren, da wir ein Familienbetrieb sind. Lehrlinge kann ich aufgrund der gesetzlichen Auflagen leider nicht ausbilden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir verwenden natürliche Backmittel und halten den industriell bearbeiteten Anteil an unseren Produkten so gering als möglich. Unser Kleingebäck wird weit über die Ortsgrenzen geschätzt, eine Spezialität ist unser Mohngebäck. Wichtig ist schließlich auch der persönliche Kontakt zu den Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir im selben Haus wohnen und arbeiten, können wir unsere Tagesfreizeit gemeinsam verbringen. Mein Tag beginnt sehr früh, aber ich versuche mir Zeiträume für mein Privatleben zu schaffen. Ich spiele seit 22 Jahren Violine und betreibe Sport als Ausgleich zu meiner manuellen und geistigen Arbeit. Im Sommer haben wir Betriebsurlaub. Das habe ich mit meinen Kunden abgesprochen und bin damit auf große Akzeptanz gestoßen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Laufende Fortbildung ist unumgänglich, ich selbst informiere mich vorwiegend durch die Lektüre von Fachliteratur. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß wissen, in welche Richtung man gehen möchte, seine Ziele klar definieren und konsequent an ihrer Umsetzung arbeiten, also nicht gleich aufgeben, wenn man einmal vor Schwierigkeiten steht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Weitere Standorte habe ich nicht geplant, meine Ziele liegen eher im Ausbau von neuen, langfristigen Kundenbeziehungen.