Zur Karriere von Oswald Grassl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß meiner Kochlehre im Hotel Berger Hof in Bartholomäberg im Jahre 1980 sammelte ich während der folgenden Jahre meine Berufserfahrungen in namhaften Betrieben, wie dem Hotel Löwen in Schruns oder dem Haubenbetrieb Gasthaus Zoll unter Ernst Huber. Nachdem ich im Alter von nur 21 Jahren meine erste Anstellung als Küchenchef innehatte, entschied ich mich für eine Veränderung meiner beruflichen Laufbahn und trat die Stelle des Restaurantleiters in einem Konzern an. Ich war sechs Jahre in diesem Bereich tätig und machte mit der Übernahme eines kleinen Lokals in Hard einen weiteren wichtigen Schritt in meiner Karriere. Obwohl dieses öffentliche Vereinslokal nicht meinen Traum verkörperte, waren es zwei sehr lehrreiche und interessante Jahre. Anschließend nahm ich diverse Anstellungen als Küchenchef in Altersheim-, Krankenhaus- und Klosterküchen an, wo ich vor allem auf dem Gebiet der Diätküche einige Erfahrungen sammeln konnte. Als ich vor vier Jahren die Salateria in Dornbirn pachtete, konnte ich von meinen gewonnen Erfahrungen zehren und eine interessante Speisenauswahl anbieten. Trotz alledem konnte ich mich auch in diesem Betrieb nicht nach meinen Wünschen entfalten, weshalb ich die Chance wahrnahm, am 1. Februar 2004 das Kohler Eck hier im Dornbirner Hatlerdorf zu übernehmen. Hier kann ich endlich meinen Traum, eine gutbürgerliche Küche, gepaart mit persönlichen Spezialitäten, in die Tat umsetzen.

Zum Erfolg von Oswald Grassl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg setzt sich aus vielen verschiedenen Facetten zusammen, wozu die Zufriedenheit der Gäste - bestimmt der wichtigste Aspekt des Erfolges -, die Zufriedenheit der Mitarbeiter und der finanzielle Aspekt gehören.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mittlerweile sehe ich mich, gemeinsam mit meinem Team, als erfolgreich. Es gelingt uns, uns in unserem Metier täglich neu zu beweisen und ständig Highlights anzubieten, um für unsere Gäste interessant und somit erfolgreich zu bleiben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mir schon früh mein Ziel gesetzt und viele Jahre konsequent darauf hingearbeitet.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei der Arbeit bin ich ein sehr ernster Mensch und erwarte, daß alles auf die Weise gemacht wird, wie ich es möchte. Ich erwarte, daß jede Mahlzeit, welche die Küche verläßt, zu jedem Zeitpunkt und an jedem Tag von der Frische bis hin zum Aussehen perfekt ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolg stellt sich ganz bedächtig Schritt für Schritt ein, bewußt wahrgenommen habe ich ihn im Oktober 2005, etwa eineinhalb Jahre nach der Übernahme des Kohler Ecks.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Übernahme des Lokales Salateria in Dornbirn vor einigen Jahren war eine erfolgreiche Entscheidung, da es mir gelang, durch das besondere Angebot die Gäste in diese abseits gelegene Gegend zu locken.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Obwohl Kreativität vor allem in meinem Beruf sehr viel bedeutet und es wichtig ist, seine eigenen Ideen umzusetzen und zu verkaufen, ist es erforderlich, sich auch bei anderen umzusehen, um weitere Kreationen schaffen zu können. Eine gesunde Kombination aus beidem ist der beste Weg, so lange man seinem Stil und seiner Linie treu bleibt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Ernst Huber, seinerzeit Koch im Gasthof Zoll, war für mich einer der besten Köche, die es jemals in unserer Gegend gab. Er lebte das, was ich mir unter einer perfekten Küche vorstelle, indem er eine ausgezeichnete regionale Küche auf sehr hohem Niveau verkaufte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn meine Gäste mit unseren Dienstleistungen zufrieden sind und uns wieder besuchen, ist das die größte Anerkennung, die ein Gastronom erfahren kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, denn ohne sie könnte ich keinen Erfolg verbuchen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Um für meine Mitarbeiter die Arbeit so angenehm wie möglich zu gestalten, halte ich mich an gestraffte Öffnungszeiten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Gesamtpaket, das sich aus dem Angebot, der Innovation und der Leistung der Mitarbeiter zusammensetzt, ist unsere Stärke.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wenn wir uns weiterhin mit soviel Liebe und Hingabe in unsere Arbeit stürzen, fürchten wir keine Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir in unserem Gastronomiebetrieb sehr mitarbeiterfreundliche Öffnungszeiten haben, kann ich mir Freizeit und Privatleben sehr gut einteilen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder sollte sich sein Ziel vor Augen halten und sich bewußt werden, daß man für den Erfolg oder ein angenehmes Leben sehr viel Schweiß und Energie investieren muß, da einem im Leben nichts geschenkt wird.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein erstes Ziel wäre, nach der knapp verpaßten Haube vor einigen Jahren, einen erneuten Versuch zu starten, diese Auszeichnung zu erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Ich wünsche dir das Doppelte von dem, was du mir wünschst!