Zur Karriere von Hannes Lustig

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule absolvierte ich die HTL, Fachrichtung Maschinenbau, und war anschließend als Konstrukteur tätig. Da ich in den kaufmännischen Bereich wechseln wollte, arbeitete ich in der Folge als Betriebsberater in einem Wiener Unternehmen - zunächst im Marketing und dann in der Gesamtberatung. Nach dieser lehrreichen Zeit wechselte ich zu einem Maschinenbauunternehmen, in dem ich den gesamten europäischen Markt im Import- und Exportbereich leitete. In der Folge wurde ich zur Firma Bosch gerufen, um dort den osteuropäischen Bereich (die baltischen Länder, Rußland, Polen, Rumänien, Tschechei, Slowakei und das ehemalige Jugoslawien) zu betreuen. Mein Studium an der Wirtschaftsuniversität schloß ich 1997 ab. Da aufgrund meiner intensiven Reisetätigkeit mein Privatleben zu kurz gekommen war, beschloß ich, mir eine Auszeit zu nehmen, und orientierte mich privat und beruflich neu. Nach dieser Zeit führte mich mein Weg in die REHAU-Gruppe. Ich übersiedelte nach Linz und war dort zunächst als Leiter für Westösterreich und anschließend für ganz Österreich tätig. Seit rund zehn Jahren bin ich nun Geschäftsführer und Prokurist eines Tochterunternehmens der REHAU-Gruppe.

Zum Erfolg von Hannes Lustig

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg kann man nie allein erreichen, er ist nur im Team möglich. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein gehört ebenso zum Erfolg wie Glück und Zufälle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich kann meine Erfolge sowohl in materiellen Werten als auch im Grad meiner Zufriedenheit messen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wenn der Sympathiewert da ist, steht der fachliche Teil an zweiter Stelle - es gilt eine Vertrauensbasis zu schaffen und von dort auf die fachliche Ebene zu kommen. Es war mir stets wichtig, mir gute Netzwerke zu schaffen und diese auch zu pflegen. Meine Haltung, mich von Tiefs nicht aus der Bahn werfen zu lassen, hat mich in meiner Entwicklung ebenfalls sehr gefördert.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine wichtige Entscheidung, mir an einem bestimmten Punkt meines Lebens eine Auszeit zu gönnen und mich privat wie beruflich neu zu orientieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Arroganz ist nie angebracht: man soll nie glauben, daß man durch gute Produkte oder weil man aus dem Westen kommt, besser ist als sein Gegenüber. Meinen Partnern Wertschätzung entgegenzubringen, war stets meine Prämisse. Es gibt keinen Manager, der immer Erfolg hat, die Frage ist nur, wie man mit Krisen umgeht, und dabei ist Originalität gefragt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme nette Briefe, zum Beispiel von Mitarbeitern, das freut mich besonders und zeigt mir, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Handschlagqualität ist ein wichtiger Vorteil in Verhandlungen im osteuropäischen Raum. Ich kann mit den Menschen gut umgehen und sie dort hinführen, wo wir uns langfristig alle wohlfühlen, und das wird von meinem Umfeld auch geschätzt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es ist wichtig, den Mitarbeitern die Chance zu geben, sich selbst zu verwirklichen, bei Problemen das Gespräch zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich mache täglich morgens einen Rundgang durch den Betrieb und führe regelmäßig Mitarbeitergespräche. Meine Tür steht immer offen, das ist Kultur und Philosophie des Unternehmens, in dem größter Wert auf den Dialog gelegt wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Leistungsstärke in jeder Beziehung. Als Premiummarke für polymerbasierte Lösungen sind wir den Bereichen Bau, Automotive und Industrie international führend. Zukunftsweisende Entwicklungen, wie beispielsweise Systeme für energieeffizientes Bauen, komplexe Stoßfängersysteme oder innovative Industrieanwendungen, sind unser Fachgebiet. Wir sind als kompetenter Zulieferer im Markt anerkannt. Das Produktspektrum reicht, je nach Kundenanforderung, von einzelnen Bauteilen bis hin zu komplexen, lackierten und montagefertigen Stoßfängersystemen. Wir decken als Fertigungsspezialist die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der Materialentwicklung über Engineering, Projektmanagement, Prozeßtechnik und Logistik bis hin zur Serien- und Ersatzteilbelieferung. Zum Nutzen unserer Kunden erschließen wir in allen Prozeßschritten zeitgleich und abgestimmt Verbesserungspotentiale. Eine Vielzahl von Patenten und Konzepten, Ergebnis langjähriger, erfolgreicher Entwicklungsarbeit, zeugen von unserer Leistungsfähigkeit und Innovationskraft.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich genieße einen gewissen Lebensstandard, jedoch bin ich nicht dem Konsumrausch verfallen. Es ist mir wichtig, mich jeden Tag in den Spiegel schauen zu können. Als musischer Mensch musiziere und komponiere ich sehr gern und schöpfe daraus Kraft für meine Aufgaben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich habe im Zuge meiner Tätigkeiten stets gehört bei uns ist das ganz anders. Das konnte und wollte ich nie akzeptieren, ich zeigte Wege auf, motivierte die Partner und Mitarbeiter und führte so das Unternehmen erfolgreich an die Spitze. Ziele zu haben, sich in jungen Jahren Netzwerke zu schaffen und diese zu pflegen, ist wichtig. Ein eigenes Marketingkonzept für sich selbst zu entwickeln und sich gut zu verkaufen, ist ein weiterer Faktor des Erfolges.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mir mein glückliches Familienleben und meine Gesundheit zu erhalten und meine Aufgabengebiete weiterhin so gut wie bisher zu erfüllen.