Zur Karriere von Herbert Leberbauer

1937 hatte mein Großvater Heinrich Leberbauer eine Hälfte des 1926 gegründeten Sägewerkes Platzer - damals das modernste Sägewerk der Region - gekauft. 1952 war der andere Hälfteanteil von meinem Vater Herbert und meiner Großmutter Theresia Leberbauer gepachtet worden, und mein Vater hatte die Position des Betriebsleiters im Sägewerk übernommen. Meine Großmutter und mein Vater kamen überein, daß ich im Alter von 19 Jahren ihren Anteil übernehmen sollte. Ich besuchte die Handelsschule, leistete den Präsenzdienst ab und erlernte dann den Beruf des Holz- und Sägetechnikers. Aufgrund der geteilten Besitzverhältnisse war jahrzehntelang nichts investiert worden. Als ich 1969 den Hälfteanteil meines Vaters übernahm, konnten wir die Modernisierung des Sägewerkes einleiten. Auf Anregung meines Vaters hin spezialisierten wir uns auf den Schnitt von Lärchenholz. Es dauerte eine geraume Zeit, bis wir uns einen soliden Kundenstock aufgebaut hatten. 1976 erfolgte der Neubau des Sägewerks. 1983 wurden Heizhaus und Trockenkammer neu errichtet, 1986 das Elektrizitätswerk. 1991 wurde die Neuerrichtung der Rundholzsortieranlage in Angriff genommen, und in den folgenden Jahren wurden verschiedene Kleinanschaffungen getätigt. 2002 wurde das Unternehmen schließlich in eine GmbH umgewandelt. Wir produzieren 10.000 Festmeter im Jahr, weitere 3.000 werden von Lohnschneidern produziert. Wir kaufen die Lärchenstämme bei Forstbetrieben im Almtal und Ennstal zu und verkaufen das Schnittholz in ganz Europa.

Zum Erfolg von Herbert Leberbauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine mir gesteckten Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich erachte mich als erfolgreich, da ich neben den Höhen auch die Tiefen kenne und diese Rückschläge gut überstanden habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich ist eine gute Kalkulation. Wenn man den Rechenstift richtig ansetzt, läßt sich viel Geld ersparen. Zudem war mir äußerst wichtig, nur gute Qualität zu verkaufen, auch Zuverlässigkeit und Termintreue waren wichtige Begleiter auf meinem Weg zum Erfolg. Unser Geschäft läuft optimal, da wir eine Marktnische gefunden haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ordnung kostet Geld, Unordnung noch viel mehr. Daher lege ich großen Wert auf Genauigkeit und Sorgfalt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Nachdem unser Betriebswehr bei einem Hochwasser total zerstört worden war, bauten wir ein eigenes Kraftwerk und auch eine Heizanlage samt Holztrocknungsanlage. Nun sind wir energieautark und daher in der Lage, kostengünstiger zu produzieren. Die Entscheidung für diese Investitionen war sehr erfolgreich. Nicht ganz so gute Holzqualitäten haben wir nicht am Markt verschleudert, sondern behalten. Jetzt, wo es einen Engpaß an Lärchenholz gibt, können wir auch diese Ware gut verkaufen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir organisieren für die ganze Belegschaft alle vier Jahre einen einwöchigen Betriebsausflug „All Inclusive“, so waren wir schon in der Türkei und in Tunesien. Ich lade meine Mitarbeiter auch gerne zum Essen ein. Mir ist wichtig, das Miteinander und die Zusammenarbeit in den Vordergrund zu stellen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere große Stärke ist die Qualität unserer Produkte. Wir haben kaum Reklamationen und können diese daher großzügig behandeln. Auch kann unser Unternehmen mit Flexibilität und Termintreue punkten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unter der Woche hat der Beruf Priorität, an diesen Tagen arbeite ich zwölf Stunden täglich. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein Mitarbeiter muß so arbeiten, als ob ihm der Betrieb selbst gehörte. Wenn sich ein Mitarbeiter für die Firma engagiert, dann kann er von seinem Chef nahezu alles erwarten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Vor zehn Jahren mußten wir nach einer Fehlinvestition einen größeren Verlust hinnehmen. Mein Ziel war es, den Schuldenbetrag abzuzahlen und nicht Konkurs anzumelden. Nächstes Jahr werde ich dieses Ziel erreicht haben, und dann möchte ich völlig unabhängig von den Banken werden.