Zur Karriere von Adolf Schulte

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich eine landwirtschaftliche Fachschule, leistete in der Folge den Bundesheerdienst ab und absolvierte danach die Lehre zum Fleischhacker. Als ich meine Frau kenne lernte, die aus der Gärtnereibranche kommt, entschlossen wir uns, gemeinsam eine Gärtnerei aufzubauen, und so entschloß ich mich, zusätzlich die Ausbildung zum Gärtnermeister zu machen. Da ich aus einer Landwirtschaftsfamilie stamme, fiel mir dieser Ausbildungsweg leicht. Ich konnte dann von einer Verwandten eine Landwirtschaft zusätzlich zur Gärtnerei übernehmen und betreibe heute Acker- und Feldgemüsebau. Mein Landwirtschaftsbetrieb zeichnet sich insbesondere durch eine naturnahe Produktionsweise unter weitgehendem Verzicht des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel aus, auch wenn diese aufwendig ist. Weiters führe ich den Breitenleerhof, ein Gasthaus ein mit traditioneller Wiener Küche. Dienstags bieten wir ein Menü mit Suppe und Nachspeise um 4,90 Euro an, heimisches Bier und inländische Weine sorgen für eine abwechslungsreiche Getränkekarte.

Zum Erfolg von Adolf Schulte

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der wahre Erfolg hängt für mich im Wesentlichen vom Erhalt meiner Gesundheit ab. Eine wirtschaftlich ausgeglichene Bilanz der Einnahmen und Ausgaben ist zum Überleben als Landwirt wichtig. Ein Bauer muß langfristig denken und sich Ziele für die nächsten zehn Jahre stecken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin gesund und der Betrieb floriert, daher bin ich zufrieden. Reich zu sein bedeutet viel mehr, als nur eine Menge Geld zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin mit Herz, Seele und Verstand bei all meinen Aktivitäten. Die Liebe zu meinem Beruf ist mir sehr wichtig. Ich entstamme dem Bauernstand und habe in jungen Jahren die Landwirtschaft kennengelernt, sodaß ich umsichtig und im Einklang mit der Natur an meine Aufgaben herangehe. Viele Faktoren begünstigen eine gediegene Landwirtschaft, und die vielfältigen Zusammenhänge, die dort gelten, sind mir in den langen Jahren meiner Erwerbstätigkeit als Landwirt klar geworden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich wäge Vor- und Nachteile ab, ehe ich entscheide. Generell fließen viele wirtschaftliche und menschliche Faktoren in eine Entscheidung ein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder helfen jedem, am eigenen Charakter und Auftreten zu feilen. Ich nehme zum Beispiels gerne aktiv an Fachverbandsveranstaltungen teil und habe selbst schon Redewettbewerbe gewonnen. Es ist insbesondere wichtig, über den Tellerrand zu schauen und aktiv zu sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als Chef muß man ständig anwesend sein, damit jeder seinen Beitrag leistet, in der Landwirtschaft, aber auch in der Gastronomie, wo die Zuverlässigkeit in der Abrechnung der Kassenführung eine große Rolle spielt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ehrlichkeit kommt für mich an erster Stelle, weiters erwarte ich einen entsprechenden Arbeitseinsatz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Berufliches und Privates sind für mich untrennbar miteinander verbunden, denn in der Landwirtschaft fällt immer, zu jeder Jahreszeit, Arbeit an. Landwirtschaftliche Exkursionen machte ich während meines Urlaubs, wobei ich diese Reisen auch unternahm, um auch einmal andere Länder kennenzulernen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lernwille, Ausdauer und Zielstrebigkeit sind sehr wichtige Faktoren des Erfolges. Gute Lösungen brauchen ihre Zeit. Nichts kommt von heute auf morgen. Eine gute Ausbildung spielt eine große Rolle. Man sollte sich immer so benehmen, daß man jederzeit wieder gern gesehen ist - Anstand und Charakter sind ganz wichtige Eigenschaften.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir ein gesundes, langes Leben. Meine Kinder werden den Betrieb einmal übernehmen, und bis dahin werde ich für einen guten Verlauf der Geschäfte sorgen.