Zur Karriere von Philipp Kinsky

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1990 in Graz und studierte anschließend Jus an der Karl-Franzens-Universität Graz. 1996 schloß ich das Studium ab und absolvierte danach ein Praktikum im juristischen Dienst des Europäischen Parlaments. Durch meine Arbeit dort kam ich zu einer belgisch-englischen Kanzlei in Brüssel, wo ich ein dreiviertel Jahr tätig war. Aufgrund meiner Erfahrungen in Belgien bewarb ich mich dann bei Kanzleien in Österreich, die Büros in Brüssel unterhalten. Bei der großen österreichischen Kanzlei Schönherr Rechtsanwälte waren diese Voraussetzungen gegeben, und nach meinem Gerichtsjahr und eineinhalb Jahren im Wiener Büro ging ich für neun Monate in die Brüsseler Niederlassung von Schönherr. Dort betreute ich die Kanzlei gemeinsam mit dem zuständigen Partner, parallel dazu setzte ich in Brüssel Lobbying-Aktivitäten. Über einen Headhunter wechselte ich dann zu einer anderen großen österreichischen Kanzlei, wo ich schließlich auch Junior-Partner wurde. 2003 wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit und wurde Partner bei Hausmaninger Herbst, ehe ich im Herbst 2005 Gründungsgesellschafter und Teilhaber der Herbst Vavrovsky Kinsky Rechtsanwälte GmbH wurde.

Zum Erfolg von Philipp Kinsky

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein Umfeld zu schaffen, in dem ich mich wohl fühle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition sehe ich mich schon als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Einsatzbereitschaft, das konsequente Arbeiten an sich selbst, Rückhalt der Familie sowie das Erkennen und Beheben der eigenen Schwächen waren die wichtigsten Faktoren, die zu meinem Erfolg führten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, es ist wesentlich, seine eigene Linie zu finden, seine Stärken und Schwächen zu erkennen. Im Zuge meiner Ausbildung hatte ich viele positive, aber auch negative Erlebnisse. Die positiven Erfahrungen soll man sich durchaus zu eigen machen, ohne sie aber eins zu eins zu kopieren. Wichtig ist, dem Ganzen einen persönlichen Stempel zu geben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Primär meine Eltern, die mich unterstützt und mich motiviert haben, mir mein Studium selbst zu finanzieren. Im Beruf selbst prägten mich die betreuenden Partner an meinen ersten beiden Arbeitsplätzen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine Kanzlei unserer Größenordnung ist nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette. Daher tragen die Mitarbeiter wesentlich zum Erfolg bei. Ohne ihre Einsatzbereitschaft wären wir nicht dort, wo wir heute bereits sind.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Natürlich spielen fachliche Qualifikationen in der Vorauswahl eine Rolle. Es ist für uns als mittelständische Kanzlei jedoch sehr wichtig, daß das Team untereinander harmoniert und die Mitarbeiter über soziale Kompetenz verfügen. Wer sich nicht einfügen will oder kann, bringt sehr schnell Unruhe in das Unternehmen. Natürlich setzen wir auch die Einsatzbereitschaft, die dieser Beruf erfordert, voraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen unseren Mitarbeitern ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich wohl fühlen. Dazu gehört auch, auf sie persönlich einzugehen und sich für jeden Mitarbeiter Zeit zu nehmen. Wir pflegen die Politik der offenen Tür. Zur Motivation gehört auch, den Mitarbeitern eine langfristige Perspektive zu bieten. Da wir eine junge Kanzlei sind, gibt es bei uns ausreichend Perspektiven.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir verfügen über ausgezeichnete Fachleute in den unterschiedlichen Disziplinen, die langjährige Erfahrung mitbringen. Außerdem haben wir einen zweiten Standort in Salzburg und können daher flächenübergreifend jederzeit in ganz Österreich tätig werden. Die seriöse, kompetente und persönliche Betreuung der Klienten steht für uns an erster Stelle. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich wähle den kollegialen Ansatz und pflege freundschaftliche Kontakte auch zu anderen Anwälten. Jeder weiß, was er kann, und ich muß nicht unbedingt zeigen, was ich kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist eine Gratwanderung. Ich schaffe das nur, weil ich eine sehr verständnisvolle Frau habe. Sie weiß, daß derzeit der Beruf eine wichtige Rolle in meinem Leben einnimmt. Unter der Woche ist Privatleben nur sehr eingeschränkt möglich, dafür ist das Wochenende für die Familie reserviert.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Weiterbildung ist ein wichtiger Punkt, ohne sie kommt Sand in das Getriebe. Der regelmäßige Besuch von Fachseminaren und Veranstaltungen zählt hier dazu. Außerdem versuche ich, über Mitarbeiter ein Monitoring-System aufzubauen, das mich über Neuerungen in den relevanten Bereichen auf dem laufenden hält.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jedem Jusstudenten, bereits frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, daß beim Einstieg ins Berufsleben nicht nur das fachliche Wissen gefragt ist, sondern Faktoren wie der Umgang mit Menschen und Einsatzbereitschaft eine wesentliche Rolle spielen. Wichtig ist es in unserem Beruf auch, mindestens eine Fremdsprache möglichst perfekt zu beherrschen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, die Kanzlei in den nächsten fünf Jahren zu einer führenden Kanzlei in Österreich aufzubauen.