Zur Karriere von Johann Tschürtz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschulausbildung absolvierte ich eine Schlosserlehre, die ich 1977 abschloß. Ich merkte allerdings, daß dieser Beruf doch nicht der richtige für mich war, und suchte nach anderen Möglichkeiten. Da ich schon früher geplant hatte, weitere Ausbildungen zu absolvieren, besuchte ich nach der Ableistung des Präsenzdienstes ab 1980 die Polizeischule in Wien. 1979 meldete ich mich freiwillig für ein halbes Jahr zum UNO-Einsatz auf den Golanhöhen. Ich übte den Beruf des Polizisten bis 1997 aus. Nach meinem Einstieg in die Politik übernahm ich 1992 die Funktion des Bezirksparteiobmannes der FPÖ Mattersburg. Seit November 1997 bin ich Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag, wo ich mich um wichtige Belange des Landes kümmere. Als Obmann des Landeskontrollausschusses und des Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschusses wache ich über einen entscheidenden Kontrollmechanismus im Land. Im September 2004 wurde ich nach dem Ausstieg von Stefan Salzl zunächst geschäftsführender Landesparteiobmann, und seit 16. Jänner 2005 führe ich die Geschicke als gewählter Landesparteiobmann der FPÖ. Bei den Landtagswahlen 2005 blieb die FPÖ mit zwei Mandaten knapp drittstärkste Partei, und gemeinsam mit Ilse Benkö vertrete ich die freiheitlichen Interessen im Land. Ich bin im Landtag Bereichssprecher für Familie, Wohnbau und Sicherheit, weiters bin ich Mitglied im Landesausschuß für Sicherheit.

Zum Erfolg von Johann Tschürtz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe dann Erfolg gegeben, wenn ich mich mit einer getroffenen Entscheidung wohl fühle. Für mich hat Erfolg eher mit innerer Zufriedenheit als mit materiellen Aspekten zu tun.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich durchaus als erfolgreich. Ich habe die FPÖ in einer schwierigen Phase übernommen und merke, daß es nun stetig wieder bergauf geht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg in der Politik sind sicherlich Faktoren wie Geradlinigkeit und Ehrlichkeit. Meines Erachtens ist Ehrlichkeit generell eine wesentliche Voraussetzung, um Erfolge zu erzielen, nicht nur in der Politik.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch, der Dinge so rasch als möglich erledigt. Ich notiere mir alle zu erledigenden Punkte auf einer Liste, wo ich die durchgeführten Tätigkeiten dann abhake. Wenn eine Sache noch nicht erledigt ist, fühle ich mich so lange unwohl, bis ich sie zu einem guten Abschluß bringen konnte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wirklich erfolgreich empfand ich mich, als ich nach der Abspaltung des BZÖ die Entscheidung traf, bei der echten FPÖ zu bleiben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, man muß hier differenzieren und für sich persönlich den passenden Mittelweg zwischen Originalität und Imitation finden. Ich persönliche halte Originalität und Authentizität allerdings für das bessere Erfolgsrezept, denn schließlich ist jeder Mensch ein Original.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eine bestimmte Person fällt mir ad hoc nicht ein. Mich persönlich prägt der Sport, weil hier sehr ähnliche Voraussetzungen herrschen wie in der Politik. Es gibt auch dort Höhen und Tiefen, und Sportler wie Politiker benötigen gleichermaßen Ausdauer und Geduld, um erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die wichtigste Anerkennung wird mir von meiner Familie zuteil. Wenn ich dort Zustimmung für meine Arbeit erhalte, so bedeutet das für mich die Anerkennung, die ich brauche. Auch die Anerkennung von Freunden ist mir wichtig.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der Politik treten immer wieder neue Probleme ans Tageslicht, und so ist es notwendig, immer neue Lösungen zu finden. Meiner Meinung nach bildet das sogenannte Tagesgeschäft die Basis für Problemlösungen. Dieses sollte forciert werden. Die positive Erledigung des Tagesgeschäfts ist der Grundstein des Erfolgs.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, die Leute nehmen mich als den Menschen wahr, den sie von früher kennen. Ich bin der gleiche Freund geblieben, der ich auch schon früher war.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Pünktlichkeit, Geradlinigkeit und Verläßlichkeit zähle ich zu meinen Stärken. Auch Ehrlichkeit erachte ich als eine Triebfeder meiner Tätigkeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat an die jüngere Generation läßt sich wohl am besten in zwei Sprichwörtern erfassen: Ehrlich währt am längsten und Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem andern zu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, daß sich die FPÖ stabilisiert und so etabliert, daß es wieder möglich ist, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Wir peilen für die FPÖ wieder 15 bis 17 Prozent im Bund und deutlich über zehn Prozent im Burgenland an - das ist sicher zu erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlich währt am längsten.