Zur Karriere von Karl Peter Schwarz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der AHS-Matura 1972 studierte ich zunächst einige Semester Medizin und dann bis 1981 BWL an der Wirtschaftsuniversität Wien. Für meine heutige Position war dies eine ideale Kombination, auch wenn ich durch private Umstände gezwungen war, noch vor Abschluß des Studiums in das Berufsleben einzusteigen. Zunächst arbeitete ich bei einem niederösterreichischen Immobilienbüro, wo ich für das Gebiet Oberösterreich zuständig war. Da mein Interesse aber immer im medizinischen-wissenschaftlichen Bereich lag, erschien mir die Pharmaindustrie als ideale Branche. So trat ich 1989 als Pharmareferent in das damalige Serotherapeutische Institut Wien, heute Sanofi Pasteur MSD, ein. Im Lauf der Zeit entwickelte ich mich zum Junior Product Manager, im Zuge der Expansion des Konzerns Richtung Osteuropa wurde ich 1992 Marketing Director für Zentral- und Osteuropa sowie Österreich. Im Rahmen einer Umstrukturierung erhielten die osteuropäischen Länder ein anderes Management, für mich ergab sich die Möglichkeit, die Führung der lokalen Niederlassung in Österreich zu übernehmen. Diese Herausforderung nahm ich Anfang 2000 wahr und leite seither als Country Business Manager die Geschäfte der Sanofi Pasteur MSD GmbH, wie das Unternehmen inzwischen heißt.

Zum Erfolg von Karl Peter Schwarz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Eine gestellte Aufgabe bestmöglich zu erfüllen, ohne dabei auf die menschlichen Faktoren im Umfeld zu vergessen. Erhalte ich für die zeitgerechte und gründliche Erledigung der Aufgabe auch Anerkennung, ohne dabei Leichen auf meinem Weg hinterlassen zu haben, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe es hier im Unternehmen vom einfachen Pharmareferenten bis zum Niederlassungsleiter gebracht. Damit bin ich sehr zufrieden und sehe mich im Sinne meiner Definition auch als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Basis für die heutige Wachstumsphase unseres Unternehmens liegt in einer Entscheidung, die ich gemeinsam mit meinem damaligen Geschäftsführer gegen den Willen der Unternehmensmutter traf. Nach einem Merger stand von beiden Unternehmensteilen jeweils ein neuer Impfstoff für die selbe Indikation zur Einführung an, und wir setzten auf das richtige Pferd. Wäre die Entscheidung anders ausgefallen, würde ich heute nicht mehr hier sitzen und über Erfolg sprechen können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wenn man die Mitarbeiter an der Entstehung eines Erfolges teilhaben läßt, spüren sie das. Nicht nur durch veröffentliche Zahlen, sondern weil sie ihre eigenen Ziele erreicht haben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Daß die fachliche Qualifikation stimmen muß, steht außer Frage. Außerdem müssen neue Mitarbeiter in das Team und in die Unternehmensphilosophie passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Hauptsächlich durch Vorbildwirkung. Man soll nicht von jemandem etwas verlangen, was man nicht selbst auch tun würde. Das gilt sowohl inhaltlich als auch für den Arbeitseinsatz.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Innerhalb der pharmazeutischen Industrie haben wir uns für ein erfolgversprechendes Segment entschieden, nämlich für die Vorsorge durch Impfen. Das ist nicht nur ein exorbitant wachsender Markt, sondern auch für die Mitarbeiter in allen Bereichen höchst befriedigend. Krankheiten zu heilen ist eine wunderbare Aufgabe, sie schon im Vorfeld zu verhindern, ist in meinen Augen noch weitaus erfüllender. Unser Unternehmen verfügt über eine ganze Reihe innovativer Produkte für diesen spezifischen Sektor.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist im Augenblick sehr schwierig, weil das Unternehmen durch Umstrukturierung und starkes Wachstum eine lebhafte Phase durchläuft. Da muß ich das Privatleben etwas zurückstecken. Aber im großen und ganzen lassen sich Beruf und Privates gut vereinbaren. Meine Partnerin ist in derselben Branche tätig und hat natürlich Verständnis, wenn ich zeitweilig kaum Zeit für Privates habe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Nicht den schnellen Erfolg suchen, sondern eine solide Ausbildung absolvieren und fleißig arbeiten. In der heutigen Zeit gibt es viele Höhen und Tiefen, dadurch sollte man sich aber den Mut nicht nehmen lassen, sondern konsequent seinen Weg gehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Derzeit sind weniger meine persönlichen Ziele maßgeblich, sondern die Umsetzung der Unternehmensziele. Das erfüllt mich vollkommen.
Ihr Lebensmotto?
Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem andern zu!

Co-Autor bei Publikationen für das Institut für Sozialmedizin an der Universität Wien.