Zur Karriere von Mark André Haebler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Lehre zum Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Raumausstattung bei Möbel Koll in Schwanenstadt. Nach dem Bundesheer wechselte ich zur Firma Braunsberger und arbeitete kurz im Verkauf. Als ich Assistent des Geschäftsführers wurde, begann ich ein Abendstudium. Mein Ziel war ein Geschäftsführerposten, und das war ohne akademischen Titel nicht möglich. Also besuchte ich drei Jahre lang einen Kurs an vier Abenden und lernte an sechs Tagen in der Woche. Es gab eine sehr hohe Drop-out-Quote, aber ich hatte genug Ehrgeiz und Konsequenz beim Lernen und machte Abstriche im persönlichen Leben, um dieses Studium zu absolvieren. Kurzzeitig verdiente ich mein Geld als Finanzberater für die Bank Austria und in der Schulung von Mitarbeitern bei der Wiener Städtische Versicherung. Das waren für mich drei wunderbare Jahre. Schließlich wurde ich Niederlassungsleiter-Stellvertreter einer Personalmanagementfirma und dann Assistent der Geschäftsführung bei Herrn Kasper. 2003 engagierte ich mich auch noch in der Gemeindepolitik, im Gemeindevorstand, auf Bezirks- und Landesebene. Herr Kasper ging 2003 in Pension und verkaufte unter der Prämisse, daß ich Geschäftsführer werde, sein Unternehmen an einen deutschen Konzern. Dieser Konzern ist ein klein strukturierter Firmenverbund mit Büros in Tschechien, Frankreich, Deutschland und England, und wir hier in Österreich bearbeiten den heimischen Markt und Südosteuropa. Wir vertreiben Ingenieurleistungen, Produkte und Verfahren für Bau, Sanierung und Inspektion von Kanälen, Schächten und Industrieböden. Unsere eigenen Entwicklungen verkaufen wir zum Teil über den Konzern, zum Teil selbst in mehr als 33 Ländern der Welt.

Zum Erfolg von Mark André Haebler

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verfüge über eine gewisse Portion an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen und habe auf verschiedene Dinge im Leben verzichtet. Im Geschäftsleben sind Aufrichtigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit und Loyalität gegenüber dem Unternehmen wichtig. Man muß auch immer kreativ und aufgeschlossen sein für andere Wege.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist falsch, wie so viele Österreicher in Risiken und Problemen zu denken, es gibt nur Lösungen für Kunden. Man muß immer sachlich und konsequent bleiben. Ich bin erfolgreich, wenn ich im Team eine strukturierte Zahl von Lösungen zum richtigen Szenario entwickle.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unser größtes Hindernis ist die fehlende Akzeptanz der Auftraggeber, Kanäle instandzuhalten. Alles, was unter der Erde ist, ist aus dem Sinn.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir machen regelmäßige Besprechungen. Meine Mitarbeiter können zu mir mit jedem Problem kommen, und ich versuche, ihnen Unterstützung zu geben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist die Flexibilität - wir stellen uns immer auf das ein, was evident ist. Wir führen Produkte in hervorragender Qualität und setzen uns intensiv mit den Anforderungen der Kunden auseinander. Eine unserer besonderen Stärken ist, daß wir Lieferungen sehr schnell organisieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Manchmal kann man die beiden Bereiche nicht trennen - ein Privatleben zu haben, ist Sache des Zeitmanagements und der inneren Einstellung, der Frage, was einem wichtig ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Das ist derzeit ein laufender Prozeß, ich bilde mich on the Job fort.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll Neuem gegenüber immer Interesse zeigen, man muß kämpferisch sein, für seine Ideale einstehen und sie artikulieren. Man soll niemals resignieren, sondern soll offen sein und anpassungsfähig. Man muß lernen, sein Know-how zu verkaufen, nicht aber seine Persönlichkeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte später sagen können, ich war so erfolgreich wie mein Großvater Achim Baron von Haebler. Er war zwanzig Jahre Sektionspräsident in der Wirtschaftskammer in der Glasindustrie mit einem Betrieb in Schneegattern und vergaß nie, daß seine Erfolge auf die Leistungen seiner Arbeiter zurückzuführen waren.