Zur Karriere von Soner Degirmenci

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Schulausbildung begann ich 2001 die Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker. Leider fehlte ich krankheitsbedingt öfter in der Berufsschule, mein Lehrbetrieb wollte mich deswegen auch nicht behalten. Da ich unschuldig war, klagte ich und bekam vor Gericht auch recht. Trotzdem wollte ich nicht länger in diesem Betrieb arbeiten, und 2003 fand ich in Mödling eine andere Lehrstelle als Former und Gießer. Das interessierte mich zwar nicht wirklich, aber da ich unbedingt eine Ausbildung machen wollte, absolvierte ich diese Lehre. Anschließend trat ich meinen Präsenzdienst an, wurde aber aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme nach wenigen Monaten für untauglich befunden. Zu dieser Zeit hatte mein Bruder bereits das Reisebüro Sunny Travel gegründet, und ich stand vor der Wahl, entweder in die Reisebranche einzusteigen oder etwas ganz anderes zu machen, etwa im Bereich Mode und Styling, was mich auch sehr interessierte. Ich entschied mich für das Reisebüro und bin seit 2006 als Geschäftsführer von Sunny Travel tätig.

Zum Erfolg von Soner Degirmenci

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich ein Ziel, das ich mir gesteckt habe, erreiche und davon im Idealfall auch finanziell profitiere, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin erst Anfang 20, und in diesen jungen Jahren bereits von Erfolg zu sprechen, wäre etwas verfrüht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Freude am Umgang mit Menschen, Freundlichkeit gegenüber den Kunden und korrektes Arbeiten sind in unserer Branche sicher wesentliche Erfolgsfaktoren. Die Kunden sind zufrieden mit unseren Leistungen und empfehlen uns daher auch weiter. Diese Mundpropaganda ist extrem wichtig und bringt mehr als jede Werbeeinschaltung in den Medien.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mir ist es am liebsten, wenn ich einen neuen Mitarbeiter schon von früher persönlich, oder zumindest durch Empfehlung kenne. Es gibt natürlich eine Probezeit, in der ich genau beobachte, ob der potentielle Mitarbeiter auch freundlich im Umgang mit den Kunden ist. Der zufriedene Kunde steht in unserer Firma an erster Stelle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr familiäres, freundschaftliches Arbeitsklima. Es herrscht eine kollegiale Atmosphäre, in der ich zwar der Geschäftsführer bin, aber nicht den Chef markiere.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Reisebüro ist auf die Türkei spezialisiert und unser Kundenkreis besteht zu 98 Prozent aus türkischen bzw. türkischstämmigen Menschen. Wir decken eine bestimmte Marktnische ab und haben hier auch fast keine Konkurrenz. Das zweite Standbein von Sunny Travel sind Versicherungen und Kredite. Vom Reisegeschäft allein könnten wir nicht leben, da wir von den Fluggesellschaften nur eine sehr geringe Spanne bekommen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Normalerweise kann ich die beiden Bereiche gut vereinbaren, nur im Sommer kann es recht stressig werden. Da kommt es schon vor, daß ich in der Nacht zum Flughafen fahren muß, um Probleme vor Ort zu klären.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Sprachen sind in unserer Branche sehr wichtig, daher werde ich demnächst auch einen Französischkurs belegen. Auch fachspezifische Angebote von der Arbeiterkammer nehme ich fallweise wahr, sonst bleibt aufgrund des Tagesgeschäftes nicht viel Zeit für Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die überwiegende Mehrzahl unserer Kunden sind Türken. Das war eigentlich gar nicht so geplant, sondern hat sich einfach so ergeben. Ein Ziel von mir ist es, in Zukunft auch mehr Österreicher anzusprechen. Das kann man nicht erzwingen, und wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Aber egal ob Türke oder Österreicher - wir wollen jeden Kunden zufriedenstellen und weiter unseren Weg gehen.
Ihr Lebensmotto?
Gesund bleiben und reich werden.