Zur Karriere von Nicolas Prikatzky

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1981 mit Auszeichnung am Schottengymnasium der Benediktiner in Wien, leistete den Präsenzdienst ab, absolvierte 1982 die Milizoffiziersausbildung und war beim Heer zuletzt als stellvertretender Kompaniekommandant eingesetzt, ehe ich in den Reservestand als Oberleutnant versetzt wurde. Ab 1982 studierte ich Architektur an der Technischen Universität Wien, wobei mir 1990 ein Stipendium an der University of Michigan eingeräumt wurde. Bereits während des Studiums arbeitete ich in diversen Architekturbüros (Marchart, Moebius und Partner) mit und konnte weiters bei kanadischen Architekten praktische Erfahrung sammeln. Nach meiner Sponsion im Juni 1992 war ich als Büroleiter im Atelier Architekt Dipl.-Ing. Wolfgang Sluszanski beschäftigt. 1995 erreichten wir mit dem Um- und Ausbau eines Wohnhauses in der Schloßgasse im 5. Wiener Bezirk den Stadterneuerungspreis. 1996 wechselte ich als Projektleiter zu Dipl.-Ing. Franz Leppa und wirkte an spannenden Bauvorhaben mit (Umbau des Rehabilitationszentrums Hochegg, Neubau WHA Klosterneuburg-Kierling). Von 1999 bis 2001 war ich für das Büro Univ.-Prof. Architekt Manfred Wehdorn als Projektleiter für den Gasometer C in Wien tätig. Von 2001 bis 2006 erwarb ich als organisatorischer Büroleiter (bis 2004) und Projektleiter bei der Baumschlager Eberle P.ARC ZT GmbH Berufserfahrung in der Durchführung komplexer Großbauvorhaben (z.B. Skylink - Erweiterung Flughafen Wien-Schwechat). 2003 absolvierte ich die Ausbildung zum Mediator für den Planungs- und Baubereich, da mich komplexe berufliche Situationen, in die die unterschiedlichsten Menschen involviert sind, immer besonders interessierten. Seit 2006 bin ich als (im Bundesministerium für Justiz eingetragener) Mediator tätig und konnte beispielsweise bei der Sommerakademie für Mediation 2004 und 2006 in der Entwicklung im Rahmen einer Konzeptgruppe mitwirken. Immer noch arbeite ich neben Mediationsprojekten primär als freischaffender Architekt und koordinierte von April 2006 bis Februar 2007 für die FUN Hotelprojektierungs GmbH Wien folgenden Projekte: Bau des CUBE-Hotels Biberwier in Tirol, des CUBE-Hotels Annaberg in Niederösterreich, des CUBE-Hotels Savognin in der Schweiz und des CUBE-Hotels Naßfeld in Kärnten. Seit März 2007 bin ich freiberuflich in der Projektsteuerung und im Konfliktmanagement tätig. Von März 2007 bis Dezember 2009 war ich zuständig für die Projektsteuerung bei der Generalsanierung des Stadtpalais Lichtenstein. Weiters richte ich mein Augenmerk auf den Um-, Zu- und Dachgeschoss-Ausbau des Hauses Hegelgasse Nummer sieben, des ersten Wiener Gemeindebezirkes. Eine Überwachungsfunktion (örtliche Bauaufsicht) nehme ich beim Baufortschritt des Bauteiles sieben bei der Erweiterung des Donauzentrums in Wien 22 ein.

Zum Erfolg von Nicolas Prikatzky

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, authentisch zu leben, indem ich zu mir und zu allen Aktivitäten, die ich unternehme, stehe. Anerkennung ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Erfolgsbestandteil. Ich brauche es außerdem, ständig dazuzulernen und mich weiterentwickeln zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich meine persönlichen Fähigkeiten im Bereich der Mediation in meine quellberufliche Tätigkeit einbringen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein offener, präsenter Mensch und kann gut mit den unterschiedlichsten Menschen umgehen. Weitere Stärken sind Zielstrebigkeit, Optimismus und eine ausgeprägte soziale Kompetenz. Ich halte viel von Konsensorientierung und verstehe mich als erfolgreicher Troubleshooter. Der Blick nach vorne zeichnet mich aus. Ich bin zudem stolz darauf, die Balance zwischen Beruf und Privat gefunden zu haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ich selbst von einem Problem betroffen bin, befinde ich mich in einer Art Dilemma, denn einerseits denke ich an die Methoden, die ich in der Mediationsausbildung gelernt habe, anderseits ist mir meine Betroffenheit bewußt. Als Mediator gehe ich auf die Metaebene. Ich bin auch bei eigenen Problemen am Konsens orientiert, wäge Vor- und Nachteile ab und überlege mir mehrere Möglichkeiten zur Lösung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau hat Architektur studiert, und wir arbeiteten früher im selben Büro. Da sie die Architekturlandschaft kennt, versteht sie meine beruflichen Anliegen und Themen und stärkt mir den Rücken. Weil wir gemeinsam von 2006 bis 2009 eine Fortbildung in hawaianischen Schamanismus absolvierten, haben wir noch eine weitere Verbindung zueinander geschaffen, von der ich weiß, daß sie auch beruflich umgesetzt werden wird. Zwischenzeitich hat sich meine Frau der Architektur abgewandt. Seit 2009 beschäftigt sie sich mit Körper und Energiearbeit (LOMI), einer speziellen hawaianischen Massagetechnik.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Manchmal muß man sich selbst erproben und kann sich nicht auf das verlassen, was Ältere mitzuteilen haben. Ein junger Mensch soll sich keine Scheuklappen aufsetzen und seine Zukunftsperspektiven zu eng sehen. Jeder sagt, daß man einen beruflichen Fokus braucht, trotzdem darf man sich nicht zu sehr festlegen und dadurch beschränken. Wenn man einmal nicht weiter weißt, sollte man sich nicht scheuen, andere um Rat zu fragen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Kompetenzen als Mediator, kombiniert mit meinem Quellenberuf als Architekt, noch stärker in den Mittelpunkt meines Lebens stellen, denn die Erfahrung zeigt, daß es immer wieder gilt, gravierende Differenzen zwischen Auftraggebern und jenen Personen, welche mit der Durchführung beauftragt wurden, zu lösen. Als Vater wünsche ich mir, meinen Töchtern das für sie Beste ermöglichen zu können.