Zur Karriere von Gerolf Döhler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Aus christlich geprägtem Elternhaus stammend, besuchte ich die Erweiterte Oberschule in Auerbach/Vogtland, legte 1962 das Abitur ab und studierte von 1963 bis 1966 Plastverarbeitung an der (jetzigen) TU Chemnitz. 1966 trat ich in den VEB Thermoplast ein, aus dem die heutige Firma hervorging. Ich arbeitete als Schichtingenieur und war von 1968 bis 1990 Leiter der Fertigung. Der ehemalige VEB Thermoplast war bis 1969 ein eigenständiger Betrieb, wurde dann Kombinatsbetrieb, 1990 unter Treuhandverwaltung gestellt, 1991 privatisiert und firmiert seitdem unter dem Namen KUNEX Kunststoff-Extrusions- und Verarbeitungs-GmbH. Ich war nach der Wende zunächst als Betriebsleiter tätig, wurde 1998 offiziell Geschäftsführer und erwarb 2002 die Firma zu 94 Prozent. Seitdem bin ich geschäftsführender Gesellschafter.

Zum Erfolg von Gerolf Döhler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg ist etwas sehr Schönes. Er zeigt, daß der Weg, den man ging, richtig und nicht umsonst war. Persönlicher Erfolg ist wesentlich für die Motivation.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, habe den Willen, Verantwortung zu übernehmen, und besitze ein gewisses Maß Autorität, die von innen kommt und von meinen Mitmenschen angenommen wird. Ausschlaggebend ist sicherlich aber auch, daß ich bis ins Alter lernfähig bin. Von Anfang der neunziger Jahre bis etwa 2000 beschäftigte ich mich intensiv mit Themen der Firma und bildete mich gezielt weiter. Voraussetzung dafür war jedoch, daß meine Familie zu den damit verbundenen Opfern bereit war und mich unterstützte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Diesen begegne ich mit viel Eigeninitiative, Leistung und persönlicher Einsatzbereitschaft.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Zuallererst prägten mich meine Lehrer an der Grundschule. Sie vermittelten mir wichtige Eigenschaften und Werte und ermöglichten mir den Besuch der Erweiterten Oberschule, somit auch Abitur und Studium. Im beruflichen Leben orientierte ich mich wenig an anderen, sondern folgte meinem eigenen Kopf. Aber in den letzten Jahren, seit ich Geschäftsführer bin, wurde einer der beiden ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter, Herr Werner Saathoff, wichtig für mich. Er prägte mich hinsichtlich seiner ganz spezifischen Art, mit Menschen umzugehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle, vor allem das Verhältnis zwischen mir selbst, der ich den Erfolg managen muß, und jenen, die ihn erbringen müssen. Gute Teamarbeit ist unabdingbar in einem mittelständischen Unternehmen, das auf vielen Märkten präsent ist.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In den ersten Jahren fand keine Auswahl statt, da mußten alte Besitzstände übernommen werden. Heute achte ich vor allem auf eine sehr gute Qualifikation und ging bereits vor Jahren zu eigener Lehrlingsausbildung über.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe ein entspanntes Verhältnis zu den Mitbewerbern und suche das sachliche Gespräch. Die Kunststoffbranche ist eine der innovativsten überhaupt, mit guten Wachstumszahlen, was einen fairen Wettbewerb fördert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau unterstützt mich sehr und hält mir den Rücken frei.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder muß seine eigenen Erfahrungen sammeln. Trotzdem sollte man aus den Erfahrungen der anderen lernen können. Jung und Alt müssen sich akzeptieren und gegenseitig respektieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin dabei, meine Kinder an die Geschäftsleitung heranzuführen, sie zu befähigen, die Firma zu übernehmen und nach mir entsprechend zu leiten.
Ihr Lebensmotto?
Realistisch sein, dabei optimistisch bleiben und seinen Teil dazu betragen, daß andere glücklich sind.