Zur Karriere von Harald Sumerauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Gymnasium bis zur vierten Klasse und anschließend ein Jahr ein Privatgymnasium im 17. Bezirk. Danach begann ich bei Siemens die Lehre zum Starkstrommonteur, die ich 1995, nach dreieinhalb Jahren, mit der Lehrabschlußprüfung erfolgreich beendete. Bis 1998 war ich noch bei Siemens im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Abteilung Halbleiter tätig, dann versuchte ich mich als Autoverkäufer, was ich nach einem halben Jahr jedoch aufgab. Anschließend arbeitete ich dreieinhalb Jahre als Servicetechniker bei Elektrolux, wo ich Großküchengeräte in den großen Wiener Hotels servicierte und so erstmalig Einblick in die Gastronomie erhielt. Ab 2002 war ich zwei Jahre bei Miklos, einem auf Planung und Einrichtung gastronomischer Betriebe spezialisierten Unternehmen, als Servicetechniker tätig, vorrangig in Hotelketten mit kleineren Küchen oder Restaurants. So kam ich auch zu meinem jetzigen Lokal, das ich im April 2006 vom Postsportverein im 17. Wiener Gemeindebezirk übernahm, nachdem ich die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe abgelegt hatte. Am Postsportplatz wird es Tennisstüberl genannt, da es neben dem Tennisplatz liegt, doch wir haben auch zahlreiche Gäste, die nicht direkt vom Tennisplatz zu uns kommen. Das Roggendorfstüberl ist eine große Sportkantine mit 120 Plätzen sowie weiteren 120 Plätzen im Gastgarten. Wir offerieren unseren Gästen von Montag bis Freitag Mittagsmenüs bzw. einen Tagesteller. Auch bietet unsere Karte exklusive Weine, da es mir ein großes Anliegen ist, meinen Gästen eine gewisse Weinkultur zu präsentieren. Für unsere kleinen Gäste ist ein Spielplatz vorhanden. Ich bin seit zehn Jahren Hobbykoch und koche mit Liebe die wechselnden Menüs selbst. Wir halten keinen Ruhetag, und im Sommer finden regelmäßig Grillabende oder Spanferkelessen mit Musik statt. Jeweils von Oktober bis März leite ich erfolgreich den Restaurantbetrieb am Engelmannplatz.

Zum Erfolg von Harald Sumerauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg liegt darin, daß ich von meiner beruflichen Tätigkeit gut leben kann. So kann ich alle Zahlungen begleichen, auf Urlaub fahren und mein Auto finanzieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich ohne jede fremde Hilfe den Wechsel von meinem erlernten Beruf in die Gastronomie geschafft habe. Ich war beim Start völlig auf mich allein gestellt. Ich übe meinen Beruf als Gastronom mit größter Freude aus.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein gutes Einfühlungsvermögen in die Kundschaft, die ich bereits als Servicemann bewies, war mir sehr hilfreich. Die diesbezügliche Schulung von Siemens war für meinen weiteren Berufsweg als Gastronom sehr wichtig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater, Herr Anton Sumerauer, war Vizepräsident am Oberlandesgericht Wien. Er stammt aus einer bescheidenen Bauernfamilie, und ich lernte von ihm, daß harte Arbeit nötig ist, wenn man etwas erreichen möchte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mir sind ein gepflegtes Aussehen, Höflichkeit und Einsatzbereitschaft wichtig. Freundlichkeit den Gästen gegenüber ist unentbehrlich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich gehören diese beiden Bereiche zusammen. Seit einem Jahr führe ich mein Lokal, und im Herbst kommt das Restaurant am Engelmannplatz hinzu. Das Privatleben kommt daher etwas zu kurz, doch da meine Lebensgefährtin Karoline ebenfalls im Betrieb mitarbeitet, sind wir sowieso immer beisammen. Ich hoffe aber auf mehr Zeit im Sommer, da das Engelmann-Geschäft auf die Wintersaison beschränkt ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Den Jugendlichen rate ich, auf die ältere Generation zu hören und deren Erfahrung zu nutzen. Eine Schulbildung ist wichtig, doch ausschlaggebend ist dann vielmehr, wie diese genutzt wird, egal welcher Art sie sein möge. Persönlich halte ich nicht viel von der Matura, ein früher Beginn im Berufsleben zahlt sich meines Erachtens mehr aus. Für ein Studium ist natürlich die Matura notwendig. Ohne Wille und ohne Fleiß läßt sich ein gestecktes Berufsziel nicht erreichen. In der Gastronomie ist es leider so, daß es mehr freie Stellen für Köche als gute Köche gibt. Es ist schwierig, die jungen Leute für eine Tätigkeit in der Gastronomie zu begeistern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit 40 Jahren zehn Lokale haben, egal welcher Größe. Ich setze mir diesen Wunsch grundsätzlich als Ziel, das ich gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin erreichen möchte.
Ihr Lebensmotto?
Arbeiten, arbeiten, arbeiten - von nichts kommt nichts.