Zur Karriere von Gabriele Golzar

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte in Wien eine Optikerlehre bei der Firma Schau Schau, wechselte danach aber in die Gastronomie. In weiterer Folge baute ich 1995 für Attila Dogudan und sein Unternehmen Do & Co im Casino Baden den Gastronomiebetrieb auf. Die nächste berufliche Station war jene der Hoteldirektorin des 5-Sterne-Hotels Kobenzl in Salzburg. Nach eineinhalb Jahren ging ich zum Kontaktlinsenspezialisten Bausch & Lomb, wo ich in mein ursprünglich erlerntes Metier zurückkehrte. Ich war dann einige Jahre für Bausch & Lomb im Außendienst in Westösterreich tätig. 2001 wechselte ich als Verkaufsleiterin für Mittel- und Südösterreich in die Kosmetikbranche. Anfang 2006 übernahm ich das Juweliergeschäft meiner Mutter und führe es seither mit wachsendem Erfolg.

Zum Erfolg von Gabriele Golzar

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Unerschöpfliche Freude an dem, was ich tue. Es ist ein wunderbares Gefühl, Menschen mit Schmuckstücken, die wie angegossen zu ihnen passen, eine Freude bereiten zu können. Wenn Kunden bei mir ein Schmuckstück entdecken, an dem sie nicht vorbeigehen können, ist das mein schönster Erfolg. Die Basis meines Erfolgs sind zufriedene Stammkunden, die sich in meiner Schmuckkultur wiederfinden. Das ist eine spezielle Form des Designerschmucks - kreative Handwerkskunst gepaart mit HighTech, ein Spiel unterschiedlichster edler Materialien, wie Perlen, Platin, Brillanten kombiniert mit progressiven Materialien wie Kautschuk, Kieselsteine, Stahl.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich meinen Beruf mit großer Freude ausübe und damit mein Leben finanzieren kann. Der Wechsel vom Angestelltenverhältnis in das selbständige Unternehmertum ist natürlich eine Umstellung, aber ich denke, daß ich auf einem guten Weg bin.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es sind viele Parameter, die zum Erfolg der Firma beitragen - in meinem Fall hat meine Mutter ja bereits wesentliche Voraussetzungen geschaffen. Sie hat einen zufriedenen Kundenstock aufgebaut, der auch mir bis heute treu ist, und sie hat immer nur auf erstklassige und außergewöhnliche Ware gesetzt. Ich konnte durch mein persönliches Engagement und durch Marketingaktivitäten und Events den Kundenstock erweitern. Vor allem junge Leute zieht es zunehmend in mein Geschäft. Auch Medienberichte und Auszeichnungen unterstützen die zunehmende Popularität. Wer sich im Einzelhandel nur mit der Motivation selbständig macht, viel Geld zu verdienen, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Leidenschaft und Liebe zum Beruf, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen sind das Fundament, auf dem man aufbauen muß.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, das glaube ich nicht. Gerade in meiner Branche und mit meinem Sortiment lassen sich Frauen gerne von einer Frau beraten; und Männer, die ihre Liebste überraschen wollen, vertrauen wohl auch eher auf die Meinung einer Frau.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Man braucht in dieser Branche ein relativ großes Warenlager, um den Kunden eine ständig wechselnde Auswahl an individuellen Schmuckstücken bieten zu können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Der Einzelhandel steht und fällt mit der Chefin oder dem Chef. Die Kunden geben viel Geld für einen Luxusartikel aus, und die meisten erwarten sich, von mir persönlich beraten und betreut zu werden. Dennoch bin ich von einem guten Team abhängig. Ohne kreative Mitarbeiter, denen die Arbeit ebensoviel Spaß macht wie mir, wäre dieser Erfolg undenkbar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Lob und Anerkennung sind das Um und Auf. Aber auch gegenseitiger Respekt und ein gewisser Freiraum in dem jeweiligen Betätigungsfeld sind die Voraussetzung für ein erfolgreiches Miteinander und ein angenehmes Betriebsklima.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert wunderbar, auch weil meine Öffnungszeiten Raum für Privatleben lassen. Ich wohne 20 Fußminuten von zu Hause entfernt, und mein Weg führt mich durch den Wienerwald. Daheim erhole ich mich im Garten, auch viele meiner Freunde wohnen in der näheren Umgebung. Ich genieße das Privatleben ebenso wie meinen Beruf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist nicht wichtig, was man tut, aber das, was man tut, sollte man mit Freude machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit meinem Geschäft Menschen eine Plattform bieten, wo sie sich gemütlich zurückziehen und gustieren können und sich selbst oder ihrem Partner mit dem einen oder anderen individuellen Schmuckstück eine Freude bereiten können. Das gelingt mir zwar jetzt auch schon, ich möchte aber die Frequenz und den Bekanntheitsgrad noch steigern.
Ihr Lebensmotto?
Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist, aber er hat viel mehr Spaß dabei.

Artikel in "Diva" und "Shopping Guide".