Zur Karriere von Sandra Lubej

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte nach der Matura an der Universität Maribor zunächst Informatik, wechselte dann aber in das Fach Finanzwirtschaft und schloß das Studium als diplomierte Ökonomin ab. Daran anschließend absolvierte ich ebenfalls an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Maribor ein Studium in Wirtschaftslehre und Marketing, das ich mit der Sponsion zum Magister erfolgreich beendete. Parallel arbeitete ich bereits ab 1999 in der Marketingabteilung der Firma Gorenje, wo ich selbständig Projekte für die gesamte Firmengruppe betreute - unter anderem die Aktivitäten zu „50 Jahre Gorenje“. Um mehr über das Unternehmen zu erfahren und auch andere Bereiche kennenzulernen, übernahm ich 2001 in der Zentrale die Verkaufsleitung für die Warenmarke Gorenje in Deutschland. Dann kam unsere Tochter Sara zur Welt, und nach der Karenzzeit wurde mir 2002 die Leitung des Verkaufs für Österreich und Skandinavien übertragen. Der nächste Karriereschritt erfolgte 2005 mit der Bestellung zur Stellvertreterin des Executive Directors für Verkauf und Marketing in Nord- und Zentraleuropa. Im Jahr 2007 wechselte der Geschäftsführer von Gorenje Austria in den Vorstand der Konzernzentrale in Slowenien, und ich wurde zu seiner Nachfolgerin bestellt.

Zum Erfolg von Sandra Lubej

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe es als Erfolg, meine Ziele zu erreichen oder zu spüren, daß ich auf dem richtigen Weg dorthin bin. Daraus entsteht ein Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks. Das gilt für Beruf und Privatleben gleichermaßen, beide Bereiche müssen einander ergänzen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein positiv denkender Mensch mit sehr viel positiver Energie. Man muß Probleme zwar erkennen und sehen, dann aber sofort an der Lösung arbeiten. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Außerdem bin ich aufgeschlossen und neugierig, ich interessiere mich für Trends und versuche zu erkennen, wohin sich die Gesellschaft entwickelt. Mit diesem Weitblick kann ich auch in der Firma wesentlich besser und rascher agieren.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich glaube schon, daß es Männer in vielerlei Hinsicht leichter haben. Als Frau muß man, selbst bei gleicher oder besserer Ausbildung, mehr leisten und sein Können immer wieder unter Beweis stellen. Bei Gorenje stehen aber auch Frauen viele Karrieremöglichkeiten offen, wir haben doch einige weibliche Topmanager und sogar eine Dame im Vorstand.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mag. Franjo Bobinac, heute Präsident der Gorenje-Gruppe, war bei meinem Eintritt in das Unternehmen für Verkauf und Marketing zuständig. Er begleitet meinen Berufsweg also schon lange Zeit und war auch mein Mentor beim Magisterium.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundvoraussetzung ist natürlich eine abgeschlossene Ausbildung. Dann erwarte ich aber vor allem positive Energie, die ein Bewerber ausstrahlen sollte. Je nach Position sind unterschiedliche Eigenschaften gefragt - in der Finanzabteilung sind dies zum Beispiel Pünktlichkeit und Genauigkeit, im Verkauf zählen eher Faktoren wie Kommunikationsfähigkeit und Freude am Umgang mit Menschen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Gorenje verbindet Tradition mit Innovation, Funktionalität mit modernem Design. Unsere trendige Kollektion von Haushaltsgeräten kommt auf dem Markt extrem gut an, wie die Verkaufszahlen belegen. Außerdem investiert Gorenje sehr stark in die technologische Entwicklung, und kann daher immer wieder Weltneuheiten vorstellen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin beruflich zwar sehr viel unterwegs, aber dank der Unterstützung meines Mannes und meiner Mutter, die sich in meiner Abwesenheit auch um unsere Tochter kümmern, klappt das recht gut. Wenn ich zu Hause bin, unternehmen wir sehr viel gemeinsam, betreiben Sport und sind intensiv füreinander da. Die Qualität der Zeit geht vor Quantität, daher glaube ich, daß man beruflich erfolgreich sein und gleichzeitig ein schönes Familienleben haben kann.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese sehr viel, auch wirtschaftliche Fachliteratur. Außerdem bietet das Unternehmen firmenintern zahlreiche Seminare und Fortbildungsmöglichkeiten, die ich hin und wieder wahrnehme.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Geht mit offenen Augen und neugierig durch das Leben, achtet auf eine gute Ausbildung und ständige Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel als Geschäftsführerin von Gorenje Austria ist es, unsere Marke auf dem österreichischen Markt noch bekannter zu machen und als fixe Größe mit einem traditionsreichen, aber trendigem Image zu etablieren. Außerdem haben wir den Möbelverkauf als neues Geschäftsfeld eingeführt, auch hier warten spannende Herausforderungen auf uns. Wir sind der einzige Produzent von Haushaltsgeräten, der auch eine eigene Möbel-Edition anbietet.
Ihr Lebensmotto?
Immer in Bewegung bleiben, mit dem Erreichten niemals zufrieden sein!