Zur Karriere von Max Zottler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Vier Jahre sammelte ich Erfahrungen bei internationalen Transportunternehmen und Spediteuren in ganz Europa, anschließend besuchte ich 1975 die Unternehmerschule in Graz, wo ich auch die Konzessions- und Frächterprüfung absolvierte. Nach dem Ableben meiner Mutter 1975 übernahm ich die Firma im Alter von 24 Jahren, obwohl ich eigentlich mit dem Transportgeschäft nichts zu tun haben wollte. Ich konzentrierte mich fortan darauf, die Firma gemeinsam mit unserem Partner Mayr-Melnhof weiterzuführen. Die Firma selbst wurde bereits 1938 von meinem Vater Johann Zottler gegründet, nach seinem Tod übernahm meine Mutter Maria Zottler die Geschäftsleitung. Da ich von Kindesbeinen an in der Firma mitarbeitete, konnte ich bereits frühzeitig Erfahrungen in den verschiedenen Geschäftszweigen sammeln.

Zum Erfolg von Max Zottler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich alleine kann eigentlich keinen Erfolg erzielen. Ich bin ein Teammensch, bei größeren Aufgaben suche ich mir Mitarbeiter, um mit ihnen gemeinsam die Aufgaben zu lösen, die vor uns liegen, auch wenn ich am liebsten alles selbst machen würde. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das Festhalten an Traditionen verbunden mit innovativen Ideen sowie der Besuch von Schulungen und Seminaren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten acht Jahre waren sehr schwierig. Als junger Geschäftsführer im Alter von 24 Jahren wurde ich zunächst von vielen nicht ernst genommen, dann aber relativ schnell von den Menschen anerkannt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Johann Biermann, ein Mitarbeiter von uns, wurde zu einem Lebensbegleiter für mich und ist meine rechte Hand. Bei schwierigen Entscheidungen ersuche ich ihn immer um Rat, denn als Mitarbeiter steht er direkt an der Front und kann mir deshalb immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gemeinsam mit meiner Frau, die für Disposition und Einteilung verantwortlich ist, bilden wir ein gut zusammenarbeitendes Team.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Neben dem positiven Feedback von unseren Mitarbeitern und Kunden kommen auch viele Menschen aus unserer Umgebung zu uns und fragen uns um unsere Meinung bzw. unseren Rat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine wesentliche - ohne meine Mitarbeiter hätte ich nie diesen Erfolg erzielen können. Die Mitarbeiter sind das Wertvollste für uns, es ist aber in der heutigen Zeit sehr schwierig, gute Mitarbeiter zu finden. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir versuchen kaum, über den Arbeitsmarktservice Mitarbeiter zu bekommen, sondern vor allem über Mundpropaganda. Sobald eine Stelle bei uns frei wird, kommen die Leute von sich aus zu uns. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken unseres Unternehmens sind Pünktlichkeit, Genauigkeit und Ehrlichkeit. In unserer Branche gibt es viele schwarze Schafe, die sich nicht an die gesetzlichen Richtlinien halten, deshalb versuchen wir als positives Vorbild voranzugehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben ist eigentlich mit der Firma gleichzusetzen, da wir am Firmengelände wohnen. Wir sind rund um die Uhr für die Firma da, machen aber genauso wie andere Leute Urlaub. Man muß einfach versuchen, beides unter einen Hut zu bekommen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der jungen Generation rate ich, die Werte, die wir geschaffen haben, zu erhalten und mit neuen Ideen zu vermischen. Wer sich nicht weiterbildet, wird irgendwann überholt werden. Aus- und Weiterbildung ist das Um und Auf für die Zukunft. Man muß sich an neue Gegebenheiten anpassen können, darf dabei aber nie den Kontakt mit den Kunden verlieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein größter Wunsch wäre es, daß meine Kinder den Betrieb übernehmen, den ich ihnen in geordneten Verhältnissen übergeben möchte.
Ihr Lebensmotto?
Es gibt nichts Negatives, das nicht auch etwas Positives beinhaltet.

Die Österreichischen Saurer Werke, 2006.