Zur Karriere von Peter Haas

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der HTL St. Pölten begann ich als Fahrverkäufer bei Coca Cola und wechselte nach einigen Außendiensterfahrungen bei namhaften Firmen wie z.B. Oetker zu Unilever, wo ich meinen ersten Karrieresprung machte. Mir wurde die österreichweite Projektleitung unter anderem für Ausstattung, Hygiene, Hygienemaßnahmen und -pläne übertragen. Im Rahmen dieser Tätigkeit führte ich auch Schulungen in Krankenhäusern durch. Es folgten Lehraufträge beim bfi Linz für angehende Küchenmeister. Diese und etliche andere Fortbildungsmaßnahmen waren für fünf Jahre mein Aufgabengebiet. Eigentlich hätte ich mich wie viele andere Kollegen gemütlich zurücklehnen und eine ruhige Kugel schieben können, mein inneres Bestreben war es aber, zu dieser Zeit den nächsten Karriereschritt anzugehen. Der größte Reiz lag für mich in der Selbständigkeit. Ich wechselte auch die Branche, und zwar in die Werbung. Mit einem Partner, der Hersteller von großen Wechselwerbetafeln war, versuchte ich 1993 diese zu vertreiben. Allerdings waren wir unserer Zeit damals weit voraus und die Nachfrage dementsprechend noch zu gering. Nach dreieinhalb Jahren waren meine finanziellen Reserven erschöpft, und ich mußte dieses Projekt aufgeben. Ich ließ mich aber nicht entmutigen, sondern suchte mir eine neue Arbeit und fand diese bei der Firma Wanda. Mit fünf Außendienstmitarbeitern versuchte ich trotz einiger schwieriger firmeninterner Umstrukturierungsmaßnahmen einen neuen Außendienst aufzubauen. Nach einem Jahr andauernder Umstrukturierungen mußte ich aber erkennen, daß die Ansichten einfach zu verschieden waren, und so trennte ich mich von dieser Firma. 1995 wechselte ich zur Firma Aquatec, der Vorgängerfirma der jetzigen Mobitec. Als ich diese Firma als Direktor übernahm, befand sie sich bedingt durch die Krankenkassenrezession in einer wirtschaftlich schlechten Lage, zudem war die Personalstruktur der Firma damals noch sehr bescheiden - ich verfügte über eine Sekretärin und einen Außendienstmitarbeiter, der die Oststaaten wie Tschechien, Polen und Ungarn betreute. Ich selbst war für ganz Österreich zuständig und kam so auf eine Jahreskilometerleistung von rund 90.000. Mit viel Fleiß, neuen Produkten und unter dem Einfluß des neuen amerikanischen Firmeneigners baute ich die Firma sukzessive zu dem aus, was sie heute darstellt. Nun haben wir den Umsatz im Vergleich zu damals vervierfacht, beschäftigen sieben Mitarbeiter und einen Außendienstleiter und haben die größte Produktpalette in unserer Branche. 2004 wurden wir von der amerikanischen Firma Invacare, die weltweit größte Herstellerfirma für Rollstühle, gekauft. Damit wurde natürlich auch der straffe amerikanische Firmenführungsstil ein, und das bedeutete drei harte Jahre mit viel Arbeit und firmeninternen Umstrukturierungen.

Zum Erfolg von Peter Haas

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Man muß sich Ziele setzen, jedoch realistische und umsetzbare. Danach muß man hart arbeiten und versuchen, diese Projekte umzusetzen. Gelingt einem das, ist man erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein 14 Jahre älterer Bruder, Josef Haas, war für mich immer ein Vorbild. Er wanderte 1965 in die USA aus und ist dort im Bereich Hotellerie sehr erfolgreich. Seit Kleinkindzeiten wollte ich ihm nacheifern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Durch Fleiß und gesunden Menschenverstand gelang es mir step by step auch ohne akademisches Wissen durch fundiertes praxisbezogenes Wissen die Firma, die ich als mein Baby bezeichne, dort hinzuführen, wo sie heute ist. Darauf bin ich sehr stolz.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Heutzutage haben die Krankenkassen kein Geld mehr, um den Patienten sämtliche Hilfsmittel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Es ist für mich jedoch verwunderlich, wieviel Geld die Menschen für Autos, Urlaub oder Hobbys ausgeben, und wie gering die Bereitschaft ist, Geld, für Gesundheit, Rehabilitation oder medizinische Hilfsmittel zu erübrigen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind in Österreich sehr präsent und ein starker Partner für unsere Kunden. Aufgrund unserer großen Produktvielfalt können wir fast alle Wünsche unserer Kunden erfüllen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Ton macht die Musik, das sollten sich die jungen Leute einmal zu Herzen nehmen. Umgangsformen und gutes Benehmen sind für späteres Weiterkommen und Erfolg im Beruf unerläßlich.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.