Zur Karriere von Hans Peter Jucker

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte eine kaufmännische Ausbildung beim Schweizer Notariats-, Grundbuch- und Konkursamt. Im 20. Lebensjahr reifte in mir der Entschluss, die Welt zu sehen und somit reiste ich drei Jahre lang durch die Welt. Am 1.1.1984 trat ich mit der Schmuck und Juwelenbranche in Kontakt. In Lausanne richtete ich meinen Focus auf den Handel mit Juwelen. Im Juni 1987 wechselte ich zum Bucherer-Konzern, einer der führenden Unternehmen in der Branche mit über 1700 beschäftigten Mitarbeitern. Mit 1.1.1991 bekam ich das Angebot die Geschäftsführung von Bucherer in Wien, firmiert unter Anton Haban Ges.m.b.H., zu übernehmen. Nach einer Umbauphase und Erweiterung der Geschäftsräumlichkeiten erfolgte am 25. November 2010 die Neueröffnung wobei der Name Bucherer in den Vordergrund trat. Im Dezember des Jahres 2011 eröffneten wir am Graben 12 eine Boutique, welche von Herrn Michael Hofer geleitet wird und exklusiv Produkte von IWC Schaffhausen anbietet.

Zum Erfolg von Hans Peter Jucker

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich meine Ziele erreicht zu haben und ist eine Motivation für neue Herausforderungen.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf die letzten siebenundzwanzig Jahre zurückblicke, sehe ich mich als erfolgreich.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Begeisterung in dieser Branche für ein führendes Unternehmen tätig sein zu dürfen.

Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Seit geraumer Zeit halten wir täglich bei Arbeitsbeginn ein Meeting ab, wo über die Ziele, aber auch über so manche Probleme konferiert wird. Die operative und strategische Tätigkeit gehört für mich zum beruflichen Alltag. Dazu gehören Mitarbeitergespräche ebenso wie Zielgruppenfindung und Themen wie Kundenkommunikation.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Speziell die Auflagen der Herstellerfirmen am Uhrensektor werden immer mehr und mehr. Früher hatte der Juwelier für seinen eigenen Werbeauftritt einen großen Handlungsspielraum. In den letzten Jahren ist es so, dass die namhaften Uhrenhersteller einen immer größer werdenden Druck auf unsere Branche ausüben, welcher sich darin zeigt, dass im eigenen Haus, sogenannte Flagship-Stores vorhanden sein müssen und auch der Markenauftritt in der Werbung strikt vorgegeben wird. In den letzten Jahren ist das Thema Internet immer größer geworden, denn einerseits gibt es sehr viele Plattformen, welche Markenprodukte anbieten und andererseits sind die Kunden sehr gut über die Produkte informiert.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne unsere Mitarbeiter gäbe es keinen unternehmerischen Erfolg. Jeder einzelne Mitarbeiter hat im Rahmen seiner Aufgabenstellung Ziele zu erreichen. Speziell die Verkaufsmitarbeiter, welche mit den Kunden in Kontakt treten, tragen zum Umsatz bei. Denn sie sind die ersten Ansprechpartner für unsere Kunden.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Abgesehen von der fachlichen Kompetenz zählt das Auftreten der Bewerber bzw. Bewerberin, d.h. eine gepflegte Erscheinung gehört bei uns zur Unternehmenskultur. Gemeinsam mit Frau Fleischer, welche für das Personal verantwortlich zeichnet, wird die Entscheidung getroffen, ob der zukünftige Mitarbeiter in das bestehende Mitarbeiterteam passt oder nicht.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meiner Meinung nach ist es Motivation genug, beim Branchenplayer Nr. 1 zu arbeiten. Wir bieten den Mitarbeitern im Rahmen ihrer Aufgabenstellung ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit, sofern die fachliche Kompetenz vorhanden ist. Darüber hinaus bieten wir eine Reihe von Incentives als Leistungsanreiz. Mit Stolz möchte ich darauf hinweisen, dass fünfzehn ehemalige Lehrlinge die Gesellenprüfung ablegten und nach wie vor bei uns erfolgreich tätig sind. Wir bieten auch eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten an, unter anderem auch Fremdsprachenkurse.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine Stärke ist sicherlich die Lage unseres Unternehmens. Vom Produktsortiment aus betrachtet, bieten wir eine Reihe von ausgezeichneten Uhrmarken an. Darüber hinaus bieten wir ein Schmucksortiment an, über welches nur wenige Juweliere in Europa verfügen. Speziell beim Schmuck sind wir auf individuelle Anfertigungen, ermöglicht durch ein eigenes Atelier, ausgerichtet. Auch die Fremdsprachenkenntnisse unserer Mitarbeiter zählen zu den Stärken. Unsere Verkaufsmitarbeiter sind in der Lage unsere ausländischen Kunden in folgenden Sprachen anzusprechen: Englisch, Französisch, Italienisch, Mandarin, Japanisch und Russisch. Um den zukünftigen Herausforderungen des Marktes zu entsprechen wird unser Konzern in 4 Luxuseinkaufszentren (München, Kopenhagen, Hamburg und Berlin) sehr große Geschäftslokale eröffnen.

Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Besonders hier im Zentrum von Wiens Innenstadt, finden sich eine Reihe von ernstzunehmenden Mitbewerbern. Wir versuchen den Kunden nicht nur eine erstklassige fachliche Beratung angedeihen zu lassen, sondern versuchen Kunden auch als Stammkunden zu gewinnen, was uns auch sehr gut gelingt. Zurzeit können wir auf einen Stammkundenanteil von über dreißig Prozent verweisen. Darüber hinaus bieten wir eine Reihe von Veranstaltungen für unsere Kunden und auch regelmäßig erscheinende Publikationen.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese Bereiche kann man nicht so klar trennen, denn es gibt genug Veranstaltungen welche auch zu Zeiten stattfinden, wo die Allgemeinheit Freizeit genießt. Besonders bei langjährig im Unternehmen tätigen Mitarbeitern kommt es immer wieder vor, dass man als Führungskraft, auch mit so manchen privaten Dingen konfrontiert wird. Persönlich gelingt es mir sehr gut, wenn ich in der Freizeit bin, nicht an meinen Job zu denken - nicht immer, aber meistens.

Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Früher konzentrierte ich mich sehr auf meine fachliche Weiterbildung und absolvierte eine Vielzahl von Seminaren und Kursen. In den letzten Jahren richtete ich meinen Focus auf neue Produktinformationen.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In erster Linie sollte man sich im Klaren sein, dass der ernsthafte Wille vorhanden sein muss, um etwas zu erreichen. Wenn man ein Ziel definiert hat, so sollte man dies mit aller Kraft auch erreichen. Selbstverständlich treten immer wieder Hindernisse auf, welche man auch bewältigen sollte. Den Bewerbern in unserem Metier würde ich empfehlen, individuelle Bewerbungsschreiben zu verfassen. Leider ist es so, dass sämtliche Bewerber den gleichen Text verwenden. Ein gepflegtes Erscheinungsbild sollte kein Fremdwort sein und eine klare Aussprache sollte ebenfalls vorhanden sein. Auch der letztgenannte Punkt lässt bei sehr vielen Jugendlichen sehr zu wünschen übrig. Ebenso die Kleidung. Meine Empfehlung – egal welche Branche - sich von der Masse abzuheben und klassische Werte zu pflegen, kann für eine erfolgreiche Berufslaufbahn kein Nachteil sein!

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Ziel ist es, mehr Marktanteile zu gewinnen. Dazu ist es notwendig, dass jeder einzelne Mitarbeiter seine persönlichen Ziele nie aus den Augen verliert und unsere Stammkunden individuell betreut werden. Darauf richte ich mein Augenmerk.