Zur Karriere von Franz Toporek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der sechsten Mittelschulklasse mußte ich zum Volkssturm an die Ostfront, lebte danach die letzten zwei Kriegsmonate als U-Boot und konnte schließlich 1946 die Matura nach zweijähriger Unterbrechung meiner Schulzeit nachholen. Anschließend studierte ich fünf Jahre an der TU Wien und absolvierte fünf Jahre Praxis bei Architekten und Baufirmen, ehe ich 1967 die Ziviltechnikerprüfung ablegte und mich im Bereich Statik selbständig machte. Schwerpunkte meiner Tätigkeit sind: Hochbau mit Maxime Wohnungsbau und Altbausanierung (z.B. Spittelberg, Kartause Gaming). Unter meiner Mitwirkung entstanden über 30.000 Wohnungen.

Zum Erfolg von Franz Toporek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Interesse gilt nicht dem Geld, sondern der Freude an der Arbeit. Erfolg stellt sich ein, wenn es mir gelingt, ein Projekt umzusetzen, wenn ich Optimierungsmöglichkeiten in wirtschaftlicher Hinsicht nützen kann und dadurch Einsparungen bei Bauten erreiche.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Freude an der Arbeit war maßgebend. Ich fand für jedes Projekt eine gute Lösung. Sehr wichtig war und ist die Unterstützung und Ergänzung durch meine Frau - wir sind ein Superteam. Ich wollte immer etwas schaffen. Als Optimist kann ich mich auch über kleine Dinge freuen. Prägend war meine Jugend und die Kriegszeit, denn ich entstamme ärmsten Verhältnissen und wünschte mir stets, daß es meiner Familie einmal besser geht. Außerdem wollte ich für meine Umwelt etwas Nützliches schaffen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich sammelte als Praktiker und weniger als Theoretiker viel Lebenserfahrung und gehe pragmatisch an Probleme heran. Bei bautechnischen Themen kann ich mich auch ohne Computer auf meinen Lösungsgedanken verlassen. Ich muß nichts beweisen und nicht recht haben, schöpfe einfach aus den Erfahrungen von 1.800 Projekten in 50-jähriger Berufspraxis, die mir viel Spaß bereiteten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Als Architekt ist Bewährtes zu berücksichtigen. In der Entwicklung muß man danach trachten, Konzeptionen einfacher, effizienter oder funktionaler umzusetzen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wuchs neben der Eisenbahn auf und war fasziniert von dieser Materie. Fußball beeindruckte mich, doch ich erkannte mein Talent im Technischen und im Logischen. Neben dem technischen Studium blickte ich immer wieder darauf, wie alte Bauten konstruiert wurden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich hörte öfter, daß der Toporek seine Projekte gut gemacht hat, und das tat gut, dennoch strebte ich nie nach äußerer Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In der Branche werde ich geschätzt und als erfolgreich angesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine Mitarbeiterin, die mit Entwürfen betraut ist, schätze ich sehr. Meine Frau arbeitet in meinem Büro mit, wie auch mein Sohn Franz und meine Tochter Eva nach dem WU-Studium als wertvolle Mitarbeiter in meiner Firma tätig sind. Zwei freie Mitarbeiter sind nach Bedarf beschäftigt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine zweite Frau und ich arbeiten seit Jahren zusammen. Die Familie ist mir das Wichtigste. Ich schöpfe Kraft aus der Familie und aus dem Sport als Ergänzung zum Berufsleben. Auch meine älteren Söhne Martin und Paul waren sehr erfolgreiche Sportler und machten den Namen Toporek durch zweimalige Teilnahme an den Olympischen Spielen, das Aufstellen von Juniorenweltrekorden und dem Gewinn der Bronzemedaille bei Europahallenmeisterschaften im Bewerb Gehen bekannt. Ich wälze keine großen Probleme und war nie krank.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Erfolg ist keineswegs mit Geldwerten gleichzusetzen. Geld kommt automatisch, wenn man einer Tätigkeit nachgeht, die einem Freude bereitet. In einem Großbetrieb hätte ich mein Glück wahrscheinlich nicht gefunden, weil ich ein eher schüchterner Mensch bin. Meine Meinung konnte ich besser als Selbständiger durchsetzen. Glücklich, optimistisch und realistisch zu sein, ist sehr wichtig. Die Gesundheit bleibt durch viel Bewegung erhalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine konstruktive Tätigkeit befriedigt mich, ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Weiterhin möchte ich gesund bleiben und mindestens bis zu meinem 100. Lebensjahr weiter wie bisher aktiv bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Wie es kommt, so kommt es. Vieles löst sich von selbst. Gemeinnutz geht vor Eigennutz.