Zur Karriere von Adolf Neuhold

Was waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere? 1970 habe ich am Gymnasium in Hartberg maturiert. Anschließend absolvierte ich das Bundesheer, welches ich mit der ROA-Ausbildung abschloß. Danach begann ich an der Wirtschaftsuniversität in Graz mit dem BWL-Studium (Fachrichtung Treuhand), anschließend studierte ich in Wien bei Prof. Eder Wirtschaftspädagogik. 1975 erfolgte die Sponsion zum Magister, das Praxisjahr absolvierte ich an der Kammer in Oberwart. 1977 bin ich in den Schuldienst eingetreten und habe an der HAK in Oberpullendorf ein Jahr lang unterrichtet. Von 1978-88 unterrichtete ich an der HAK in Oberwart. Während dieser Zeit hielt ich mehrere volkswirtschaftliche Vorträge, wobei ich eine japanische Delegation kennenlernte. Durch diesen Kontakt kam es dazu, daß ich gemeinsam mit Dozent Frank von der TU Wien für Japan an der Planung der EXPO mitgearbeitet habe. Im Zuge meiner Tätigkeit lernte ich Herrn KommR. Fach kennen. Dieser Kontakt wurde auf Grund der Absage der EXPO intensiviert. Somit wurde ich angeworben und trat in das Unternehmen von Herrn KommR. Fach ein, welches zwischenzeitlich reorganisiert wurde. 1988 übernahm ich die Wiener Niederlassung und baute diese weiter aus. Am 1. November 1997 wechselte ich zum Unternehmen CSS.

Zum Erfolg von Adolf Neuhold

Was verstehen Sie unter Erfolg? Darunter verstehe ich, die Zufriedenheit aller Mitarbeiter, soweit es die Gesetzeslage erlaubt, zu erreichen, wobei natürlich auch die Zufriedenheit der Kunden angestrebt wird. Dies gelingt mit fachlichen Schulungen, aber auch wesentlichen Verhaltensformen wie Ehrlichkeit und Offenheit.Gab es Niederlagen? Ja, die hat es gegeben. Der größte Rückschlag trat ein, als meine erste Ehefrau verstarb. Der Glaube (christlicher Humanismus) hat mir über diese schwere Zeit hinweggeholfen. Mein Motto war in diesem Zeitraum ein Ausspruch von Luther: Wenn ich wüßte, daß ich morgen stürbe, dann würde ich noch heute einen Baum pflanzen.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus der Familie und dem Freundeskreis, aber auch aus der Ausübung meiner Hobbies.Wie sehen Sie die Bereiche Familie und Beruf? Diese Bereiche sind geistig nicht zu trennen, vom Zeitaufwand sehr wohl. Für meine Tochter bin ich jederzeit erreichbar und stehe ihr mit meinem Rat, wenn er erwünscht ist, zur Verfügung. Wenn man Prioritäten setzt, lassen sich Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen.Gab es Vorbilder? Ja, Prof. Lechner an der WU, welcher mich durch seine humanistische Denkweise sehr geprägt hat. Nach Beendigung meiner Studien hatte ich, ebenso wie meine Studienkollegen, noch intensiven Kontakt zu ihm, und er stand uns mit seinem Fachwissen immer zu Seite.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation hat einen sehr hohen Stellenwert in unserem Unternehmen. Motivation erfolgt primär durch Vermittlung von Grundinformationen, das heißt Erklärung über die geplante Tätigkeit. Jeder Mitarbeiter handelt in seinem Aufgabenbereich eigenverantwortlich (so weit wie möglich). Wir haben zur Zeit 450 Mitarbeiter und auf Grund des positiven Betriebsklimas ist die Fluktuation fast auf dem Nullpunkt gelandet. Darüber hinaus fühle ich mich als Vorbild für die Mitarbeiter. Bedeutender Faktor ist, daß jeder Mitarbeiter mit Freude und Identifikation seine Tätigkeit ausübt. Ich vertrete die Ansicht, daß man als Führungspersönlichkeit auch ein großes Maß an Problemlösungskompetenz haben muß.Wie werden Sie von Ihrem beruflichem Umfeld gesehen? Ich glaube, daß man mich als kritischen, menschlich sozialen und kommunikativen Partner kennt.Wie werden Sie von Ihrem Freundeskreis gesehen? Hilfsbereit, jederzeit ein offenes Ohr, obwohl meine Frau immer behauptet, daß ich zu hilfsbereit bin.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich habe es mit meinen Mitarbeitern geschafft, daß wir eine sehr hohe Kundenzufriedenheit erreicht haben. Dies ist auch auf die sehr motivierten Mitarbeiter zurückzuführen.Woher bekommen Sie Anerkennung? Anerkennung bekomme ich dadurch, daß mir Mitarbeiter Dinge anvertrauen, welche über das normale Maß hinausgehen. Dies bedeutet, daß der Mitarbeiter mich akzeptiert, aber auch meine Art der Führung versteht und damit einverstanden ist. Auch durch Feedback der Kunden bekomme ich Anerkennung.Ihr Erfolgstip? Wichtig ist Freiheit, das heißt die demokratische Freiheit, jede Veränderung ist eine geistige Vergewaltigung der inneren Strukturen. Täglich an den demokratischen Spielregeln zu arbeiten, sollte eigentlich für jedermann selbstverständlich sein.