Zur Karriere von Beatrix Griesmeier

Was war für Ihren Werdegang wesentlich? Relativ früh verspürte ich eine starke Bindung zur Musik. Mein Vater, ein Lehrer, war Leiter eines Kirchenchores und einer Kapelle. Ich spiele Blockflöte. Sehr prägend war für mich meine Zeit im Musikgymnasium, wo Initiative und Selbständigkeit sehr gefördert wurden. Wir spielten in einem Orchester, mit welchem wir sehr viel auf Tournee waren, wo wir auch sehr viel selbst organisierten. Oft musizierten wir mit Welser-Moest, der ein weltberühmter Dirigent geworden ist. Ich spielte Horn und war sehr erfolgreich. Ich lernte aber auch Mathematik sehr gern und nach der Matura war es für mich schwer zu entscheiden, was ich weiter machen sollte, weil ich Musik nicht beruflich praktizieren wollte. Trotzdem fing ich mit dem Studium des Konzertfachs in Wien und der Wirtschaftsmathematik in Linz an. Zwei Jahre machte ich es parallel, und das war sehr streßig. Dann wechselte ich zum Seminar B in Linz und absolvierte die Ausbildung zum Musiklehrer, die ich 1985 mit der Lehrberechtigungsprüfung abschloß. Dadurch, daß ich mehr Zeit hatte, konnte ich auch Musik unterrichten, was sich durch Zufall ergab. Das Studium an der Universität machte mir Spaß. Eine große Rolle in meinem Werdegang spielte Prof. Schachermayer, der Lebensversicherungsmathematik unterrichtete, was das Thema meiner Diplomarbeit wurde. Prof. Schachermayer verschickte diese Arbeit an diverse Institutionen, und ich bekam verschiedene Stellenangebote. Ich wollte in Oberösterreich bleiben, fand dort aber nichts Passendes und nahm das Angebot der Wiener Städtischen an. Arithmetica war eine Tochtergesellschaft der Wiener Städtischen, die kein Personal hatte und mit den freiberuflichen Kräften Pensionsstellungsgutachten für die Bilanz, vor allem für Fremdkunden berechnete. Mit der Zeit wurde die Arbeit immer mehr, und 1992 stieg das Geschäft sehr an. Ich wurde auch immer mehr in diese Tätigkeit involviert und völlig überraschend für mich zur Geschäftsführerin bestellt. Bei dieser Entscheidung spielte der heutige Vorstand der Wiener Städtischen, Herr Jaindl, eine Rolle, er unterstütze und förderte mich.

Zum Erfolg von Beatrix Griesmeier

Was ist der Schlüssel Ihres Erfolges? Dinge zu nehmen, wie sie kommen, und versuchen, das Beste daraus zu machen. Das heißt eine Gelegenheit beim Schopf zu packen. Ich habe in meinem Leben sehr wenig geplant, habe aber die Gelegenheiten, die sich geboten haben, genützt. Ich lernte von meiner Mutter, Dinge gelassen zu nehmen, und das hilft mir im Leben. Wichtige Voraussetzungen für Erfolg sind Ausdauer, Optimismus, Geduld und Konsequenz.Was bedeutet für Sie Erfolg? Mit dem, was man erreicht hat, zufrieden zu sein und anerkannt zu werden. Erfolg bedeutet für mich Freude an der Arbeit und die Möglichkeit, immer etwas Neues zu tun.Wie gehen Sie mit Mitarbeitern um? Sehr kollegial. Ich bin selbst ein freiheitsliebender Mensch und lasse meinen Mitarbeitern große Freiheiten. Bei uns arbeiten hauptsächlich Mathematiker, die sehr engagiert und motiviert sind, und mit denen ich sehr gut zurecht komme.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus meiner Familie, aus dem Umgang mit Kindern (meine Neffen und Kinder von Freunden). Ich kann mich gut entspannen und wenn das Wochenende kommt, freue ich mich auf meine Heimat, wo ich auch musiziere - was mir sehr viel Kraft gibt.Ihr Leitsatz? Den Augenblick genießen. Menschen, die immer unzufrieden sind, stehen sich selbst im Weg und verbrauchen ihr Leben.