Zur Karriere von Hannes Martschin

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura 1984 studierte ich Germanistik, Philosophie, Psychologie in Wien und in den USA sowie Musik am Konservatorium Wien (Gitarre). 1990-1991 war ich als Universitätslektor für deutsche Sprache und Kultur an der Susquehanna University, Pennsylvania (USA) tätig, 1992-1996 als Mitarbeiter und zuletzt Senior Consultant in Wiener PR Agenturen. 1996 gründete ich eine eigene PR Agentur. Von 1997-2008 trug ich als Lehrbeauftragter für Rhetorische Kommunikation an der Universität Wien vor. 1999 gründete ich als Partner und seither Geschäftsführer die Steinbach Trade OG (mit der Olivenöl-Eigenmarke SOTIRIS). Darüber hinaus erfülle ich die Aufgabe des Pressesprechers und des PR-Leiters für mehrere Kunden. 2016 erfolgte eine neue Unternehmensgründung als geschäftsführender Gesellschafter (Nusser & Partner GmbH, Managing Sustainibility).

Zum Erfolg von Hannes Martschin

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich einerseits in der Realisierung der Kundenwünsche und andererseits im Erreichen der eigenen Unternehmensziele. Für den Erfolg unserer Arbeit identifizieren wir uns mit den Produkten, Dienstleistungen und Anliegen unserer Kunden. Denn nur eine glaubwürdige Kommunikation - nach außen wie auch nach innen - erhöht den Bekanntheitsgrad unserer Auftraggeber, verbessert das Image, spricht neue Zielgruppen an, erschließt nachhaltig Märkte und motiviert die MitarbeiterInnen.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mein Hauptinteressensgebiet - Kommunikation - zu meinem Beruf gemacht habe und davon gut leben kann.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fachliches Know-How und Talent gehören ebenso dazu, wie Begeisterung und Freude an der Tätigkeit.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Während meiner bisherigen Karriere habe ich sehr viele Persönlichkeiten kennengelernt, die mich sehr beeindruckt und auch beeinflusst haben. Allerdings gab es in meiner Branche sehr wenige Vorbilder für mich.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Hauptproblem sehe ich in der Authentizität! D.h. wenn man professionelle Kommunikationsdienstleistungen in Anspruch nimmt, glauben manche Auftraggeber und auch PR-Agenturen, dass sich gute Inhalte kaufen ließen. Dieser Irrtum spiegelt sich dann auch in der Glaubwürdigkeit der Kommunikation wider, der oft zu wenig Beachtung geschenkt wird. Entscheidend bleibt die Nachhaltigkeit; ein schneller Sieg mit rhetorischen Tricks ist bald erreicht. Wenn dann allerdings nur eine mangelnde Übereinstimmung der Botschaften mit den Inhalten vorhanden ist, gibt es Probleme, welche oft die ganze Branche in ein schlechtes Licht rücken.

Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In der kreativen Phase ist der Mitbewerb kein Thema. Im Bereich der Kundengewinnung und bei Wettbewerbspräsentationen wird es zu einem unmittelbaren Thema. Im Laufe der Jahre lernt man seine direkten Mitbewerber kennen und versucht einen kollegialen Umgang zu pflegen.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Zu unseren Stärken gehört, dass wir intelligent und mit den richtigen Werkzeugen Situationen analysieren, Strategien daraus entwickeln und dementsprechend umsetzen. Dazu gehören ein hohes analytisches Verständnis, ein Marktverständnis für die spezifische Branche des Kunden und ausgeprägte Kenntnisse in der Kommunikation auf der Höhe ihrer Zeit.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Während der Entwicklungsphase des Unternehmens trat das Privatleben oft sehr in den Hintergrund. Zwischenzeitlich hat sich dieser Zustand sehr verbessert, d.h. es gibt eine klare Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben. Während meiner Privatzeit bin ich telefonisch nicht erreichbar.

Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe diese als einen laufenden Vorgang! Wir alle in der Agentur besuchen regelmäßig Fortbildungen und Seminare, zudem beziehen laufend viel Know-How aus den digitalen Medien.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für einen erfolgreichen Start in unserem Metier sollte man zuerst die Basics kennenlernen. Der Weg dazu kann unterschiedlich erfolgen. Entweder man beginnt in einer Agentur, z.B. als Praktikant, oder man startet in einer PR- bzw. Kommunikationsabteilung in einem Unternehmen. Beide Zugänge funktionieren in der Praxis. Die Zukunft unserer Branche sehe ich durchaus positiv. Wesentlich dabei ist, dass die Digitalisierung nicht verschlafen wird. Der Bedarf an hochqualifizierten PR-Beratern wird auch in Zukunft vorhanden sein.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel sehe ich darin, die erreichte Marktposition und unsere hohen Qualitätsstandards zu halten sowie den bisherigen erfolgreichen Weg weiter zu gehen.

- Blogger (APA, eigener Blog)
- Gastvortrag und Publikation an der University of Kansas (USA)