Zur Karriere von Peter Sutter

Wie war Ihr Werdegang?
Ich komme aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. In unserer Familie waren Handwerker, Händler und Kaufleute. Nach der Matura wußte ich nicht, was ich studieren sollte und entschied mich für Mathematik, zu welchem später Informatik kam, weil es mich sehr interessierte. Während des Studiums begann ich zu arbeiten, um mich auf die soziale Umgebung einzustimmen und um mein Wissen praktisch umzusetzen. Nach dem Abschluß trat ich bei Siemens ein, wo ich mit der technischen Tätigkeit begann und nach zwei Jahren mit der Gruppenleitung beauftragt wurde. Meine nächste Station war mit der amerikanischen Firma Wang verbunden, was für mich eine neue Erfahrung bedeutete. Nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit bei dieser Firma, wechselte ich zu Digital, wo ich acht Jahre blieb und mich mit Kunden, Mitarbeitern und dem Management beschäftigte. Das heißt, ich war dort in der Geschäftsleitung tätig. Zu meinem 40. Geburtstag traf ich die Entscheidung, mich selbständig zu machen. Das war zum Teil durch die Änderungen in der Firma begründet und zum Teil durch meinen Wunsch, in einem neuen Betätigungsfeld anzufangen. Ich begann nach Partnern zu suchen, denn ganz allein bleiben wollte ich nicht. Es gelang mir ein Unternehmen zu finden, wo ich zuerst auf freier Basis anfing, dann selbst Partner und schließlich geschäftsführender Gesellschafter wurde.

Zum Erfolg von Peter Sutter

Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Diese Frage sollte man sich am Lebensabend stellen, für mich kann ich sie jetzt noch nicht beantworten.Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen - als erfolgreich? Sie bestätigen, daß ich relativ viel erreicht habe.Was bedeutet für Sie Erfolg? Daß ich mich jeden Tag in der Früh in den Spiegel schauen kann. Das bedeutet, daß ich Ziele, die ich mir gesteckt habe, erreichte und mit meinem Gewissen immer im Einklang war. Was ist der Schlüssel Ihres Erfolges? Hundertprozentige Verläßlichkeit sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Ich nehme meine privaten Termine genau so ernst, wie die geschäftlichen - ich würde einen privaten Termin wegen eines Geschäftes nie absagen. Das wissen meine Freunde, meine Kunden und meine Mitarbeiter, und ich sehe es als Voraussetzung für meinen Erfolg. Wichtig ist für mich Handschlagqualität und ein Netzwerk an Kontakten. Ich bin von Natur aus ein introvertierter Mensch und habe an mir gearbeitet, um das zu ändern, weil im Geschäft Kommunikationsfähigkeit gefragt ist. Ich machte mir keine Feinde und war mit meinen Vorgesetzten immer zufrieden. Zum Erfolg gehört auch Glück - zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort die richtigen Leute treffen.Haben sich Ihre Ziele im Laufe der Zeit geändert? Bei der Tätigkeit in einem Konzern sind die Ziele von der Firmenpolitik abhängig. Als Angestellter möchte man mehr verdienen und mehr Verantwortung haben. Als Selbständiger hat man andere Prioritäten. Mein Traum ist, ein Unternehmen zu schaffen, das weiter existieren kann, auch wenn ich in Pension gehe. Ich möchte nicht expandieren um des Expansionswillen, mir geht es primär um die Qualität des Geschäftes.Wie gehen Sie mit Mitarbeitern um? Unsere Beziehung ist geprägt von Verläßlichkeit, gegenseitigem Vertrauen und dadurch, daß ich ihnen viel Freiraum lasse. Ich werde gern von meinen Mitarbeitern überzeugt, nur bei manchen Sachen, die mir strategisch wichtig sind, bleibe ich bei meiner Meinung. Ich bin sozusagen ein gebender Mensch und bevor ich von anderen etwas erwarte, gebe ich zuerst. Das kommt meist zurück, und zwar in einer Dimension, die man nicht erwartet hat. Das heißt, das persönliche Engagement wird belohnt.Wie gehen Sie mit Problemen um? Ich unterscheide immer zwischen wichtig und dringend, und das, was dringend ist, löse ich immer zuerst.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der Freude an der Arbeit. Ich freue mich jeden Tag ins Büro zu kommen, weil ich mich mit Sachen beschäftigen kann, die ich selbst bestimme und die mich interessieren.