Zur Karriere von Marcella Zauner-Grois

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Matura habe ich ein Jahr in Lausanne Jus studiert und Prüfungen abgelegt. 1976 studierte ich in Wien weiter und absolvierte in Folge das Gerichtsjahr. Danach arbeitete ich ein Jahr lang bei einem Kollegen und trat 1983 in die Kanzlei meines Vaters ein. 1983 heiratete ich, bekam 1987 mein erstes Kind und 1990 das zweite Kind. 1991 legte mein Vater seine Tätigkeit nieder und ich übernahm die Kanzlei, wobei ich zwei Jahre allein tätig war und 1994 eine Partnerschaft mit Dr. Christof Dunst einging.

Zum Erfolg von Marcella Zauner-Grois

Was verstehen Sie unter Erfolg? Für mich bedeutet Erfolg ein ausgeglichenes Leben zu führen, das heißt die verschiedenen Bereiche harmonisch zu gestalten, auch mit der Familie zu leben und parallel dazu den Beruf ausüben zu können. Wichtig ist mir, daß die Familie nicht vernachlässigt wird. Dazu gehört Disziplin, persönlicher Einsatz und Durchhaltevermögen. Ein hohes Maß an Streßresistenz gehört auch dazu, besonders dann, wenn es die doppelte Belastung Beruf und Familie gibt. Schließlich habe ich viel Humor, der mir über so manche kleinere Probleme hinweghilft. Wie sehen Sie die Bereiche Familie und Beruf? Hier gilt die Frage, in welchem Bereich man etwas leisten möchte. Ich sah es von meinem Vater, der die Kanzlei und seine Klienten zum Lebensinhalt machte, das heißt er hat für die Kanzlei gelebt. Die Zeit, die er für die Familie hatte, war sehr gering. Als Erfolgsmann hatte er eine Frau an seiner Seite, die sich im Hintergrund um den häuslichen Bereich kümmerte und ihn auch unterstützte. Wir waren drei Kinder, und somit war genug Arbeit für meine Mutter vorhanden. Bei mir ist dies anders gelagert, ich habe keinen Hausmann, sondern einen Rechtsanwalt als Ehepartner, der seine eigene Kanzlei führt. Es ist ein langer Prozeß notwendig, um dies bewältigen zu können. Ich versuche, in einer Person beide Bereiche zu vereinen, wobei dies sehr schwierig ist. Dies geht eine Weile gut, hat aber auch seine Grenzen.Von wem bekommen Sie Anerkennung? Im beruflichen Alltag von Klienten, Kollegen und auch von der Richterschaft. Eine besondere Anerkennung sehe ich darin, wenn neue Klienten auf Grund der Mundpropaganda zu mir kommen. In der Familie ist dies anders. Anerkennung in der Familie bedeutet für mich, wenn mein Partner zufrieden ist, und wir uns die Freizeit nehmen können, um auch für die Kinder dazusein.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich arbeite laufend daran; ich glaube durchaus, daß ich erfolgreich bin.
Ihre Ziele?
Den Gleichklang meiner Lebensbereiche zu verbessern und auch Aufrecht zu erhalten. Wichtig ist, daß man den richtigen Partner hat, der das Ganze mitträgt; hierbei hatte ich Glück.