Zur Karriere von Bernd Hofbauer

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Hauptschule besuchte ich eine Klasse der Handelsschule und begann dann auf eigenen Wunsch die Lehre als Kunsttischler, hatte jedoch einen Lehrherrn, der zu streng mit mir war und wechselte nach einem Jahr zur Messerschmiedlehre, die mich reizte, da der Beruf mit Schmieden und Feuer zu tun hat, was mir schon als Kind viel Freude machte. 1977 schloß ich meine Lehre ab. Es folgten zwei Jahre Gesellentätigkeit und anschließend die Ablegung der Meisterprüfung. 1985 übernahm ich mit Dispenz ein kleines, altes, gut eingeführtes Geschäft im fünften Bezirk, bei dem mir dann der ehemalige Besitzer noch ein Jahr half. Und in diesem Jahr mit dem alten Meister lernte ich mehr als in meiner gesamten Lehrzeit. 1990 eröffnete ich mein derzeitiges Geschäft, führte ein Jahr beide Geschäfte, was gewisse Schwierigkeiten ergab, da ich nur einen Verkäufer und keinen Fachmann in meinem Erstgeschäft hatte und führe seit 1991 nur mehr das heutige Geschäft.

Zum Erfolg von Bernd Hofbauer

Was verstehen Sie unter Erfolg? Daß ich selbständig bin, dieses Ziel erreichte und so arbeiten kann, wie es mir entspricht.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Mein fachliches Können, das enorme Interesse an meinem Beruf, die Freude daran. Es ist immer wieder faszinierend, was man aus blankem Stahl machen kann. Ich mache alles händisch. Dazu gehören große Konzentrationsfähigkeit, intensivstes Befassen mit dem Arbeitsstück, Konsequenz und Ruhe. Ebenso wichtig ist das Durchsetzungsvermögen, d.h. man muß sich trauen, in ein Hotel zu gehen, Kontakt mit den entsprechenden Personen aufzunehmen, mit diesen ganz persönlich umzugehen. Man muß lernen, sich zu verstellen, muß die anfängliche Angst überwinden und Ware und Können anbieten. Ich sah, welch schlechte Arbeit am Markt angeboten wird und dachte mir, man müsse den Leuten helfen, indem man ihnen beste Qualität bietet. Dies tat ich, indem ich zunächst eine kostenlose Musterarbeit leistete, ehrliche Kritik einforderte und ständig Kontakt hielt. Weiters bin ich bemüht, ein sehr vielfältiges Angebot an Waren mit sehr guter Qualität im Geschäft zu haben. Einen Teil meines Erfolges machen auch meine Spezialanfertigungen und die Art der Schaftgestaltung, die speziell auf meinen Kundenkreis, meist jüngere Menschen, ausgerichtet ist, aus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein, ich bin vielleicht zu bescheiden aber ich bin sicher, ich kann noch mehr erreichen, wirtschaftlich gesehen. Mit meinem Können bin ich erfolgreich.Sind Mitarbeiter wichtig? Mein Verkäufer ist sehr wichtig, da ich selbst in der Werkstatt stehe und konzentriert arbeiten muß. Das heißt, ich muß mich völlig auf ihn verlassen können. Er hat ein großes Wissen was Materialien und Angebote betrifft. Da wir eine kleine Firma sind, ist es eher ein freundschaftliches Verhältnis, bei dem eine gewisse Kontrolle nötig ist. Ist Anerkennung von außen wichtig? Ja. Lob bewirkt, daß ich weitermache.Spielt die Familie eine Rolle? Es ist sehr wichtig, auch noch Zeit für die Familie und die Partnerschaft zu haben. Bei meiner Tätigkeit ist ein großes Verständnis von Seiten der Partnerin erforderlich, da ich zeitweise sehr zeitaufwendig und intensiv mit meiner Arbeit beschäftigt bin.Wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um? Beruflich kenne ich kaum welche. Haben Sie ein Vorbild? Herrn König, von dem ich mein erstes Geschäft übernahm. Er war ein wirklicher Meister in seinem Fach.Haben Sie ein Leitmotiv? Beurteile Menschen nicht nach ihrem Aussehen.Woher schöpfen Sie Kraft? Am und mit dem Wasser.