Zur Karriere von Ucal Dalgic

Was war wesentlich für Ihren Werdegang? Nach der Grundschule besuchte ich die Economic & Commercial Highschool in Ankara (bis 1965), dann war ich zwei Jahre im Bereich Entwicklung, Planung und Organisation sowie ein weiteres Jahr im Finanzierungsbereich tätig. In dieser Zeit fand ich aber heraus, daß mich diese Tätigkeiten nicht befriedigten und ich mich für Bewegung interessierte. Bereits seit meinem 14. Lebensjahr war ich Fußballer und spielte als Torhüter drei Jahre in der Profiliga. Dabei lernte ich Teamwork und wie Erfolg und Mißerfolg geteilt werden. Da mein Vater bei Turkish Airlines Pilot war, begann auch ich 1968 in diesem Unternehmen und durchlief dort alle Geschäftsbereiche bis ins Management. 1973 wurde ich Direktor der Turkish Airlines in Ankara und mußte in dieser Position alle Faktoren kombinieren, was mir täglich mehr als 14 Stunden Arbeit bescherte. 1976 kam ich als Direktor nach Frankfurt, zwei Jahre später für ein Jahr nach Hamburg und anschließend zwei Jahre nach Düsseldorf. In dieser Zeit konnte ich jeweils die Passagieranzahl verdoppeln. 1983 ging ich nach Istanbul zurück und baute die PR-Abteilung der Airline auf. Das war der Beginn der Modernisierung der Turkish Airline, deren Image ich generell änderte, und ich modernisierte Auftreten und Service des Unternehmens. Seit diesem Zeitpunkt bringen wir auch das Bord-Magazin Skylife heraus. Aufgrund privater Umstände kam ich nach Zürich, was damals die schwächste Destination war. Ein Jahr später hatte ich die Passagieranzahl von 11.000 auf 40.000 gesteigert, und ein weiteres Jahr später hatten wir mit 75.000 Passagieren einen Marktanteil mit 65 Prozent. Heute stellt Zürich die Nr. 1 dar. Sechs Jahre später ging ich als Senior Vice-President wieder nach Istanbul, wo ich drei Jahre lang blieb. In diesen Jahren kreierten wir eine Vielzahl neuer Destinationen und steigerten den Marktanteil von 12 auf 56 Prozent. Trotz der politischen Rückschläge gibt es für mich für jedes Problem eine Lösung, und trotz der gegenwärtigen Krise im Tourismus haben wir zu den 15 wöchentlichen Flügen von Wien aus in den nächsten zwei Monaten 211 zusätzliche Flüge in die Türkei. Da das Touristengeschäft eher stagnierte, erreichte ich dieses Wachstum durch Erhöhung der Ethnic Flights, das heißt, der Passagiere, die wir aus den Reihen der türkischen Gastarbeiter in Österreich rekrutieren. Hier müßten wir flexibel reagieren und unsere Politik ändern. Meine Erfolge führe ich auch auf meine guten Beziehungen zu den Agenturen zurück.

Zum Erfolg von Ucal Dalgic

Was bedeutet für Sie Erfolg? Ich möchte meine Vorstellungen erreichen. Ist das geschehen, setze ich mir neue Ziele. Wesentliche Erfolgspunkte sind Erziehung, Ausbildung, Erfahrungen und Wissen. Gesundheit ist allerdings das wichtigste.Sehen Sie sich selber als erfolgreich? Ich muß immer wissen, wer ich bin. In meinem Beruf bin ich aufgrund der Erfolge in der Unternehmensentwicklung sicher erfolgreich.Sieht Sie Ihr Umfeld als erfolgreich? Man muß deren Entscheidungen beeinflussen. Ich liebe den persönlichen Kontakt, bin sehr hilfsbereit und fühle aus ganzem Herzen mit jenen Menschen, mit denen ich Freud und Leid teile.Was ist ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Man muß an sich selber glauben, ehrgeizig sein, ohne dabei egoistisch zu wirken und den Erfolg mit dem Umfeld teilen. Ich habe in meinem Bereich drei Werkzeuge, mit denen ich arbeiten kann: Erstens den Flugplan, der den Wünschen der Konsumenten entsprechen muß, zweitens die Preispolitik und drittens die Provisionen an die Agenten, die wir als Incentives gestaltet haben. Auch informieren wir unsere Agenturen ständig über unsere Aktivitäten.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich weiß, wer ich bin, sehe mich objektiv und kann anderen den puren Dalgic zeigen. Ich versuche, immer zuerst den Menschen zu gewinnen und dann erst das Geld.Welche Rolle spielt die Familie? Meine Frau ist der Schatten meines Erfolges, sie unterstützt mich und hat viel Geduld. Das Familienleben berührt immer den Beruf.Welche Rolle spielen Mitarbeiter? Mitarbeiter müssen ebenfalls an den Erfolg glauben. Ich motiviere sie durch Incentives, aber manchmal genügt auch ein Lob.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Niederlagen müssen eine Lernstunde darstellen, sonst wiederholt sich der Mißerfolg. Den gleichen Fehler zweimal zu begehen, ist kein Mißerfolg, sondern ein eigener Fehler.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus meinem Glauben, und ich konzentriere mich auf den Erfolg.Wie lauten
Ihre Ziele?
Ich möchte einen Erfolg nach dem anderen erzielen, Erfolge halten und nach meinem Tod etwas hinterlassen, das Bestand hat.Woher erhalten Sie Anerkennung? Erfolg kreiert immer Neider, und dadurch sieht man in den Augen anderer, ob man erfolgreich ist. Anerkennung bekommt man meist erst nach dem Tod.
Haben Sie Vorbilder?
Alle erfolgreichen Personen, wie Attatürk, der uns Türken den Weg zeigte.

Fachartikel und Artikel für das Bordmagazin Skylife und humorvolle Kurzgeschichten über Geschäfte.