Zur Karriere von Brigitte Engelhardt

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach der Matura 1965 besuchte ich die Hochschule für Welthandel. Danach setzte ich meine Studien in den USA zuerst an der Ostküste und anschließend in Kalifornien fort. Bei diesem zweijährigen Aufenthalt in den USA konnte ich mein Wissen vor allem in wirtschaftlichen Belangen vervollständigen. Gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit, Einblick in die holzverarbeitende Industrie in den USA zu gewinnen, was mir später sehr nutzbringend war. Nach der Rückkehr 1969 unternahm ich noch vier Studienreisen nach Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, um einen entsprechenden Überblick über die wirtschaftlichen Gegebenheiten und die europäische Marktentwicklung zu gewinnen. 1970 erfolgte der Eintritt in den elterlichen Betrieb. 1985 wurde ich in die Vollversammlung des Wirtschaftsparlaments der Wirtschaftskammer Wien gewählt, wo ich als Kammerrat verankert bin und nahm die Tätigkeit im Sektionstag der WKÖ auf. Seit 1989 führe ich den Titel Kommerzialrat und wurde als Laienrichterin beim Handelsgericht Wien tätig. 1990 wurde ich zur Sektionsobmann-Stellvertreterin der Sektion Industrie der WKW gewählt. Ebenso bin ich im Messe- und Ausstellungsausschuß tätig und fungiere als Schiedsrichterin im ständigen Schiedsgericht sowie im arbeitsrechtlichen Ausschuß. 1995 wurde ich zur Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien gewählt. Ich agiere ebenso als ordentliches Mitglied des Vorstandes in der Wirtschaftskammer Österreich und arbeite weiterhin in den Fachvertretungen und im Verwaltungsausschuß der WKW, genauso wie im Österreichischen Nationalkomitee der Internationalen Handelskammer und im Vorstand der Industriellenvereinigung mit.

Zum Erfolg von Brigitte Engelhardt

Was verstehen Sie unter Erfolg? Darunter verstehe ich, daß ich die von mir gesteckten Ziele erreiche. Konkret bedeutet dies, den Menschen eine Hilfestellung zu geben, die Mitmenschen zu überzeugen (in meiner Kammertätigkeit).Gab es Niederlagen? Persönlich habe ich noch keine Niederlagen erlitten, aber in der beruflichen Praxis, insbesonders in meiner Funktion, bin ich damit öfters konfrontiert, dabei versuche ich die negative Situation ins Positive zu bringen, das heißt, Alternativen in Betracht zu ziehen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meiner positiven Lebenseinstellung, aus meiner Familie und der starken Identifikation mit meinen Aufgaben. Bei der Erfüllung meiner Arbeiten trachte ich stets loyal zu handeln, kommt es zu unterschiedlichen Auffassungen, bemühe ich mich, eine für alle vertretbare Lösung zu finden.Wie sehen Sie die Bereiche Familie und Beruf? Beide Bereiche haben für mich den gleichen Stellenwert. Trotz vollem Terminkalender will ich die Bereiche Familie, Unternehmen und Funktion nicht trennen und stehe jederzeit für jeden dieser Bereiche zur Verfügung. Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen und war immer mit den Problemen eines Unternehmens konfrontiert. Eine Herzensangelegenheit ist das Thema Unternehmer, welches bereits in den Grundschulen behandelt werden sollte. Wirtschaft ist ein Thema, das im schulischen Bereich so gut wie nie vorkommt. Auf diesem Gebiet haben wir großen Nachholbedarf, für den ich mich verstärkt engagieren möchte.Gab es Vorbilder? Vorbilder sind für mich jene Menschen, die etwas bewegt haben und mit Überzeugung ihr Ziel verfolgt haben.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil sich meine persönliche Leistung, in breiter Anerkennung widerspiegelt.Was war dafür ausschlaggebend? Die Zieldefinition, die Zielverfolgung, eine positive Überzeugungskraft, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und kommunikatives Verhalten.Was ist Ihnen wichtiger, die Tätigkeit oder die Position? Die Tätigkeit ist eindeutig wichtiger. Optimal ist eine Tätigkeit auszuüben, welche sich mit einer Position vereinbaren lätß.
Ihre Ziele?
Als Unternehmerin und Funktionärin bin ich bestrebt, Menschen zu motivieren, ihren Wohlstand und ihre Zufriedenheit zu steigern.Ihr Tip für den Einstieg ins Berufsleben? Bevor junge Menschen eine Berufswahl treffen oder mit einem Studium beginnen, sollten sie die Praxis kennenlernen. Sie sollten ihre Ferien dazu nutzen, in verschiedensten Sparten zu arbeiten, um ein möglichst großes Spektrum zu erlangen; dies sehe ich als sehr wesentlich.