Zur Karriere von Anton Schwarzhapl

Wie war Ihr Werdegang?
Nach Abschluß meiner Mechanikerlehre habe ich mich bei einer Versicherungsgesellschaft beworben. Den dort herrschenden Druck und die ständigen Kontrollen von vorgesetzten habe ich nach zwei Jahren satt gehabt und wollte in der Versicherungsbranche aufhören. Ein Bekannter hat mir dann eine interessante Mitarbeit in einer anderen Versicherungsgesellschaft angeboten, ich sollte in Zukunft seinen Kundenstamm übernehmen. So begann ich bei dieser Gesellschaft zu arbeiten und dort entwickelte sich dann langsam meine Karriere. Da wir in der selben Gegend wohnten, wurde ich zu seinem Konkurrenten. Dies hat aber unserer Freundschaft nicht geschadet. Ich entdeckte dann in mir Fähigkeiten, die mich beflügelten, mich selbständig zu machen, was ich Ende 1992 auch tat. Nach heutigem Gesichtspunkt habe ich vernünftig begonnen, nach dem Motto: klein aber mein. Ich begann in einem kleinen Zimmer im Zentrum von Krems. Ich gewann viele neue Kunden und wir sind immer größer geworden. Meine Versicherungsgesellschaft hat mir dabei sehr beim Aufbau der Versicherungsagentur geholfen und ich konnte immer frei entscheiden. Mittlerweile arbeitet meine Frau bei mir, ich habe eine Sekretärin, einen Außendienstmitarbeiter und auch einen Partner. Auf Kundenwunsch haben wir jetzt unser Büro an die Ringstraße in Krems verlegt.

Zum Erfolg von Anton Schwarzhapl

Was ist für Sie Erfolg? Für mich ist Erfolg, den Weg der Weiterentwicklung so zu beschreiten, daß er gangbar bleibt und meiner Familie und meinem Umfeld nicht suspekt erscheint. Geld spielt dabei eine wesentliche Rolle. Allerdings nur als Motivation. Persönliche und familiäre Bedürfnisse stehen im Vordergrund. Das wird auch immer so bleiben.
Ihr Erfolgsrezept?
Gesunder Hausverstand und Fleiß. An meinem Erfolg haben auch immer jene Leute teil, die mich beraten. Aber letztendlich hat man alles selbst in der Hand.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Grundsätzlich war die Entscheidung für die Selbständigkeit die erfolgreichste. Um am Markt überleben zu können sind laufend erfolgreiche Entscheidungen notwendig.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Der Wille zum Erfolg und die richtigen Partner, damit meine ich auch die richtige Familie. Alles, was zum Umfeld eines guten Lebens gehört.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Nein, ich wollte eigentlich Flugzeugmechaniker werden. Mich hat schon in der Zeit als Mechaniker immer alles das, was mit Sport und Hochgeschwindigkeit zu tun hatte, interessiert. Ich war damals speziell ausgebildet für besondere Motorräder.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Grundsätzlich ja, erfolgreich fühle ich mich deshalb, weil sich all meine Vorstellungen in meinem Sinn erfüllt haben.Welche Rolle spielt die Familie? Die Familie spielt eine große Rolle. Meine Frau arbeitet im Büro mit, das heißt, sie bekommt alles mit, was meine Problemstellungen und meine Zielführungen betrifft. Sie kann dabei sein, kann alle Reisen mitmachen und ist somit nicht ausgegrenzt.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle in unserem Unternehmen, wir haben unser Entlohnungssystem so aufgebaut, daß Geld als Motivation eingesetzt wird. Ob das die Sekretärin oder ein Geschäftspartner ist, jede Entlohnung richtet sich nach dem erreichten Erfolg. Für die Einstellung von neuen Mitarbeitern ist mir Menschlichkeit am wichtigsten. Mir sind Herkunft, Geschlecht und Bildung völlig egal. Wichtig sind Wille und Ziele.Welche Rolle spielt für Sie Anerkennung? Anerkennung spielt eine große Rolle in meiner beruflichen Entwicklung. Wahrscheinlich, weil ich ein gesunder Egoist bin. Ich möchte das, was ich bin und bis jetzt geleistet habe, präsentieren - allerdings ohne anzugeben.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich leide sehr unter Niederlagen und frage mich immer wieder nach den Ursachen.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Ich schöpfe meine Kraft aus Familie und Sport. Ich bin leidenschaftlicher Bergsteiger und auch als Bergführer tätig, außerdem bin ich Tauchlehrer.
Ihre Ziele?
Ich möchte, daß mein Partner und ich noch einen weiteren Mitarbeiter finden und daß unser Betrieb eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Das heißt, daß mein Engagement altersbedingt etwas nachlassen dürfte und die anderen stärker werden sollten. Für den privaten Bereich stelle ich mir ein kleines Häuschen im Grünen vor.Haben Sie ein Vorbild? Mein Vorbild ist mein ehemaliger Kollege Herr Greiml. Er ist vor fünf Jahren in Pension gegangen und hat mir schon immer vorgelebt, daß beruflicher Erfolg zwar wichtig ist, aber die Beziehung zu Familie, zu Sport und zum Umfeld beinahe noch wichtiger ist. Es nützt nichts, viel Geld zu haben und dabei eine Mumie zu sein, die nicht mehr aus dem Büro kommt.