Zur Karriere von Anneliese Lackner

Wie war Ihr Werdegang?
Die wichtigsten Stationen meiner Karriere waren die Übernahme des Geschäftes und die weitere geschäftliche Entwicklung dieses Betriebes mit all den Schritten, die dazu notwendig waren. Weil ich keine Vorkenntnisse hatte und ich mir das Wissen in kürzester Zeit erwarb, war meine erste Karrierestation das Ablegen der Meisterprüfung. Ich hatte ursprünglich nur die Pflichtschule und eine landwirtschaftliche Fachschule besucht. Ich bildete mich dann weiter und begann mit der Handelsakademie in St. Pölten. Als das Geschäft hier in Krems aktuell wurde, brach ich mein Studium ab. Das Geschäft gehörte meiner Schwiegermutter, und ich arbeitete dort als kaufmännische Angestellte. Nach dem Ableben meiner Schwiegermutter erbte mein Mann das Geschäft, niemand wollte es. Er schenkte es mir dann, und ich bereitete mich sofort auf die Meisterprüfung in der Buchbinderei vor. Diese Prüfung bestand ich. Seit diesem Zeitpunkt führe ich das Geschäft.

Zum Erfolg von Anneliese Lackner

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Für mich ist Erfolg, Ziele, die man sich selbst gesetzt hat, auch zu erreichen. Und mit dem Erreichten auch zufrieden zu sein und Spaß an der Arbeit zu haben. Es wäre kein Erfolg, etwas erreicht zu haben, sich aber dabei nicht wohlzufühlen. Für mich ist es auch ein Erfolg, wenn wir einem Kunden ein Buch gebunden haben, das zwar nur einen bescheidenen Wert hat, er aber sehr glücklich damit ist. Vermittelte Freude gibt mir oft mehr als materielle Bezahlung.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Ich bin, wie ich bin und versuche niemanden zu kopieren. Ich gehe auf die Leute zu und rede mit ihnen. Ich lege sehr viel Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Kunden. Ich verkaufe nicht um des Verkaufens willen, sondern wirklich nur das, was die Kunden auch brauchen.Werden Sie von der Familie und von den Mitarbeitern als erfolgreich gesehen? Meine Familie und die Mitarbeiter sehen mich als ehrgeizig. Meine Bekannten und meine Freunde sind von meinem Erfolg sehr begeistert.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Eigentlich nicht. Ich bin stolz auf das Erreichte, aber ich fühle mich nicht wie der große Star.Spielen Familie und Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Welche? Ich finde es sehr angenehm, daß mich in der Familie niemand einengt und ich sehr frei entscheiden kann. Ich kann solange in der Firma bleiben, solange ich es für richtig empfinde. Unsere Mitarbeiter sind bereits seit langer Zeit bei uns und wissen genau, was zu tun ist. Ich kann mich auf meine Mitarbeiter absolut verlassen und ohne weiteres auch einmal eine Woche dem Unternehmen fernbleiben.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Ich bekomme immer wieder positives Feedback von unseren Kunden, aber auch von Personen, mit denen ich keinen geschäftlichen Kontakt habe.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Niederlagen sind zwar nicht angenehm, aber ich nütze sie zum Lernen. Ich sehe es so: Eine Beschwerde ist wie ein Geschenk. Ich versuche aus einer Niederlage das Beste herauszuholen und vermeide eine Wiederholung.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus dem positiven Feedback, und zur Entspannung betreibe ich Sport. Ich gehe pro Tag eine Stunde laufen.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie noch erreichen? Ich möchte erreichen, daß die Firma einmal so ist, wie ich es mir vorstelle und daß ich ohne finanziellen Druck arbeiten kann. Ich wünsche mir auch Mitarbeiter, die die selben Ziele haben wie ich und auch weiterhin Freude an der Arbeit haben.Haben Sie ein Vorbild? Ich habe niemanden, von dem ich sagen könnte, so möchte ich sein.Haben Sie ein Lebensmotto? Zufriedenheit, Spaß am Leben und glücklich sein können.